DOI Heft:
Nr. 12
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.42692#0193
Nr. 12. HBIDELBBRSEK 1848
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
5Eur CJescliicIite des teutsclien Hefreiuugs*
Krieges»
(Schluss.)
Der zweite, minder lebhaft geschriebene Band, welcher die Frie-
densjahre darstellt, enthält für die Geschichte des Befreiungskrie-
ges einfen nicht unwichtigen Abschnitt, die biographischen Nachrich-
ten über den preussischen Feldmarschall Grafen Neidhardt von Gnei-
sen au £278—354) und über den General der Infanterie, Carl Wil-
helm von Grolman. £S. 354—386.) Der Verfasser, welcher beiden
ausgezeichneten Feldherrn und Menschen nahe stand, theilt aus seinen per-
sönlichen Beobachtungen manches Anziehende mit, anderes hat er schon
bekannten Quellen, namentlich E. W. Arndt, entlehnt. Es genügt, hier
nur einen, auf Gneisen au bezüglichen Zug der ersten Art herauszu-
heben. Im Julius 1831 richtete der Feldmarschall, damals Oberbefehls-
haber der zusammengezogenen vier preussischen Armeecorps, in Posen bei
der Tafel an einen hohem Staabsoffizier, welcher siebenzehn Jahre lang
Hauptmann gewesen war, folgende characteristische Worte: „Nun, da
können Sie sich mit mir trösten. Ich habe beinahe 20 Jahre diese Charge
bekleidet, und schon nannte man mich den Hauptmann von Caper-
naum; da machte sich das Geschick einen Witz mit mir, und
neun Jahre darauf war ich General der Infanterie.“— So
bescheiden war der grosse Mann.
Zur Geschichte des ehemalig en ostpr eus sischen Nation al-
C av allerie-Re giments in den F eldzü g en von 1813
und 1814. Mittheilungen aus den Tagebüchern und Erinne-
rungen eines Freiwilligen. Leipzig bei Jurany. 1846. 8. S, 288.
Als sich Preussen nach dem Aufruf des Königs vom 3. Februar
1813 wie ein Mann erhob, Hörsäle und Werkstätten leer wurden, Land-
leute und Städter zu den Waffen griffen : da beschlossen geachtete Männer in
Königsberg neben der allgemeinen Landwehr die Errichtung eines National-
XLI. Jahrg. 2. Doppelheft.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
5Eur CJescliicIite des teutsclien Hefreiuugs*
Krieges»
(Schluss.)
Der zweite, minder lebhaft geschriebene Band, welcher die Frie-
densjahre darstellt, enthält für die Geschichte des Befreiungskrie-
ges einfen nicht unwichtigen Abschnitt, die biographischen Nachrich-
ten über den preussischen Feldmarschall Grafen Neidhardt von Gnei-
sen au £278—354) und über den General der Infanterie, Carl Wil-
helm von Grolman. £S. 354—386.) Der Verfasser, welcher beiden
ausgezeichneten Feldherrn und Menschen nahe stand, theilt aus seinen per-
sönlichen Beobachtungen manches Anziehende mit, anderes hat er schon
bekannten Quellen, namentlich E. W. Arndt, entlehnt. Es genügt, hier
nur einen, auf Gneisen au bezüglichen Zug der ersten Art herauszu-
heben. Im Julius 1831 richtete der Feldmarschall, damals Oberbefehls-
haber der zusammengezogenen vier preussischen Armeecorps, in Posen bei
der Tafel an einen hohem Staabsoffizier, welcher siebenzehn Jahre lang
Hauptmann gewesen war, folgende characteristische Worte: „Nun, da
können Sie sich mit mir trösten. Ich habe beinahe 20 Jahre diese Charge
bekleidet, und schon nannte man mich den Hauptmann von Caper-
naum; da machte sich das Geschick einen Witz mit mir, und
neun Jahre darauf war ich General der Infanterie.“— So
bescheiden war der grosse Mann.
Zur Geschichte des ehemalig en ostpr eus sischen Nation al-
C av allerie-Re giments in den F eldzü g en von 1813
und 1814. Mittheilungen aus den Tagebüchern und Erinne-
rungen eines Freiwilligen. Leipzig bei Jurany. 1846. 8. S, 288.
Als sich Preussen nach dem Aufruf des Königs vom 3. Februar
1813 wie ein Mann erhob, Hörsäle und Werkstätten leer wurden, Land-
leute und Städter zu den Waffen griffen : da beschlossen geachtete Männer in
Königsberg neben der allgemeinen Landwehr die Errichtung eines National-
XLI. Jahrg. 2. Doppelheft.