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Bader: Markgraf Hermann V. von Bad-”’

selben (wenn v. Mohr. Co^i »quom. zur Gesell, v. Graubünden S. 202
guten Quellen 6cl01gt *s0 an (^e Grafen v. Gamertingen über-
langen.
Was aber die Welfen nach Ermordung des Grafen Otto von den
Buchhorn’schen Gütern usurpirt hatten, oder als Erbe ansprachen, wie
Bernold und der Chronist von Petershausen berichten, zerfiel unter
Heinrich dem Stolzen und seinem Bruder Welf VII. wieder in zwei Erb-
theile. Von diesen lässt sich in den bekannten Urkunden Heinrich des
Löwen zu Gunsten Salems eine Spur des erstem zu einer Zeit nachwei-
sen, als er schon durch Trotz gegen den Kaiser, welcher den Erbtheil
Welf VI. heimlich an sich gekauft hatte, seinem Verderben entgegeneilte.
— Liesse sich nun eine Heurathverbindung der Markgrafen Yon
Baden mit dem Welf’schen Hause erweisen, so wüsste man, wohin
ein anderer Theil dieses Besitzes gekommen und das ganze Verhältniss
wäre auf genügende Weise erklärt. Ref., obgleich ohne urkundlichen Be-
weis, erblickt einen Fingerzeig in dem plötzlichen Eintreten neuer Na-
men in den Markgräflichen Stammbaum. Aehnliche Erscheinungen haben
in dem Labyrinthe genealogischer Forschungen vom X—XIV. Jahrhun-
dert ihm immer einen leitenden Faden gegeben; — denn so brachte es
die deutsche, namentlich alemannische Sitte mit sich, dass die Munt auch
durch Ertheilung des grossväterlichen Namens an den Erstgebornen äus-
serlich anerkannt wurde, während die Grossmutter den ihrigen der ersten
Tochter gab; — eine Sitte, deren Spur bis in unsere Tage fortdauert.
Wo eine Abweichung von dieser Regel vorkam, fand Ref., vorausgesetzt,
dass sich überhaupt eine Nachweisung noch geben liess, meistens dass der
mütterliche Grossvater bei Geburt des Enkels schon gestorben war. Die neuen
Namen aber, die in den badischen Stammbaum bei’m Tode des Markgra-
fen Hermann IV. 1189 eintreten, sind Heinrich, Friedrich und Ger-
trud, seine Kinder.
Nehmen wir nach der oben gegebenen Nachweisung Heinrich von
Hach berg als den Erstgebornen an, so müssten wir auf einen gleich-
namigen Vater der Gemahlin Hermann IV. zurückschlies-
sen und auf eine Schwiegermutter des letztem, die Gertrud hiess.
Dieses Ehepaar müsste um die Mitte des XII. Jahrhunderts gelebt haben.
Diess findet aber in überraschender Weise bei Gertrud statt, der Ge-
mahlin Heinrich des Stolzen von Baiern, die in zweiter Ehe sich mit
Heinrich dem Babenberger von Oesterreich vermählte. Nimmt man nun
an, sie habe aus der Ehe mit Heinrich dem Stolzen, oder mit
Heinrich Jasomir Gott eine Tochter gehabt, die au Hermann IV.
 
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