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Literaturberichte aus Italien.

denen Bandenführer, Condottieri, capitani di Ventura, Italien verwüsteten, so
dass Florenz sich selbst vertheidigen musste. Daher die hier mitgetheilte Or-
ganisation des Florentiniscben Heeres sehr wichtig ist, und beweisst, wie ein
guter Soldat Macchiavelli und jeder seiner Mitbürger war.
Die Kirchengeschichte ist durch eine Geschichte des Bisthums von Nizza
bereichert worden:
La Sede vescovile di Nizza, il capitolo, la caltedrale, notizie storiche del Nofajo
Eugenio Emanuel. Nizza 1856. Tip. Caisson.
Nach dem Verfasser ist der erste bekannte Bischof zu Nizza der heilige Basso
im Jahre 250 gewesen, obwohl Godena in seinem Werke über die Cathedralen
Europas von einem hiesigen Bischöfe aus dem Jahre 170 spricht. Der Pabst
hat sechs hiesigen Bischöfen Altäre zu errichten verstattet. Der erste ist der
erwähnte heilige Basso, ferner der heilige Ponzio im Jahre 260, Valerio 433,
Valeriano 443, Duterio 490 und Siagrio 777, welcher Heilige für einen Vetter
von Carl dem Grossen gehalten wird, welcher übrigens auch seinen Altar
als Heiliger hat. Die Bischöfe von Nizza führen den Titel: Grafen von
Droppo, da ihnen 1073 diese Grafschaft geschenkt wurde. Die Domherren
waren von 1137 an Mönche vom Augustiner Orden, denen Innocenz II. nach
einer vom Verfasser mitgetheilten Urkunde besondere Vorrechte verlieh.
Ein treffliches Werk ist das Handbuch des ersten Jahrhunderts der ita-
lienischen Literatur;
Manuale della lelleratura del primo secolo della lingua Italiana dal Profess. Vin-
zenzo Nannucci 11. Voll. Firenze 1856. Tip. Barbera.
Die Zeit unseres grossen Hohenstaufen und seines Hofes bezeichnet den An-
fang dieser Sprache und Literatur mit Ciullo d’ Alcamo und Pier delle Vigne,
und schliesst dies Werk mit Divo Compagni, indem von allen hier ange-
führten Dichtern Auszüge mitgetheilt werden. Diese Arbeit erfreut sich eines
bedeutenden Rufes in Italien, und ist dies schon die zweite Auflage.
So selten die Franzosen deutsche Werke einer Uebersetzung würdigen,
obwohl ihre Gelehrten sie zu würdigen wissen, so häufig werden in Italien
deutsche Werke übersetzt. Während der bekannte Uebersetzer von Duller’s
Deutscher Geschichte, Herr Sandrini, mit der Uebersetzung von Mommsen’s Rö-
mischer Geschichte in Turin beschäftigt ist, erscheint bereits der Anfang des
Zimmermann’schen Werkes*) über die Erde vor der Erschaffung des Menschen
unter dem Titel:
11 Mondo primo della creazione dell' Uomo, del celebre scienziato Dottore Zimmer-
mann. Torino 1857. Stamp. della Gazella di popolo.
Dies Werk soll in 32 Lieferungen mit 230 Abbildungen fortgesetzt werden.
Auch das Erlernen der deutschen Sprache nimmt in Turin dergestalt zu, dass
sich die deutsche Buchhandlung des Herrn Hohmann erhalten kann.
*~) Eines übrigens wenig empfehlenswerthen Buches, mit dem die deutsche
Wissenschaft keinen Ruhm in Italien einerndten wird.
(Schluss folgt.)
 
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