DOI article:
Ritter, Heinrich: Eine moderne Kabine für Passagier-Dampfer
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0379
INNEN-DEKORATION
363
»wandarm im esszimmer« spiegel mit messingfassung
max w1ederanders — münchen, mitarbeit: t. parzinger
Unbrennbarkeit, Schalldichtheit, thermische Isolie-
rung, auf Leichtigkeit und Erschütterungsbeständig-
keit. Bilden so technische Erfordernisse den Ausgangs-
punkt zur Entstehung dieser Musterkabine, so bringt
sie andrerseits auch Neues in ihrer ästhetischen Er-
scheinung, ihrer künstlerisch-räumlichen Gestaltung;
damit fällt sie in das Blickfeld dieser Zeitschrift.
Die Grundlage des ganzen Aufbaues ist ein Metall-
gerüst aus Peraluman-Stützen. Wände, Decken, Mö-
bel, Türen und Boden bestehen aus isolierenden
Cel-Bes-Platten, die überall auf beiden Seiten mit
Peraluman-Platten belegt sind. Das Cel-Bes-Material
ist für Feuer absolut unangreifbar. Der Schmelzpunkt
der deckenden Aluminium-Legierung liegt so hoch,
daß mit ihr eine weitgehende relative Feuerbeständig-
keit gewährleistet ist (6500). Wände, Möbel, Boden
usw. sind außerdem durchgehends mit farbigem Lin-
oleum bekleidet, und da Linoleum die Eigenschaft hat,
im Feuer wohl zu verkohlen, aber keine Flamme
weiterzugeben, kann dieser Kabinenkonstruktion zu-
gebilligt werden, daß sie dem Ideal der völligen Feuer-
sicherheit sehr nahe kommt.
Da zwischen dem Cel-Bes-Kern und dem Peralu-
man-Belag dünne Luftschichten liegen, liefert diese
Konstruktion auch eine genügende Schall- und
Wärme-Isolierung. Durch ihre Elastizität schaltet
sie die störenden Knarr-Geräusche sowie jede Spal-
1934. XI. 3
tenbildung durch Erschütterungen oder thermische
Einflüsse aus. Sie ist weiterhin chemisch fest gegen die
Einwirkungen der Salzluft, hat ein geringes Gewicht
und ist bequem in der Montage wie in der Reinhaltung.
Was nun die künstlerisch-architektonische Seite
der Arbeit anlangt, so gibt sie dem technischen Den-
ken, das hier die Führung hat, freien Ausdruck und
erzielt doch ein schönes Ergebnis an angenehmer
Wohnlichkeit. Die blanken Peraluman-Leisten, die
Wände und Decke einteilen, werden schmückend
wirksam, geben dem Ganzen Ordnung und Rhyth-
mus. Die Büchernische, die Heizanlage mit Spiegel,
die Waschnische, die Türen werden hübsch von die-
sen Leisten gerahmt. Stühle und alle Möbel stehen
in ihrer Formung unter dem Gesichtspunkt der
Raumersparnis, daher verwenden sie vielfach Metall.
Das überall mitverwendete Linoleum gibt Gelegen-
heit zu angenehmen Farbenwirkungen. Den Boden
deckt dunkelbraunes Grand-Inlaid-Linoleum, die Mö-
bel sind außen mit grünem Jaspe-Linoleum, innen
mit perlweißem Unilinoleum verkleidet. Die Farbe
der Wände ist bis auf eine Höhe von 2 m hellgrün,
dann kommt Perlweiß; das eigentliche Deckenfeld
ist wieder grün Jaspe wie die Außenseite der Möbel
und der Türe. Eine feine Schmuckwirkung hat der
schwarze Sockel zwischen blanken Metall-Leisten, h.r.
»stuhl im esszimmer« grünlack, bezug rostbraun
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»wandarm im esszimmer« spiegel mit messingfassung
max w1ederanders — münchen, mitarbeit: t. parzinger
Unbrennbarkeit, Schalldichtheit, thermische Isolie-
rung, auf Leichtigkeit und Erschütterungsbeständig-
keit. Bilden so technische Erfordernisse den Ausgangs-
punkt zur Entstehung dieser Musterkabine, so bringt
sie andrerseits auch Neues in ihrer ästhetischen Er-
scheinung, ihrer künstlerisch-räumlichen Gestaltung;
damit fällt sie in das Blickfeld dieser Zeitschrift.
Die Grundlage des ganzen Aufbaues ist ein Metall-
gerüst aus Peraluman-Stützen. Wände, Decken, Mö-
bel, Türen und Boden bestehen aus isolierenden
Cel-Bes-Platten, die überall auf beiden Seiten mit
Peraluman-Platten belegt sind. Das Cel-Bes-Material
ist für Feuer absolut unangreifbar. Der Schmelzpunkt
der deckenden Aluminium-Legierung liegt so hoch,
daß mit ihr eine weitgehende relative Feuerbeständig-
keit gewährleistet ist (6500). Wände, Möbel, Boden
usw. sind außerdem durchgehends mit farbigem Lin-
oleum bekleidet, und da Linoleum die Eigenschaft hat,
im Feuer wohl zu verkohlen, aber keine Flamme
weiterzugeben, kann dieser Kabinenkonstruktion zu-
gebilligt werden, daß sie dem Ideal der völligen Feuer-
sicherheit sehr nahe kommt.
Da zwischen dem Cel-Bes-Kern und dem Peralu-
man-Belag dünne Luftschichten liegen, liefert diese
Konstruktion auch eine genügende Schall- und
Wärme-Isolierung. Durch ihre Elastizität schaltet
sie die störenden Knarr-Geräusche sowie jede Spal-
1934. XI. 3
tenbildung durch Erschütterungen oder thermische
Einflüsse aus. Sie ist weiterhin chemisch fest gegen die
Einwirkungen der Salzluft, hat ein geringes Gewicht
und ist bequem in der Montage wie in der Reinhaltung.
Was nun die künstlerisch-architektonische Seite
der Arbeit anlangt, so gibt sie dem technischen Den-
ken, das hier die Führung hat, freien Ausdruck und
erzielt doch ein schönes Ergebnis an angenehmer
Wohnlichkeit. Die blanken Peraluman-Leisten, die
Wände und Decke einteilen, werden schmückend
wirksam, geben dem Ganzen Ordnung und Rhyth-
mus. Die Büchernische, die Heizanlage mit Spiegel,
die Waschnische, die Türen werden hübsch von die-
sen Leisten gerahmt. Stühle und alle Möbel stehen
in ihrer Formung unter dem Gesichtspunkt der
Raumersparnis, daher verwenden sie vielfach Metall.
Das überall mitverwendete Linoleum gibt Gelegen-
heit zu angenehmen Farbenwirkungen. Den Boden
deckt dunkelbraunes Grand-Inlaid-Linoleum, die Mö-
bel sind außen mit grünem Jaspe-Linoleum, innen
mit perlweißem Unilinoleum verkleidet. Die Farbe
der Wände ist bis auf eine Höhe von 2 m hellgrün,
dann kommt Perlweiß; das eigentliche Deckenfeld
ist wieder grün Jaspe wie die Außenseite der Möbel
und der Türe. Eine feine Schmuckwirkung hat der
schwarze Sockel zwischen blanken Metall-Leisten, h.r.
»stuhl im esszimmer« grünlack, bezug rostbraun