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Nr. 48. HEIDELBERGER 1852.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Salsasiii Opera eil. ©erlaela.

(Fortsetzung.)
Zu diesem Zweck liess es sich der Herr Verfasser angelegen seyn,
den ganzen Befund der handschriftlichen Ueberlieferung einer erneuerten
Prüfung zu unterziehen {er hat aber mehr als anderthalbhun-
dert Handschriften des Sallustius selbst eingesehen), und dann auch
diese Prüfung weiter auf Alles das auszudehnen, was γοη der gelehr-
ten Forschung neuer und neuester Zeit für die Kritik und das Verstand-
niss des Autors geleistet worden war. Hinsichtlich des ersten Punk-
tes gewährte die erneuerte und sorgfältige Vergleichung der ersten Bas-
ler Handschrift, deren Bedeutung und Wichtigkeit der Verf. zwar auch
früher nicht übersehen hatte, als er {p. V. der Praefat. der Ausgabe von
1832) -dieser Handschrift und der ersten Vatikaner einen höhern Werth
in Bezug auf die Gestaltung des Textes wie den übrigen Handschriften
zuerkannte, das schon früher geahnete, aber nun zur Sicherheit gebrachte
Resultat: „codicem Basiliensem primum omnium librorum manuscriptorum
longe esse praestantissimum“ {p. X); es musste daher auch diese Hand-
schrift, die übrigens von einzelnen Lücken {z. B. Jugurth. 103—112 fehlt)
und Interpolationen so wenig freigeblieben ist, wie andere dieser älteren
Codd. des Sallustius, die eigentliche Grundlage des Textes der neuen Aus-
gabe, deren Erscheinen wir hier anzeigen, bilden. Es zeichnet sich aber
diese neue Ausgabe vor ihren beiden Vorgängern nicht blos von dieser
Seite durch die Revision des Textes aus, sie vereinigt in sich auch an-
dere Vorzüge, zu denen wir auch den in Bezug auf die äussere Form
und auf den Umfang des Ganzen zählen zu dürfen glauben, indem hier in
einem starken Bande Alles, was von Sallustius auf uns gekommen ist, die
noch vollständig erhaltenen beiden Werke, sowie das aus den Historien
noch Erhaltene, und endlich auch das, was ihm fälschlich zugeschrieben
■wird oder doch {wie die Dedamationen) mit ihm und seinen Schriften
in einer näheren Beziehung steht Qvie z. B. Julius Exsuperantius), sich
vereinigt findet in einer urkundlich getreuen und berichtigten Gestalt wie
in einem correcten Abdruck. Von der wichtigen Zugabe der Fragmente
der römischen Historiker wollen wir noch nicht einmal reden. Es wird
daher vor Allem die Aufgabe dieser Anzeige seyn, den Bestand und In-
XLV, Jahrg. 5. Doppelheft. 48
 
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