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Tischendorf: Anecdota sacra et profana.

Unrecht duldend und mit ähnlichen Vorzügen der Tugend geschmückt.
In diesen Eigenschaften stellt sich sein gottmenschliches Wort dar,
dass nicht ein Schatten des Wandels oder eine Veränderung des
Wechsels in der göttlichen Vermenschlichung des Logos enthalten
sei, wie die Manichäer schwatzen“ u. s. w. Von Petrus heisst es,
er habe ein doppeltes Aussehen gehabt, sein Vorderkopf sei kahl,
sein Hinterkopf aber bis in den Nacken mit Haaren bedeckt gewe-
sen (t^ avcupaXag, xovöo&gilg), er habe weiss
und blass ausgesehen, habe dunkle Augen gehabt, ganz graues Haupt-
und Barthaar, ainen starken Bart, eine lange Nase, ernsten Blick,
aufrechte Haltung (? dvaxa^rj^evogj, er sei einsichtsvoll, jähzornig,
leicht veränderlich, feig gewesen und habe auf Antrieb des heiligen
Geistes geredet. Der Apostel Paulus aber war von Gestalt xov-
ffoaA^g (?), kleiner Statur, ohne Augenbrauen, kahlen Kopfes, krumm-
beinig (ayyvÄaitog Talg xvifowag), mit graugemischtem Kopf- und
Barthaare, breitschulterig, vnöykavxog (?), ernsthaft, weisser
Hautfarbe, blühenden Gesichtes, starken Bartes, kräftig, heiterer
Miene, klug, herzlich (Cod. wohl -jj-ffwtdg); gesellig, ange¬
nehm, voll Liebenswürdigkeit, vom heiligen Geiste begeistert. Den
Schluss macht die Schilderung mehrerer Kirchenväter. — Aus einem
der beiden oben erwähnten pariser Manuscripte, welche die pseu-
doepiphanische Schrift über die Propheten enthalten, werden noch
folgende Stücke vollständig mitgetheilt. Erstens eine „Erklärung
hebräischer Namen, die in der Apostelgeschichte vorkommen, in
alphabetischer (ungenauer) Ordnung.“ Es sind aber andere, nicht-
hebräische Wörter darunter, die jedoch ebenfalls in ziemlich seltsa-
mer Weise aus dem Hebräischen erklärt werden. Dieses Wörter-
buch ist derselben Art wie Fragmente eines angeblich origenischen
Lexicons in Hieronymus’ Werken. Der Geist und Werth des Ganzen
wird aus folgenden wenigen Beispielen erhellen. ’Akpatog
wird erklärt: [Mx&T]6ig, also durch das Wort lernen; ’Avaviag:
%d()ig xvgfov %tt(Mg ccvTcov, also durch gnädig sein, und
fp — FUfp; Asyßr]: y kAid, also durch reden.
Hierauf folgt zweitens eine „Erklärung der Namen der Propheten“
in ähnlicher Weise. Die Propheten stehen mit Ausnahme des Je-
saia, der hier die letzte Stelle einnimmt, in derselben Ordnung,
welche dieselbe Handschrift in den oben erwähnten Biographien der
Propheten befolgt. Nur Habakuk fehlt; vielleicht gehört aber die
nicht recht passende Erklärung des Namens Naovp,: fysLQGW
vielmehr jenem Propheten zu, vgl. ’Afißaxovfi mit und mp-
Hieran schliessen sich eine Erklärung hebräischer Namen in der
Offenbarung, die Angabe der Farbe und des Aussehens der im 21. Ka-
pitel der Offenbarung erwähnten Edelsteine, und eine Erklärung der
Namen der vier Ströme des Paradieses.
 
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