Heidelberger Jahrbücher der Literatur (51,2.1858)

Hr. 48. HEIDELBERGER k
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Annuaire de la societe archeologique.

(Schluss.)
Die andere Frage über das religiöse Bekenntniss hat Renier
in der Revue archdologique (1855) in Anregung gebracht. Wenn
die Sprache und Metrik auch der Zeit nach Constantinus angehört,
so deutet doch der Inhalt in keinem Zuge auf christliche Ideen hin.
Man urtheile selbst aus der Inschrift, welche wir bei ihrer Kürze
und da sie doch nicht so allgemein bekannt ist, hier glauben wie-
derholen zu sollen:
Hic ego qui taceo versibus mea(m) vita(m) demonstro,
Lucem clara(m) fruitus et tempora summa,
Praecilius, Cirtensi lare, argentariam exhibui artem.
Fides in nie mira fuit sernper et veritas omnis.
Omnisbus (sic) communis ego: cui non misertus ubique?
Risus, luxuria(m) sernper fruitus cum caris amicis,
Talern post obitum dominae Valeriae non inveni pudicae
Vitam; cum potui gratam, habui cum conjuge sanctam.
Natales honeste meos centum celebravi felices.
At vcnit postrema dies, ut spiritus inania mempra (sic) reli(n)quat;
Titulos quos legis vivus mee (sic) morti paravi,
Ut voluit Fortuna ; nunquam me deseruit ipsa.
Sequimini tales: hic vos ex(s)pecto ; venitae (sic).
Nach 2) einem kurzen Brief über einige lateinische Ins ehr if-
ten-Fragmente von dem Auresgebirge von Payen;
3) einer Notiz über die alte Kirche von Constantine über-
setzt von einem Mitgliede der Gesellschaft aus Morcelli’s Africa
Christiana, und 4) einem kurzen Brief von Capitaine d’Yan-
ville über die Art, wie die Römer sich Kabyliens durch
Befestigungen und Wachtposten an den wichtigsten
Debouchds militärisch versicherten, folgt
5) Notice archdologique sur le Madrazen von dem
Chef de bataillon du gönie Foy. Auch von dem unter
diesem Namen bekannten über 50 Fuss hohen architektonischen
Monumente (von den Franzosen auch Grab des Syphax genannt)
auf dem Wege von Constantine nach Batna war in frühem Heften
des Annuaire die Rede, Wenn der vorliegend© Aufsatz auch über
Μ. Jahrg. 10. Heft. 4Q