Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
20

Keinz: Indien!us Arnonis.

Zu seinen näheren Freunden gehörte der Prof. Jaffä, welcher
das vorliegende, von Strehlke fast schon fertig hinterlassene Werk
vollendet hat. Es befindet sich nämlich im Berliner Staatsarchiv
ein Copialbuch des Deutschen Ordens, aus welchem häufig Copien
verlangt wurden; deshalb wurde endlich beschlossen, dasselbe
vollständig abdrucken zu lassen. Strehlke aber, welcher die Arbeit
übernommen hatte, suchte den Inhalt auch aus anderen Quellen
zu vervollständigen, während Urkunden, welche schon anderswo
correct gedruckt und hinlänglich bekannt sind, nur auszugsweise
mitgetheilt werden. Am merkwürdigsten ist die erste Abtheilung,
welche auch am meisten früher ungedruckte Stücke enthält, näm-
lich die Urkunden, welche sich auf die Besitzungen des Ordens
im heiligen Lande, Armenien und Cypern beziehen, 128 Stück,
denen 12 über die Romania oder das griechische Reich folgen;
dann die aus Italien und Frankreich, die über das Burzenland
nur im Auszug, etc. Zuletzt eine sehr umfangreiche Abtheilung
allgemeiner Privilegien. Die Originale sind, so weit man sie hat,
zur Benutzung herangezogen, ältere Drucke und deren Varianten
sorgfältig beachtet. Es konnte der Natur der Aufgabe nach nicht
auf ein vollständiges Urkundenbuch des Ordens abgesehen sein,
auch kein sachliches Princip durchgeführt werden; man kann aber
wohl sagen, dass die eigenthümliche Aufgabe, welche hier vorlag,
so gut wie möglich und mit der ganzen bekannten Sauberkeit und
Sorgfalt Strehlke’s gelöst ist. Die Ausstattung ist sehr elegant
und ein Register erleichtert die Benutzung; doch stört in diesem
p. 481 ein Joh. ep. Agramensis statt Zagrabieusis. Für die Ge-
schichte der christlichen Reiche im Orient wird diese Sammlung
vorzüglich nicht zu entbehren sein. W. Wattenbach.

Indiculus Arnonis und Breves Notitiae Salzburgenses, nach den be-
kannten und bisher unbenutzten Handschriften neu herausge-
geben und mit Erläuterungen versehen von Friedrich Keinz,
Assistenten an der k. bair. Hof- und Staatsbibliothek. München
1869. E. A. Fleischmann's Buchhandlung. VI u. 98 S.
Die beiden für die älteste Salzburger Geschichte wichtigsten
urkundlichen Aufzeichnungen endlich einmal in zuverlässigem Ab-
druck zu erhalten, war schon lange ein lebhafter Wunsch aller
Historiker, welche sich mit Fragen aus diesem Gebiete beschäftigen,
und das Bedürfniss danach wurde um so dringender, weil bei der
immer wieder neu auftauchenden, wichtigen Frage über das Zeit-
alter des h. Rupert diese Schriftstücke eine hervorragende Rolle
spielen. Herr Keinz hat sich daher durch- seine mühsame Ar-
beit entschiedenen Anspruch auf unsere Dankbarkeit erworben.
Auf eine kurze Einleitung und Bemerkungen über die Hand-
 
Annotationen