DOI Artikel:
Prellwitz, K.: Der Luisenhof in Bärwalde: ein Haushaltungs-Seminar von Edmund May
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10024#0259
INNEN-DEKORATION
239
durch die Farbzusammenstimmung anheimelnde Raum
ergeben. Etwa das auf Abbildung S. 239 wiedergegebene
Damenzimmer mit seinen Birkenholzmöbeln, in dem es
neben dem hellen, gelblichen Birkenholz eine mattgrüne
Tapete, einen graugrünen Fußboden, stumpfgrünen Woll-
rips als Möbelbezug und starkfarbige und kräftig ge-
musterte Seidenvorhänge gibt. Die Erfahrungen der
neuen Raumkunst scheinen da mit Klugheit genutzt und
in jedem Falle scheint zunächst die geschmackliche Seite
betont. Damit ist nicht nur ein zweckmäßiger Seminar-
bau entstanden; es wird vom Architekten aus ein nicht zu
unterschätzender Einfluß auf die geschmackliche Bildung
der jungen Mädchen geübt, die eine für ihr Leben ent-
scheidende Zeit in solchem Haus verbringen. Daßdurchdas
überzeugende Beispiel, das, wenn man einmal so sagen
darf: am eigenen Leibe erlebt wird, wie von selbst Wider-
stände überwunden werden, die in früheren Jahren so
unsägliche Schwierigkeiten bereiteten, liegt wohl auf der
Hand. Das Bemerkenswerteste an diesem Bau, der in
der Tat geeignet ist, mancherlei der neuen Raumkunst
feindliche Vorurteile zu überwinden, ist vielleicht hier
zu suchen und besonders von diesem Gesichtspunkt aus
ist dem Architekten zuzugeben, daß er mit dem Luisen-
hof in Bärwalde das richtige getroffen habe. k. prellwitz.
ARCHITEKT PROFESSOR EDMUND MAY-KÖNIGSBERG. DAMENZIMMER. HELLES BIRKENHOLZ, MATT POLIERT
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durch die Farbzusammenstimmung anheimelnde Raum
ergeben. Etwa das auf Abbildung S. 239 wiedergegebene
Damenzimmer mit seinen Birkenholzmöbeln, in dem es
neben dem hellen, gelblichen Birkenholz eine mattgrüne
Tapete, einen graugrünen Fußboden, stumpfgrünen Woll-
rips als Möbelbezug und starkfarbige und kräftig ge-
musterte Seidenvorhänge gibt. Die Erfahrungen der
neuen Raumkunst scheinen da mit Klugheit genutzt und
in jedem Falle scheint zunächst die geschmackliche Seite
betont. Damit ist nicht nur ein zweckmäßiger Seminar-
bau entstanden; es wird vom Architekten aus ein nicht zu
unterschätzender Einfluß auf die geschmackliche Bildung
der jungen Mädchen geübt, die eine für ihr Leben ent-
scheidende Zeit in solchem Haus verbringen. Daßdurchdas
überzeugende Beispiel, das, wenn man einmal so sagen
darf: am eigenen Leibe erlebt wird, wie von selbst Wider-
stände überwunden werden, die in früheren Jahren so
unsägliche Schwierigkeiten bereiteten, liegt wohl auf der
Hand. Das Bemerkenswerteste an diesem Bau, der in
der Tat geeignet ist, mancherlei der neuen Raumkunst
feindliche Vorurteile zu überwinden, ist vielleicht hier
zu suchen und besonders von diesem Gesichtspunkt aus
ist dem Architekten zuzugeben, daß er mit dem Luisen-
hof in Bärwalde das richtige getroffen habe. k. prellwitz.
ARCHITEKT PROFESSOR EDMUND MAY-KÖNIGSBERG. DAMENZIMMER. HELLES BIRKENHOLZ, MATT POLIERT