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802 Verhandlungen des naturhistorisch-medizinischen Vereine.
Zerlegung in Faktoren selbst diente die Einmaleinstabelle, welche
dadurch 'ein integrirender Bestandtheil arithmetischer Schriften
wurde. Die Summirung der Faktoren vermittelte die Untersuchun-
gen über vollkommene Zahlen und über befreundete Zahlen. Dieses
der Inhalt der eigentlich zahlentheoretischen Kenntnisse der Griechen.
Thymaridas und Diophantus schlugen eine mehr algebraische Rich-
tung ein.
13. Vortrag des Herrn Hofrath H. Helmholtz „über
die Bewegungen des menschlichen Auges“,
am 8. Mai 1863.
(Das Manuscript wurde sogleich eingereicht.)
Bei den Bewegungen unseres Auges beabsichtigen wir zunächst
nur einen bestimmten Punkt des Gesichtsfeldes zu fixiren, zu wel-
chem Ende das Auge so gestellt werden muss, dass das Bild des
zu fixirenden Punktes auf die Netzhautgrube, die Stelle des deut-
lichsten Sehens, fällt. Dazu ist es genügend, dass wir das Auge um
einen gewissen Winkel nach aufwärts oder abwärts, nach rechts
oder nach links drehen. Wenn nun aber das Auge die verlangte
Stellung erhalten hat, so würde es immer noch möglich sein, das-
selbe um die Gasichtslinie zu drehen, ohne dass dadurch das Bild
des zu fixirenden Punctes sich von dem Centrum der Netzhautgrube
entfernte. Alle Stellungen vielmehr, in welche das Auge durch, eine
solche Drehung der Gesichtslinie übergeht, würden der obengestell-
ten Forderung gleich gut entsprechen.
Das Problem der Augenbewegungen bezieht sich nun
darauf zu bestimmen, welche von diesen durch Drehung um die
Gesichtslinie zu erreichenden Stellungen das Auge wirklich ein-
nimmt, und warum es gerade diese einnimmt.
Das erste Gesetz, welches in dieser Beziehung durch Don-
ders und Meissner früheren entgegenstehenden Ansichten gegen-
über ermittelt wurde, ist, dass der Grad der Drehung um die Ge-
sichtslinie nur abhängt von der Richtung dieser Linie, relativ zur
Lage des Kopfes genommen, und nicht von dem Wege, auf welchem
die Gesichtslinie in die betreffende Lage gebracht ist.
Es ist dieses Gesetz von grosser Wichtigkeit für die Orien-
tirung über die Lage der Gegenstände im Gesichtsfelde. Denn
wenn wir bei gegebener und constant bleibender Haltung des Kopfes
irgend einen Punct des Feldes fixiren, so werden die vertical über
oder unter dem fixirten Puncte liegenden anderen Puncte des Ge-
sichtsfeldes stets auf demselben Netzhautmeridiane abgebildet, wie
auch das Auge in die betreffende Stellung gekommen sein mag.
Wenn das betreffende Gesetz nicht existirte, und das Auge ver-
schiedene Grade der Raddrehung (Drehung um die Gesichtslinie)
annehmen könnte, so würden zu verschiedenen Zeiten bei gleicher
 
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