Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. 37. HEIDELBERGER 1852.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Rüstow und liöelaly: Geschichte des griechischen
Kriegswesens.
(Schluss.)
Das dritte Buch führt uns das Heerwesen der Macedonier und
ihre Kriegführung unter Philipp und Alexander dem Grossen vor (S. 217—
336}; es beginnt, wie bei den früheren Büchern, mit einem geschichtli-
chen Ueberblick, wendet sich dann zur Darstellung des macedonischen
Heerwesens unter diesen beiden Fürsten, mittelst einer genauen Erörterung
der ganzen Bildung und Formation des Heeres, der Art und Weise seiner
Bewaffnung, reiht daran die Darstellung der Taktik, der Kriegsführung
selbst, insbesondere der Schlachtordnung, und zeigt die Anwendung in
einer Betrachtung der Hauptschlachten selbst unter Beigabe geeigneter,
diese Darstellung erläuternden Pläne. Es ist diess ein überaus wichtiger
Abschnitt, der sich über eine Reihe von Gegenständen verbreitet, welche
zum Theil auch in andern Schriften, namentlich in den die Geschichte
Alexanders und seiner Nachfolger behandelnden Werken geschichtlicher
Art, obwohl hier meist nur gelegentlich, ja theilweise selbst in einer so
oberflächlichen Weise (wir unerlasseu es hier, einen besonderen Nach-
weis zu geben, der hier in der That nicht schwer ist, da er bei der
Hand liegt —} behandelt worden sind, dass eine schärfere Auffassung und
Darstellung des Gegenstandes unterlässlich war. Diese wird uns hier nun
allerdings gegeben, zunächst aus den sorgfältig geprüften und erforschten
Quellen und unter Benutzung dessen, was im Einzelnen Gutes und Brauch-
bares von einzelnen gründlichen Gelehrten (wie z. B. von Mützell in sei-
nen Anmerkungen zu Curtius} geleistet worden ist. So werden wir z. B.
die in der Kriegsgeschichte der alten Welt so berühmt gewordene Pha-
lanx der Macedonier, nach der hier gegebenen genauen und detaillirten
Erörterung, welche sich über alle hier in Betracht kommenden Punkte
verbreitet, über die gesammte Formation, über Bewaffnung, Aufstellung etc.,
mit ganz andern Augen betrachten, und dann auch die ganze Einrichtung
nach ihren wahren Verhältnissen, insbesondere auch zu den im Heerwesen
durch Iphikrates hervorgerufenen Aenderungen erkennen und richtig auf-
fassen. Wir können diess an einem besonderen Falle, welcher zu einer
längeren Erörterung in den Noten S. 338 ff. Veranlassung gegeben hat,
XLV. Jahrg. 4. Doppelheft. 37
 
Annotationen