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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.42543#0643

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Heibklberger AMiser

Mittwoch, den 15. Oktober

I

Webel.

Gute Milch

r

Versanä
in k'iaseiien
L 32

Di. ^illiolin ülnili in lltziäsIdvrK.

Spielball wechselnder Mehrheiten hcrgegeben, nicht zum Schürmittel
bei jeglicher Reichstagswahl mißbraucht wißen. Ihr wollt dem Staate
auch die außerordentlichen Schutzmittel nicht vorenthalten, die er allen-
falls zur Sicherung des Friedens im Innern anwenden muß, so lange
außerordentliche Gefahren, den gewöhnlichen Gesetzen unerreichbar,
diesen bedrohen. Ihr wollt Fürsorge treffen, jenen Bau weiterzuführen,
dessen Grundmauern die Gesetze über Krankenkassen und Unfallver-
sicherung bilden, die der letzte Reichstag beschlossen hat. Ihr wollt
das Verharren auf dem eingeschlagenen Wege schon deßhalb, weil nur
auf ihm die allmälige Beseitigung aufwieglerischer Klassenverhetzung
und mit dieser die mögliche Beseitigung des Sozialisten-Gesetzes zu
erreichen ist. Ihr begleitet die deutsche Flagge, wo immer sie weht,
mit warm schlagendem Herzen und nicht minder mit kalt rechnendem
Verstände. Ihr fühlt Euch gehoben in d:m Bewußtsein, nicht mehr
fast allein unter den großen Reichen ganz ohne Kolonien dazustehen,
und Ihr erwägt, daß die deutschen Farben die Vorläufer deutscher
Ausfuhr sind, daß gesteigerte Ausfuhr Hebung der Fabrikthätigkeit,
des Handels, des Wohlstandes bedeutet. Ihr seid Deutsche, Ihr seid
zugleich Badener und der badische Bürger ist an die Freiheit zu sehr
gewöhnt, als daß er sie entbehren könnte oder wollte; er wird die
bestehende Gesetzgebung des Staates über Eheschließung und Schule
nicht neuerdings Preisgeben; er wird sich auch nicht dem Irrtum
hingeben, als ob Zwangsinnungen die Mißstände des heutigen ge-
werblichen Lebens zu beseitigen im Stande wären.
Haben wir diese Sätze in Eurem Sinn ausgesprochen, nun so
ist damit auch die Antwort auf die Frage erteilt, wen ihr wählen
wollt: ein Mitglied derjenigen Partei, die stets in unserem Wahl-
kreise die Mehrheit besaß, einen Nationalliberalen.
Das Programm der Partei von 1881 ist freilich lückenhaft ge-
wesen. Neu und allgewaltig sich vordrängende Bedürfnisse mußten
Erwähnung finden. So entstanden die von uns freudig begrüßten

1884.

Alle Zusendungen werden franko
erbeten.
Für die Aufnahme von Anzeigen
an bestimmt vorgeschriebenen Tagen,
wird keine Verantwortlichkeit über-
nommen.

Die Reichstagswahlen stehen in nächster Zeit bevor. Wen wollt
^hr zum Abgeordneten wählen? Die Aufgaben des nächsten Rcichs-
^gs sind manigfaltig und von hoher Wichtigkeit. Der Ablauf
°er 7jährigen Frist, für welche unsere Heeresstärke
festgesetzt wurde, sowie der 2 Jahre, um welche die
Dauer des Sozialistengesetzes verlängert wurde, fällt
innerhalb der regelmäßigen Wahlperiode dieses Reichstages. Wollt
>khr einen Abgeordneten, der geneigt ist, weitere Verlängerungen jener
deiden Gesetze unter allen Umständen zu verwerfen? Ihr wollt
ihn nicht!
Dem nächsten Reichstage liegt die weitere Förderung der
^ozialreform ob. Wollt Ihr einen Abgeordneten, der die dahin
^elenden Pläne unseres großen Kanzlers nach seinem Teile unfrucht-
dar zu machen sucht? Ihr wollt ihn nicht!
, Dem nächsten Reichstage wird das in der letzten Sitzung uner-
sfdigt gebliebene Gesetz über die Reichs-Unterstützung für
Überseeische Postdampfer abermals zugehen. Ihm werden
^orlagen gemacht werden müssen über die in fremden Welt-
teilen neuerdings unter den Schutz des deutschen Reichs
genommenen Gebiete. Wollt Ihr einen Abgeordneten, der jene
Unterstützung verweigert, dem unsere jungen Kolonien ein Gegenstand
wohlfeilen Witzes sind? Ihr wollt ihn nicht!
Aber auch manche andere Frage, heute noch nicht in bestimmte
^2orte kleidbar, wird den nächsten Reichstag beschäftigen. Wollt Ihr
°Nren Abgeordneten, der Zustände der Vergangenheit, die
don der Neuzeit mit schwerer Mühe überwunden wurden, wiederher-
Wellen sucht, der die unveräußerlichen Rechte des Staates
oen Uebergriffen der ultramontanen Partei auszuliefern bereit ist?
^hr wollt ihn nicht!
Ihr wollt die Wehrhaftigkeit des deutschen Reiches, von der die
Scherung des äußeren Friedens abhängt, nicht erschüttert, nicht zum

Erklärungen von Heidelberg, Neustadt, Berlin, Karlsruhe. Aber die
Betonung freiheitlicher Einrichtungen seitens der Partei, das Festhalten
an der Reichsverfassung, an den Rechten, welche sie dem Volke und
seiner Vertretung gewährt, ist unverändert geblieben.
DerNationalliberalismus HLItfest an dem ganzen
Namen. Es ist national und weiß sich darin in voller Einheit
mit unserer Reichsrcgierung. Er ist liberal und strebt dahin, frei-
sinnige Gesichtspunkte in der Gesetzgebung zur Geltung zu bringen,
rückschrittliche Versuchezu verhindern. Darum wählt einenNational-
liberalen.
Wir schlagen Euch insbesondere vor, die uns gleichgesinnten
Stimmen auf den Mann zu vereinigen, der wiederholt von unserem
Wahlkreise zum deutschen Reichstage entsandt Wurde, der sich neuerdings
bereit erklärt hat, eine auf ihn fallende Wahl anzunehmen, der stets
der nationalliberalen Partii angehört hat und ihr heute noch angehört,
der die in diesem Aufrufe ausgesprochenen Ansichten mit uns teilt.
Wählt gleich uns:
vr. Wilhelm Blum in Heidelberg.
Wir können Euch diesen bewährten Abgeordneten um so dringender
empfehlen, als wir wissen, daß er auch in den Fragen, in welchen
die nationalliberale Partei bisher immer jedem einzelnen Abgeordneten
überließ, selbst Stellung zu nehmen, Euren Bedürfnissen ein warmes
Herz entgegenbringt.
In Üebercinstimmung mit dem auf Antrag der besten Freunde
der Landwirtschaft gefaßten Beschlüsse der zweiten badischen Kammer
würde Herr vr. Blum einer mäßigen Erhöhung der Getreidezölle
nicht entgegen sein, sofern nur dadurch keine Erhöhung der Brotpreise,
die Ihr sicherlich nicht wollt, herbeigeführt werden sollte.
Stimmt also für:

Nr. 242.

Weißer Schwan

Iu verkaufen
LmuEraLe 167.

L-Heute Mittwoch wird geschlachtet.
Abends halb 9 Uhr
Kier-Kruzert um alte« Heidelberger Orchester.
ff. Wier vom Iaß.

Erscheint täglich, Sonntags ausge-
nommen. Preis monatlich 20 Pfg.,
Uiit dem Illustrierten Unterhaltungs-
blatt 32 Pfg. — Wird in der ganzen
Stadt verteilt und an den Straßen-
ecken angeschlagen.

Ioä68-^U26LK6.
k'reunäen unä bekannten rviümen rvir die sekmerr-
lieke Naetiriekt, <Zass deute trüd 4^4 Ildr unser lieber
Hatte, Vater, Lekzvie^ersobu, SelnvaAer, Rekte unä Onkel
l-lsrrmsnn Oäsnwslä
naeli kurzem deirleu iiu ^.Iter von nabe 45 labren ver-
sebieäen ist.
Ilm stille leilnabme bitten
M tiesbetrübteu Ilinlobliekeneii.
HeiäelberZ, Zen 15. Oktober 1884.
Dio veerckigunA llackot Freitag;, clon 17., trüb 10 vlir statt.
Vies statt jeäer besonZeren ^nrsisse.

Heute frische
Extra Leber- und
, Griebenwnrft,
Pfd. 50 Pfg., empfiehlt
Jngrimstraße 7.

Für die Winter-Saison 1884,85 sind folgende Vergnügungen vorgesehen:
18. Oktober: Konzert mit Tanz-
Allterbaltnug.
3V. Oktober: Nokat- ä Instrumen¬
tal-Konzert.
15. November: 1. Minter-Kalt.

27. Dezember: Meihnachtsbescheerung.
10. Januar: 2. Minter-Kalt.
31. Januar: Masken-Kriinzchen.
7. Februar: Herren-Abend.
14. Februar: Großer Masken-Katt.

LürZSi'-Kssino.
Sonntag, 19. Oktober findet eine
Abend-Unterhaltung mit Tanz
statt, wozu unsere verehrlichen Mitglieder freundlichst eingeladen werden.
Anfang 8 Uhr.
Viv Lalläiroktiov.

Vor» Ironto »n KsöNnst.
_b. bislisv.
I'ür Dumoii.
Erlaube mir die ergebene Anzeige zu machen, daß ich mein seit 11 Jahren in
Frankfurt a/M. betriebenes
dahier weiter betreiben werde. — Bitte um geneigten Zuspruch unter Zusicherung
prompter Bedienung.
§?rau S. ^»cruff. Untere Neckarttr. 2, I. Stock.

Eichkn-Uilhhch-Nkkkallf.
k. Die jm Winter 1884/85 im Stadtwalde von
Kelberg zum Hiebe kommenden stärkeren Eichen-
d^holzstämme sollen im Wege der Submission
r der Fällung vergeben werden:
ib Es kommen zum Einschlag:
" Abt. 12 Wildschütz-nschlag: 40 Eichstämme mit
ca. 23 Festmeter.
» 14 Hohekreuzschlag: 37 Eichstämme mit ca.
36 Festmcter.
-- 15 Drachenhöhle: 203 Eichstämme mit ca.
92 Festmeter.
" 21 Schmerschlag: 44 Eichstämme mit ca.
78 Festmeter.
Eu Hölzer stehen etwa eine Stunde von der
unbahnswtion entfernt.
s„ Die Angebote pro Festmeter sind nach Abtei-
zu trennen, sic müssen mindestens das in
Abteilung vorkommende Quantum umfassen
sind längstens bis
Dienstag, den 4. November,
vormittags 11 Uhr,
^. welcher Zeit die Eröffnung erfolgt, verschlossen
den, Aufschrift „Gebot für Eichen-Nutzholz" bei
Bürgermeisteramts Heidelberg einzureichsn.
tz. Die näheren Bedingungen können auf der
da« ats-Kanzlei eingesehen oder gegen Einsendung
" oO Pfg. in Briefmarken bei uns erhoben werden,
«vk Aaldausseher Hebert von hier zeigt das Holz
"l Verlangen vor.
Heidelberg, den 2. Oktober 1884.
Der Stadtrat:
Bilabel.

Der Kentrat-Ausschufr der national-liberalen Partei im XII. badischen Weichstags-Wahlkreise:
6. L. Stadtrat lii. krov, Weinhändler 81rau88, Bürgermeister
in Heidelberg. in Eberbach. in Mosbach.
Der Ausschuß in Heidelberg:
5- Abel, Stadtrat. K. Kauer, Landwirt. Geh. Hofrat Di Otto Kecker, Professor. H. Mabel, Oberbürgermeister. M. Cantor, Professor. C. Kietz, Stadtrat. C. Ditteury, Bäcker, vr F. Eiseulohr, Professor u. Stadtrat.
M. Fehr, prakt. Arzt. M. Frisch, Stadtrat. Fr. Fuchs, Bezirkstierarzt. Louis Goos, Mehlhändler. K. Hoffmeister, Gerbereibesitzer. Geh.-Rat vr. R. Heime, Professor, vr. A. Hausrath, Professor. W. Keller, Kaufmann.
Kransmann, Landtagsabgeordneter. W. Landfried, Kaufmann. A. L. Lehmann, Stadtrat. E. Leonhard, Rechtsanwalt. Fran; Mai, Kanstqärtner. A. Mays, Landtaqsabgeordneter. C. Kirsch, Gerbrreibksitzer. A. Sadizki,
Werkmeister. C. Spitzer, Kaufmann. H. Strube, Kreisschulrat. H. Süpste, Oberamtsrichter. O. Schellcuberg, Dekan, vr. A. Thorbecke, Professor. G. Trübner, Stadtrat. F. A. Keberle, Weinhändler.
Amtsbezirk Heidelberg:
E/'ileüsteili, Bürgermeister in Alt ne Udorf. Febklcht», Hauptlehrer in Alt enbach. Ziegler. Bürgermeister. I. Dirrflkis, Fabrikant in Bammenthal. st. Zchirilt, Gcineinderot in Bärsbach. sth. stMeeee,
^sabhalter in Bruchhausen. I.Möll, Gemeinderat in Dossenheim I.Gnglcr, Bürgermeister in Eppelheim. Sauer, Altbürgermeister, I. Ueu, Hauptlehrer, U. Fitzer, Stabhalter in Eiterbach. Rehm,
Mrgermeister, Holl, Hauptlehrer in Gauangelloch. K. Kälberer, Hauptlehrer m Gaibero. Schröder, Bürgermeistir, F. Hübsch, Altbürgermeister in Handschuhsheim Reinhard, Gemeinderat in Heiliq-
^euzsteinach. Höhr, Altbürgermeister in Hilsenhain. Kaltschmitt, Bürgermeister, Trautwein, Ratschreiber in Kirchheim. Weiß, Bürgermeister in Lampenhain. I. Endlich, Bürgermeister, F. Hack, prakt.
5*zt, H. Albrecht, Gcmeinderat, Kllckle, Ratschreider in Leimen. Imhof, Bürgermeister, F. Gilbert, Verwalter, I. Rösch, Steinbruchbesitzer in Mauer. I. Stoll, Bürqermeister, H. Rothenhöfer, Altbürgermeister, I. G. Welker,
^ndwirt in Meckesheim. Mols, Hauptlehrer in Mönchzell. Kh. Leist, Gemeinderat, L. Krouner, Apotheker. L. Leonhard, Kaufmann in Neckargemünd. D. Msmffer, Bierbrauer, Neckarhäuserhof. A. Lleberle,
sUrgermeister, R-Schneider, Pfarrer in Neuenheim. Musch, Bürgermeister, H. Leonhard, Ratschreiber, H. Mnsch, Rechner in Nußloch. Mar Liebhold, Fabrikart, P. Mohr, Altbürge meister, Jung, Gemeinderat,
hinter, Gemeir.derat, Kitter, Gemeinderat in Rohrbach. Kreiter, Bürgermeister, Kletti, Ratschreiber, Schmitt, Lehrerin Sandhausen. Scheid, Bürgermeister, Krayer, Pfarrer, Heuser, Lehrer in Schönau. Laub,
^Ürgeimeister, Nagel, Ralschreibcr und Hauptlehrer in St. Ilgen. Zimmermann, Stabhalterim Schwabenheimerhof. L. Meier, Lehrerin Waldhilsbach. G.Herbold, Bürgermeister, G. Fleck, Gemeinderat,
Herbold, Ratschreiber in Waldwimmersbach. I. Zimmermann, Altbürgermeiüer, S. H. Treiber, Gemeinderat, W. Treiber, Gcmeinderat, K. Schle;, Ratschreider, I. Einig, Hauptlehrer in Wieblingen. K. Ulmer,
-_Pfarrer in Wilhelmsfeld. A.Kall, Fabrikant, R-Mister, Fabrcka t, Knanf, Gemcinderat in Ziegelhäusern___
Zur heutigen Nummer
Beiblatt. dL_
Evangelischer Kirchenchor.
Heute Mittwoch halb 9 Uhr Gesamt-Probe.
An baldiger Aufführung wird um vollzähliges
-^scheinen gebeten, _Dürr.
Heidelberger Turu-Kmin.
. Die Turnübungen finden
Montag, Donnerstag
und Samstag Abend 8 Uhr.
Der Turnrat.

Uüuolitzuor k8vkvrrdräu
Oebinäe im .
Wskrsn Lock
VVUVVWOOO
G vamsl 8365.
G Ällitlikde MkbitM fUUrkztLUillttzr
in ZesekmaekvoUster ^uswaki.
ru sekr billiZtzn kreisen.
OOGGGOGGMSGOAGA^
UW- Kn Koomode-Gft»
biltta iiu verkaufen, .»licaclgasse 21.
 
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