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Nr. 28.

HEIDELBERGER

1848.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Cicero de Bepublica ed. Osann.
(Schluss.)
Das Letztere, was bisher in keiner Ausgabe berücksichtigt wurde,
finden wir sehr passend und zweckmässig. Bei dem Somnium Scipionis
im sechsten Buche wollte Hr. 0. anfangs dem Texte Ciceros die Com-
mentare des Macrobius und des Eulogius Favonius beigeben, weil er Hülfs-
mittel zur Verbesserung derselben bekommen hatte. Als er aber erfuhr,
dass Hr. Ludw. v. Jan nicht blos die Saturnalien des Macrobius, sondern
auch dessen Commentar zum Somnium Scipionis herausgebe, gab er die-
sen Gedanken auf, und Hr. v. J. liess ihn dafür die bereits gedruckten
Bogen seines Werkes, worin das Somn. Scip. enthalten war, benützen,
wo er dann mit Vergnügen fand, dass sein Text mit dem Jan’schen in
sehr vielen Stellen übereinstimme. Am Schlüsse der Vorrede dankt er
seinem Collegen W. F. Otto (dem verdienten Herausgeber der Ciceroni-
schen Werke de Senectute und de Finibus) für die Mittheilung seiner
Observatt. in Cic. de Rep. im Manuscript, die er ganz aufnahm, sowie
dem Hrn. Dr. Lion für seine sorgfältige Correctur und manche mitgetheilte
gute Bemerkungen, sowie für die Fertigung des Index. Auch Ref. ist
diesem Gelehrten vielen Dank für die Sorgfalt der Correctur seiner Aus-
gaben der Paradoxen und der Verrina (de Judiciis) schuldig.
An die Vorrede schliessen sich dann, vor dem Texte des Werkes,
noch vier Abhandlungen: 1. De Orthographia Tulliana; 2. De Codd. MSS.
librorum de Re publica; 3. De opere Tulliano de Re publica; 4. Con-
spectus litterarius Ciceronis librorum de Re publica. In der ersten Ab-
handlung bemerkt er, er habe die gewöhnliche Orthographie nicht für
Ciceronisch halten können, ebensowenig die aus Altem und Neuem ge-
mischte Anderer in einzelnen Wortformen (z. B. consili für consilii, uolgo
oder volgo für vulgo u. dgl.). Er habe deswegen gesucht, den Text
(denn wo er selbst spricht, in den Abhandlungen, Excursen und Noten
schreibt er, wie man gewöhnlich schreibt) möglichst so zu geben, wie
er von Cicero selbst geschrieben seyn möchte. Er halte dieses Verfahren,
so gefährlich und mühsam es sey, für allein gründlich, und beruft sich
XLI. Jahrg. 3. Doppelheft. 28
 
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