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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 45.1934

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Der gute Geist im Wohnraum
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https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0298

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282

INNEN-DEKORATION

ARCHITEKT HEINI VETTER — GIESSEN

HAUS DENTIST L. »GARTENSEITE«

Funktion beim Möbel an; aber was zwischen den
Möbeln ist, die Zwiesprache von Ding zu Ding, das Feld
ihrer Begegnungen, das »Negativ« des Raumes — das
muß in erster Linie stimmen, damit aus dem Aufwand
an Möbeln ein Raum wird, ein Raumwort, womöglich
ein Lied . . .

Unvermutet stehen wir da vor einer tiefen, östlichen
Weisheit, die schweigt und lächelt. »Dreißig Speichen
treffen sich in der Nabe ; / In der Leere (zwischen ihnen)

liegt des Rades Wesen ; , Aus Ton macht man Töpfe, /
In der Leere liegt das Wesen des Topfes ; / Tür und
Fenster bricht man in die Wand, / In der Leere liegt
des Raumes Wesen. / Darum: Von Nutzen ist das sicht-
bare Sein, / Das Unsichtbare schließt sein Wesen ein.«
So schrieb vor fast zweieinhalbtausend Jahren der alte
Laotse. Er war einer der größten Lehrer jener »Bezie-
hungen«, die zwischen allen Dingen, zwischen Mensch
und Weltall weben und sie geheim in Ordnung halten.
 
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