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Ein neues photographisches Photometrirverfahren etc.
2. Durch eine zweite Versuchsreihe wurde das ultra-
violette Absorptionsspectrum einer wässerigen Kaliumnitrat-
lösung quantitativ aufgenommen. Es sind diese quantitativen
Bestimmungen von Äbsorptionscoefficienten im Ultraviolett
meines Wissens die ersten, die gemacht worden sind; sie sind
in Wie demann’s Annalen der Physik und Chemie 59, 1896,
S. 106, ausführlich mitgetheilt.
Die Abweichungen der einzelnen Messungen von dem
Mittelwerthen sind im Durchschnitt 1,3 Proc.
Schluss.
Das Ergebniss der vorstehenden Arbeit lässt sich folgen-
dermassen zusammenfassen:
1. Das von mir vorgeschlagene, bei fast allen Photometern
verwendbare photometrische Verfahren erweitert den Bereich
genauer photographischer Messungen auf alle chemisch wirk-
samen. also vor allem auch auf violette und ultraviolette
Strahlen. Bei demselben werden die Messungen an photo-
graphischen Platten gemacht, welche mit Hilfe einer photo-
graphischen Registrirmethode gewonnen sind.
2. Die photographische Platte, welche die photometrische
Vergleichung wiedergibt, gestattet, die Ausmessung mit Hilfe
eines neu construirten Helligkeitscomparators jederzeit und
von jedermann controliren zu lassen, sie bleibt also ein von
subjectiven Fehlern freies Document der Messung.
3. Ein Apparat und eine Methode zur Ausführung spectral-
photometrischer Messungen vom Roth bis zum äussersten Ultra-
violett sind ausführlich beschrieben und geprüft. Sie liefern
für alle Wellenlängen ihres Anwendungsbereichs die gleiche,
grösste Genauigkeit.
4. Bei der Messung von Lichtintensitäten nach dieser
Methode wurde eine Genauigkeit auf 1/200 erzielt. Die quan-
titative Aufnahme des ultravioletten Absorptionsspectrums einer
Kaliumnitratlösung ergab einen mittleren Fehler jeder ein-
zelnen Messung von 1,3 Proc.
5. Durch Wahl der für jede Messung günstigsten Ver-
suchsbedingungen kann man eine noch höhere Genauigkeit
erzielen. Durch die Ausmessung jeder Platte gewinnt man
sofort ein Urtheil, welche Genauigkeit man mit ihr erreicht
und mit welchem Gewichte sie bei der Mittelbildung zu be-
rücksichtigen ist.
6. Die Methode erlaubt mit sehr schmaler Ocularblende,
d. h. mit sehr homogenem Lichte, zu beobachten. Sie bleibt
Ein neues photographisches Photometrirverfahren etc.
2. Durch eine zweite Versuchsreihe wurde das ultra-
violette Absorptionsspectrum einer wässerigen Kaliumnitrat-
lösung quantitativ aufgenommen. Es sind diese quantitativen
Bestimmungen von Äbsorptionscoefficienten im Ultraviolett
meines Wissens die ersten, die gemacht worden sind; sie sind
in Wie demann’s Annalen der Physik und Chemie 59, 1896,
S. 106, ausführlich mitgetheilt.
Die Abweichungen der einzelnen Messungen von dem
Mittelwerthen sind im Durchschnitt 1,3 Proc.
Schluss.
Das Ergebniss der vorstehenden Arbeit lässt sich folgen-
dermassen zusammenfassen:
1. Das von mir vorgeschlagene, bei fast allen Photometern
verwendbare photometrische Verfahren erweitert den Bereich
genauer photographischer Messungen auf alle chemisch wirk-
samen. also vor allem auch auf violette und ultraviolette
Strahlen. Bei demselben werden die Messungen an photo-
graphischen Platten gemacht, welche mit Hilfe einer photo-
graphischen Registrirmethode gewonnen sind.
2. Die photographische Platte, welche die photometrische
Vergleichung wiedergibt, gestattet, die Ausmessung mit Hilfe
eines neu construirten Helligkeitscomparators jederzeit und
von jedermann controliren zu lassen, sie bleibt also ein von
subjectiven Fehlern freies Document der Messung.
3. Ein Apparat und eine Methode zur Ausführung spectral-
photometrischer Messungen vom Roth bis zum äussersten Ultra-
violett sind ausführlich beschrieben und geprüft. Sie liefern
für alle Wellenlängen ihres Anwendungsbereichs die gleiche,
grösste Genauigkeit.
4. Bei der Messung von Lichtintensitäten nach dieser
Methode wurde eine Genauigkeit auf 1/200 erzielt. Die quan-
titative Aufnahme des ultravioletten Absorptionsspectrums einer
Kaliumnitratlösung ergab einen mittleren Fehler jeder ein-
zelnen Messung von 1,3 Proc.
5. Durch Wahl der für jede Messung günstigsten Ver-
suchsbedingungen kann man eine noch höhere Genauigkeit
erzielen. Durch die Ausmessung jeder Platte gewinnt man
sofort ein Urtheil, welche Genauigkeit man mit ihr erreicht
und mit welchem Gewichte sie bei der Mittelbildung zu be-
rücksichtigen ist.
6. Die Methode erlaubt mit sehr schmaler Ocularblende,
d. h. mit sehr homogenem Lichte, zu beobachten. Sie bleibt