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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 45.1934

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Harmonie des neuen Wohnraumes
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https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0176

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INNEN-DEKORATION

stern in gelbem und blauem Chenille, mit seinen Roll-
kissen und dem aparten Hocker atmet die Stimmung
kultivierten Daseins. Vorhänge und Schränkchen,
Lesenische und Lampen steigern diesen Eindruck
gewählten Behagens.

Sehr originell wirkt ein Wohn- und Schlafzimmer
in Perobe-Rose (Abb. S. 164—66), das durch die Be-
züge in blau-weiß-rot gemusterter Webe besondere
Frische und Temperament erhält. Wohnlich ist die
Sitzecke mit dem Kakteenfenster zwischen zwei
Schränkchen gestellt, deren eines sich als gemütliche
Hausbar öffnet. Geschickt ist die kleine Toilette in
eine Schrankkabine mit Beleuchtung und Drehspie-
gel eingebaut. Eine schöne Welt für sich ist das breite
niedrige Lager (Abb. S. 166), das von zahlreichen
liebenswürdig launischen Kissen belebt wird. Der ge-
mütliche Kamin, das Lesekästchen und die Nacht-
schränkchen schaffen die Stimmung wohliger Ent-
spannung, die die Nerven des modernen Großstadt-
menschen in seinem Heim ersehnen. Interessant ist
die Gestaltung einer Radioempfängeranlage, die, in die
Wand als Scheibe eingebaut, auch als Leuchtkörper
zur Wirkung kommt. In den wenigen, sparsam und
gewählt verteilten Tierfigürchen aus Metall und ge-

blasenem Glas zeigt sich die beherrschte und doch
heitere Schmuckfreude des Architekten.

Die Einfühlung in die Welt gepflegter Fraulichkeit
der modernen Großstädterin spricht liebenswürdig
aus der Anordnung der kleinen Toilette einer Dame
(Abb. S. 167), die mit ihrem sorgsam angeordneten
Schränkchen für die wichtigen Dinge der Schönheits-
pflege, mit dem gemütlichen Hocker in blauem und
hellblauem Webstoff, mit dem ganzen Drum und Dran
weiblich-anmutiger Atmosphäre so recht die seeli-
sche Elastizität des Architekten kundtut.

Ruhiger wirkt dann wieder ein Wohnschlafzimmer
in Rio-Palisander (Abb. S. 168 oben), mit gedämpften
sandfarbenen Bezügen, schlichtem geblümtem Lei-
nenkretonne, das durch besonders gute Proportionen
in angenehmer Erinnerung bleibt.

Ein richtiges Probestück der Verbindung des
Zweckdienlichen mit dem Eleganten lieferte Schwa-
dron schon öfter in der Gestaltung seines Toilette-
und Hutschrankes für das Schlafzimmer der Dame
(Abb. S. 168 unten). Schwenkbare Spiegel, gut ange-
ordnete Fächer für die Dinge der Schönheitspflege
und eine richtig angebrachte Innenbeleuchtung geben
dem Schrank seinen Wert, der noch durch das
 
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