DOI Heft:
Nr. 49
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.43436#0275
Nr. 49. HEIDELBERGER 1852.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Salustii Opera ed. Gerlaeh.
(Schluss.)
Insbesondere Beachtung verdient die Sammlung der Varronischen
Fragmente (JS. 389—437), welche sich dabei nicht bloss auf eine oder
die andere der in das Gebiet der Geschichte oder der Literaturgeschichte
einschlägigen Schriften dieses gelehrtesten aller Römer beschränkt, son-
dern die sämmtlichen, auf historische Gegenstände bezüglichen Fragmente
des Varro „quasi per saturam collectas“ (jes historicas) befasst, indem der
Verfasser eine vollständige Bearbeitung der sämmtlichen Reste Varro’s zu
liefern gedenkt: *) ein Unternehmen, das je schwerer und wichtiger, je
nolhwendiger immer mehr wird, auch nur von einem Manne wie der Her-
ausgeber wird zur Ausführung gebracht werden können. Wir hoffen
dann, dass bei dieser grösseren und vollständigeren Sammlung auch genau
zwischen den einzelnen Schriften des Varro unterschieden wird, also eine
Trennung stattfindet, so dass die einer jeden Schrift zufallenden Fragmente
auch neben einander zusammengestellt werden, was freilich, wie wir uns
nicht verhehlen wollen, da, wo nicht in dem Fragment bei dem Namen
Varro auch die Schrift, der es entnommen, ausdrücklich angegeben ist,
manchen Schwierigkeiten unterliegt, die theils in der grossen Zahl der
Schriften Varro’s überhaupt, theils in der Mannigfaltigkeit derselben, in
so fern sie ähnliche oder verwandte Gegenstände berühren, liegen.
In der vorliegenden Sammlung ist auf diese, wie wir glauben, nolh-
wendige Scheidung der Fragmente nach den einzelnen Schriften, denen sie
angehören, noch keine Rücksicht genommen, und doch wird eben über die
einzelnen, verlorenen Schriften des Varro, ihren Inhalt, ihre Tendenz und
ihre Verschiedenheit im Einzelnen von einander nur dann uns ein Urtheil
möglich seyn, wenn wir die von einer jeden einzelnen Schrift noch vor-
handenen Fragmente neben einander gestellt überblicken können. Der
Verf. hat bei seiner Arbeit blos den Inhalt berücksichtig·., und demnach
hier alle Fragmente, ohne weitere Bezugnahme auf die Schrift, der sie
*) Der Verf. bemerkt darüber Folgendes (S. 389) : Cujus (Varronis) cum
separatim justam plenamque imaginem adumbrare librorumque deperditorum rc-
liquias omnium componere inslituerimus, hoc loco historicas res a reliquis se-
gregatas et quasi per saturam collectas referemus.“
XLY. Jahrg. 5. Doppelheft.
49
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Salustii Opera ed. Gerlaeh.
(Schluss.)
Insbesondere Beachtung verdient die Sammlung der Varronischen
Fragmente (JS. 389—437), welche sich dabei nicht bloss auf eine oder
die andere der in das Gebiet der Geschichte oder der Literaturgeschichte
einschlägigen Schriften dieses gelehrtesten aller Römer beschränkt, son-
dern die sämmtlichen, auf historische Gegenstände bezüglichen Fragmente
des Varro „quasi per saturam collectas“ (jes historicas) befasst, indem der
Verfasser eine vollständige Bearbeitung der sämmtlichen Reste Varro’s zu
liefern gedenkt: *) ein Unternehmen, das je schwerer und wichtiger, je
nolhwendiger immer mehr wird, auch nur von einem Manne wie der Her-
ausgeber wird zur Ausführung gebracht werden können. Wir hoffen
dann, dass bei dieser grösseren und vollständigeren Sammlung auch genau
zwischen den einzelnen Schriften des Varro unterschieden wird, also eine
Trennung stattfindet, so dass die einer jeden Schrift zufallenden Fragmente
auch neben einander zusammengestellt werden, was freilich, wie wir uns
nicht verhehlen wollen, da, wo nicht in dem Fragment bei dem Namen
Varro auch die Schrift, der es entnommen, ausdrücklich angegeben ist,
manchen Schwierigkeiten unterliegt, die theils in der grossen Zahl der
Schriften Varro’s überhaupt, theils in der Mannigfaltigkeit derselben, in
so fern sie ähnliche oder verwandte Gegenstände berühren, liegen.
In der vorliegenden Sammlung ist auf diese, wie wir glauben, nolh-
wendige Scheidung der Fragmente nach den einzelnen Schriften, denen sie
angehören, noch keine Rücksicht genommen, und doch wird eben über die
einzelnen, verlorenen Schriften des Varro, ihren Inhalt, ihre Tendenz und
ihre Verschiedenheit im Einzelnen von einander nur dann uns ein Urtheil
möglich seyn, wenn wir die von einer jeden einzelnen Schrift noch vor-
handenen Fragmente neben einander gestellt überblicken können. Der
Verf. hat bei seiner Arbeit blos den Inhalt berücksichtig·., und demnach
hier alle Fragmente, ohne weitere Bezugnahme auf die Schrift, der sie
*) Der Verf. bemerkt darüber Folgendes (S. 389) : Cujus (Varronis) cum
separatim justam plenamque imaginem adumbrare librorumque deperditorum rc-
liquias omnium componere inslituerimus, hoc loco historicas res a reliquis se-
gregatas et quasi per saturam collectas referemus.“
XLY. Jahrg. 5. Doppelheft.
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