DOI Heft:
Nr. 13
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.42692#0209
Nr. 13. HEIDELBERGER 1848.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Fuclis^ Krz-Ixagerstiitteiu — Cotta^
Studien.
{Schluss.)
Unter Umständen, wie diese, kann es nicht anders als sehr erfreulich sein,
dass die Freiberger oberste Bergwerks-Behörde eine Untersuchung d or ti-
ger Gänge — es gibt deren über achthundert — verordnete, um die Be-
dingungen der Erzführung möglichst aufgeklärt zu sehen, namentlich was
Ursachen der Veredlung oder Verunedlung betrifft. Wir sind gewiss, dass
diese Forschungen, mit aller Ausdauer und Liebe zur Sache betrieben,
eine Quelle reicher Erfahrungen abgeben werden. Cotta — Mitglied
der für die besprochenen Zwecke niedergesetzten Commission — will sich
das Verdienst erwerben, uns mit den Ergebnissen bekannt zu machen.
Er beabsichtigt nämlich, ohne theoretische Speculation und Kritik auszu-
schliessen, in den „Gangstudien41 die Zusammenstellung einer Reihenfolge von
Beobachtungen und Betrachtungen, welche vorzugsweise den durch Berg-
bau aufgeschlossenen Erzgängen gellen sollen.
Der Verfasser der andern vorliegenden Schrift, ein wohlverdienter,
mit der Wissenschaft sehr vertrauter österreichischer Bergbeamter, stellte
sich die Aufgabe : Erz-Lagerstätten zu schildern, womit er auf practi-
schem Wege und durch sorgfältiges Studium vertraut geworden. Es sind
jene Lagerstätten gleich wichtig in rein wissenschaftlicher, wie in tech-
nischer Beziehung; Fuchs überschritt jedoch das Gebiet geologischer
Forschungen nicht, er suchte die Bildungsweise der befragten Lagerstätten
zu ergründen und die Hypothesen, welche er sich gestattete, beruhen ohne
Ausnahme auf Selbstanschauung von Thatsachen.
Reden wir zuerst von der Arbeit des Herrn Fuchs.
In der Einleitung wird sehr richtig bemerkt, dass man schon in
frühester Zeit jene Aufhäufungen von Erzen — oder von Mineral-Sub-
stanzen überhaupt, die mit der Zusammensetzung des Ganzen eines Ge-
birges nicht übereinstimmen — welche mit der Masse des Nebengesteines
erwiesen gleichartiger und gleichzeitiger Entstehung waren, von andern
Anhäufungen trennte — oder zu trennen versuchte — die später, nach
vollendeter Gebirgsbildung, in, auf irgend eine Weise entstandenen, leeren
XLI. Jahrg. 2. Doppelheft. 13
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Fuclis^ Krz-Ixagerstiitteiu — Cotta^
Studien.
{Schluss.)
Unter Umständen, wie diese, kann es nicht anders als sehr erfreulich sein,
dass die Freiberger oberste Bergwerks-Behörde eine Untersuchung d or ti-
ger Gänge — es gibt deren über achthundert — verordnete, um die Be-
dingungen der Erzführung möglichst aufgeklärt zu sehen, namentlich was
Ursachen der Veredlung oder Verunedlung betrifft. Wir sind gewiss, dass
diese Forschungen, mit aller Ausdauer und Liebe zur Sache betrieben,
eine Quelle reicher Erfahrungen abgeben werden. Cotta — Mitglied
der für die besprochenen Zwecke niedergesetzten Commission — will sich
das Verdienst erwerben, uns mit den Ergebnissen bekannt zu machen.
Er beabsichtigt nämlich, ohne theoretische Speculation und Kritik auszu-
schliessen, in den „Gangstudien41 die Zusammenstellung einer Reihenfolge von
Beobachtungen und Betrachtungen, welche vorzugsweise den durch Berg-
bau aufgeschlossenen Erzgängen gellen sollen.
Der Verfasser der andern vorliegenden Schrift, ein wohlverdienter,
mit der Wissenschaft sehr vertrauter österreichischer Bergbeamter, stellte
sich die Aufgabe : Erz-Lagerstätten zu schildern, womit er auf practi-
schem Wege und durch sorgfältiges Studium vertraut geworden. Es sind
jene Lagerstätten gleich wichtig in rein wissenschaftlicher, wie in tech-
nischer Beziehung; Fuchs überschritt jedoch das Gebiet geologischer
Forschungen nicht, er suchte die Bildungsweise der befragten Lagerstätten
zu ergründen und die Hypothesen, welche er sich gestattete, beruhen ohne
Ausnahme auf Selbstanschauung von Thatsachen.
Reden wir zuerst von der Arbeit des Herrn Fuchs.
In der Einleitung wird sehr richtig bemerkt, dass man schon in
frühester Zeit jene Aufhäufungen von Erzen — oder von Mineral-Sub-
stanzen überhaupt, die mit der Zusammensetzung des Ganzen eines Ge-
birges nicht übereinstimmen — welche mit der Masse des Nebengesteines
erwiesen gleichartiger und gleichzeitiger Entstehung waren, von andern
Anhäufungen trennte — oder zu trennen versuchte — die später, nach
vollendeter Gebirgsbildung, in, auf irgend eine Weise entstandenen, leeren
XLI. Jahrg. 2. Doppelheft. 13