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Bekenntnis zum Kretonne
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0085
INN EN-DEKORATION
71
»ROSEBANK«
TURNBULL &
STOCKDALE
»KRETONNE«
FOTO LAZ1
BEKENNTNIS ZUM KRETONNE. Man könnte das
geflügelte Wort vom »Wein, dem eingefangenen
Sonnenschein« in bezug auf den Kretonne variieren
und sagen: Kretonne ist eingefangene Fröhlich- und
Heimlichkeit. Als wir darangingen, unsere Woh-
nungen unserem Wesen und unserer Zeit anzuglei-
chen, machten wir die sehr hellen, glatten Wände
zum Ausdruck der unkomplizierten Klarheit, die kan-
tige Linienführung der Möbel sprach von kühler Sach-
lichkeit und Vernunft - wir waren streng zu uns und
bewiesen das auch in unserer Umgebung . . .
Bis wir plötzlich merkten, daß nur mit Strenge,
Glätte und Sachlichkeit sich nicht ein harmonisch-
sympathisches Wesen formen ließ. Es fehlte ein Mo-
ment: das Frohe, Warme, Lebendige und Belebende.
Und wir fanden den Weg zurück zum - Kretonne . . .
In seinen blühenden, rankenden, schimmernd far-
bigen Mustern sind unsere kleinen, bunten, frohen
Wünsche und Pläne eingefangen, der Schimmer einer
»blauen Stunde«, ein bißchen Hoffnungsgrün und ver-
liebtes Rot, Erinnerungen und Träume, lauter Dinge,
auf die die hellen, glatten Wände so überklar und
geringschätzig herabblicken. Wir haben uns eine
ganze Zeitlang bemüht, Gefühle zu verbergen und
nur sachlich zu sein, nur praktisch, nur Hirn und
Verstand. Heut haben wir den Mut wiedergefunden,
auch - Herz zu haben . . .
Der Kretonne feiert seine Auferstehung! In einem
schier unbegrenzten Reichtum der bezauberndsten
Muster, in einer künstlerischen Komposition der Far-
ben und Zeichnungen, die verblüfft, und einer Ver-
wendungsmöglichkeit, die immer neue Gebiete er-
obert. Wir haben ihm die Tore geöffnet. Wir öffneten
sie dem Frohsinn und der Gemütlichkeit... T. H.
71
»ROSEBANK«
TURNBULL &
STOCKDALE
»KRETONNE«
FOTO LAZ1
BEKENNTNIS ZUM KRETONNE. Man könnte das
geflügelte Wort vom »Wein, dem eingefangenen
Sonnenschein« in bezug auf den Kretonne variieren
und sagen: Kretonne ist eingefangene Fröhlich- und
Heimlichkeit. Als wir darangingen, unsere Woh-
nungen unserem Wesen und unserer Zeit anzuglei-
chen, machten wir die sehr hellen, glatten Wände
zum Ausdruck der unkomplizierten Klarheit, die kan-
tige Linienführung der Möbel sprach von kühler Sach-
lichkeit und Vernunft - wir waren streng zu uns und
bewiesen das auch in unserer Umgebung . . .
Bis wir plötzlich merkten, daß nur mit Strenge,
Glätte und Sachlichkeit sich nicht ein harmonisch-
sympathisches Wesen formen ließ. Es fehlte ein Mo-
ment: das Frohe, Warme, Lebendige und Belebende.
Und wir fanden den Weg zurück zum - Kretonne . . .
In seinen blühenden, rankenden, schimmernd far-
bigen Mustern sind unsere kleinen, bunten, frohen
Wünsche und Pläne eingefangen, der Schimmer einer
»blauen Stunde«, ein bißchen Hoffnungsgrün und ver-
liebtes Rot, Erinnerungen und Träume, lauter Dinge,
auf die die hellen, glatten Wände so überklar und
geringschätzig herabblicken. Wir haben uns eine
ganze Zeitlang bemüht, Gefühle zu verbergen und
nur sachlich zu sein, nur praktisch, nur Hirn und
Verstand. Heut haben wir den Mut wiedergefunden,
auch - Herz zu haben . . .
Der Kretonne feiert seine Auferstehung! In einem
schier unbegrenzten Reichtum der bezauberndsten
Muster, in einer künstlerischen Komposition der Far-
ben und Zeichnungen, die verblüfft, und einer Ver-
wendungsmöglichkeit, die immer neue Gebiete er-
obert. Wir haben ihm die Tore geöffnet. Wir öffneten
sie dem Frohsinn und der Gemütlichkeit... T. H.