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INTELLIGENZBLATT.
$!*• !• Januar und Februar. ÄS48»
Chronik der Universität Heidelberg;
für
das Jahr 1847.
Am 20. November fand in herkömmlicher Weise die Feier der
Geburt des hohen Restaurators der Universität, des höchstseligen Gross-
herzogs CARL FRIEDRICH, in der akademischen Aula statt. Der zeitige
Prorector, Geh. Rath Rau, hielt die seitdem auch im Druck erschienene
Festrede, welche in ihrem wissenschaftlichen Theile: „Ueber Beschrän-
kungen der Freiheit in der Volkswirthschaftspflege“ handelt. Den nähe-
ren Bericht über den Inhalt dieser Rede wird das nächste Heft dieser
Jahrbücher bringen. Aus dem übrigen Theil der Rede entnehmen wir
die folgenden Angaben über die Veränderungen, welche die Universität
im Laufe des Jahres betroffen haben.
Durch den Tod verlor dieselbe den Geh. Rath Muncke, den viel-
jährigen Mitredacteur dieser Blätter. Derselbe hatte noch im Laufe des
Sommers sein fünfzigjähriges Amtsjubiläum im stillen Kreise der Seinigen.
zu Grosskmehlen bei Ortrand in Preussisch-Sachsen gefeiert, und war von
Sr. Königl. Hoheit dem Grossherzog mit dem Titel eines Geheimerathes
erfreut worden, erlag aber bald nachher längeren Leiden am 1. Oktober
1847. Der Verstorbene war am 28. November 1773 zu Hilligsheim
bei Hameln geboren, hatte dann von 1792 an in Göttingen Theologie
und Philologie studirt, nebenbei aber sich viel mit Naturwissenschaften
beschäftigt; nachdem er dann eine Zeit lang eine Hauslehrerstelle beklei-
det, ward er 1793 am Georgianum zu Hannover angestellt und von da
im Jahr 1810 als ordentlicher Professor der Physik nach Marburg beru-
fen, von wo er 1817 einem gleichen Rufe nach Heidelberg folgte. „Möge
es der Universität nie an Männern fehlen, die gleich dem Entschlafenen
mit ganzer Seele, mit den edelsten Lebenskräften und zugleich in vollster
Anspruchlosigkeit sich dem Dienste der Wissenschaft weihen!“
Aus dem Kreise der Lehrer schied Professor Spengel, welcher
einem Rufe an die Universität München folgte. Dagegen wurden berufen:
in die theologische Facultät: Professor Hundeshagen von Bern; in
die juristische: Geh. Hofrath Robert v. Mo hl aus Tübingen, zunächst
 
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