Heidelberger Jahrbücher der Literatur (51,2.1858)

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Bo eh lau: Nove constitutiones Domini Alberti.

do wider saget wirt, der sali auch wider (weder) an leibe Nach
(noch) an gute dem, der ynn dor wider satzt (l. .· sagt) hat, bis an
den virdenn tag nicht schaden tuen.
§.3. An dem dysse gesetze gebrochen wirt, der sali vor
seynenn Richter kommen, vnnd selber clagenn auff seynn wider-
sachenn; dem sali der Richter das eygenn vorbitenn; en mag
er sich vor dem Richter nicht entschuldigenn auff den heyligenn
selbsibenn scheppenbarin mannaenn, so ist er erloss vnnd
rechtloss ymmermer, also dass er nymmermer komme zu seinem
rechte.
Const HI. (An welchen der hantfrede gebrochenn).
An welchem der hantfrede gebrochen (wirt), Bezuget er das auff
den heiligenn vor seym richter Mit dem, der den hantfreden Ge-
macht hat, vnnd mit zwen scheppenbarin mannenn, dy yr
recht behalden haben, Das der frede an ym gebrochen sey, der
richter sali yn zu der achte thun, der den fridenn gebrochen hat,
vnnd sali ynn nymmer auss der achte lassenn an des clagers wil-
len, er vorliuset dy hant dorumb. (§.) Hat er aber denn hant-
fredenn mit eym totschlage gebrochenn, so soll er nymmer auss
der achte kommenn, wenn mit dem Tode, vnnd sali auch erloss
vnnd Rechtloss bleybenn vmmer (immer) vnnd ewiclichenn. In
[d. Λ. und] will aber der, [der] den hantfrede entpfangenn hat,
yeme, an deme der frede gebrochen ist, vnnd will ym das
nymant gesten, das er an ym gebrochen ist: zo (so) sali ym
der richter gebitenn Bey des keysers hulden, das er ym der war-
heit geste, ader auff den heyligenn das schwer, das er dor vmb
nicht weiss; let er aber das durch mageschafft ader durch an-
ders libe, zo (so) ist er dem keyser vnnd dem Richter dy
hant schuldig*).
Const. IV. (Eyn itzlich man sal recht richten). Wir
setzenn vnnd gebitenn von vnser keyserlichenn gewalt vnnd bey
vnsern hulden, Das alle vnser furstenn. vnnd alle des reiche
h u 1 d e η n (d.h. Getreue), h a b e η n das von v η n s [l. : die gerichte
von uns haben], das sy recht richten, vnnd das sy das selbe ge-
bitenn allen denn, dy von yn gerichte habenn. wo sy des nicht tuen,
wollen das [Z.: über den wollen] wir sicherlich richtenn, als recht ist.
vnnd was vnns getheilt wirt, das wollen wir nicht lassen, vnnd ge-
bitten vnsern fürsten, das sy mit der Busse zwingen [den], der
das gerichte von ynn hat, das sy der Busse nicht erlassen.
§. 1. vnnd gebitenn, dass keyner dem richter [Ζ.ϊ kein
richter ymande] in die achte tu. win (l.: >wenn) offenbar, vnnd

*) Diese Bestimmung, welche im lat. Texte des mainzer Landfriedens V.
1235 fehlt, hat ihr Vorbild in dem deutsch abgefassten bayerischen Landfrie-
den v. 1255 c. 1; Monum. Witteisbac. Bd. I. p. 141; Und steht zuerst im la-
teinisch abgefassten bayerischen Landfrieden v. 1244. c. 1; ibid. p. 78; vgl
meine Anzeige in den Heidelb. Jahrb. von diesem Jahr Nr. 32. p. 497.