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Laulerburg: Berner Taschenbuch.

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früher fahrlässigen Wesen des „für die Richtung der Zytglocken“
bestimmten Wächters. Wollte nicht etwa die rührige Polizei den Werk-
leuten eine Stunde Schlafs anfangs provisorisch, dann für immer ab-
knappen? Schon Sebastian Brant soll darüber im Narrenschiff um-
sonst gegrübelt haben. — Eine dritte Miscelle behandelt die Fenster,
welche allgemeiner erst im XV. Jahrhundert dem Glaser Verdienst gaben.
Ziegeldächer bekam die Stadt, wie die letzte Miscelle zeigt, erst seit
dem grossen Brande im Jahr 1417. — Den Schluss des Taschenbuchs
bildet die Angabe der Baslerischen Literatur vom Jahr 1851.

Berner Taschenbuch auf das Jahr 1852. Herausgegeben von L. Lau-
terburg. Erster Jahrgang. Mit vier Abbildungen. Bern, bei
Haller. VIII. 216. 8.
Gemäss dem M ü 11 e r’schen Motto: „Die Geschichte der Väter ist die
Hauptwissenschaft eines freien Volkes“, haben der Herausgeber und seine
Mitarbeiter sich nur auf historische Lieder und Abhandlungen beschränkt.
Den Eingang eröffnet Isenschmid’s Bernischer Ehrentempel, wel-
cher die Helden im Staat (Bubenberg, Greyerz, Scharnachlhal, Ringol-
dingen, Ulrich und Rudolf von Erlach, Franz Nägeli) während der Glanz-
zeit feiert und die letzten 1798 wider Frankreich kämpfenden Alt-Ber-
ner anschliesst.
„Sieh — fremde Horden! Doch sie spüren
Noch einmal Berns Gewalt mit Schreck.
Ruhm euch, ihr Helden! — Koch bei Büren
Yon Grafenried bei Neueneck.
Noch Ein von Erlach! — Mit dem Herzen
Des Biedern bricht, o Bern! dein Stolz.
Der greise Steiger sieht mit Schmerzen
Das Grab der Freiheit im Grauholz.“
Darauf kommen die Männer der Wissenschaft (Wyttenbach,
Haller, Kolb und Manuel, Anshelm und Tschachtlfn im XVI.
Jahrhundert, der grosse Haller, Bonstetten, Gruner, Tschiffeli, Stapfer,
Müslin, der Philolog Wyttenbach und der Naturhistoriker gleichen Namens
im XVIII. Jahrhundert, Studer, Trechsel, Lutz im XIX. Jahrh.}.
Hier hätte doch wohl Emanuel von Fellenberg eine Strophe verdient.
Dem Dichterreigen gehören an Boner, Manuel, Haller, Kuhn und
zwei Wyss; den Künstlern werden beigezählt die Maler Dünz und
Jos. Werner, Rieter, König, Freudenberger und Voll mar.
Diesem könnte man noch etwa zwei Bernische Maler in folgenden Reimen
ä la Prutz oder Herwegh anschliessen:
 
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