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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 5.1904-1905

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Forrer, Robert: Die Strassburger historische Schmuck-Ausstellung von 1904, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.6480#0081

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Forrer: Die Strassburger historische Schmuck-Ausstellung von IQ04. 71

Eisen- und Haarschmuck der ersten Hälfte
des XIX. Jahrhunderts, endlich Schmuck-
sachen der folgenden Jahrzehnte, die der
Neurenaissance und des modernen Stils
bis und mit dem Jahre T904. Moderne
Schmuckentwürfe und moderne Fächer
zierten hier die Wände. Ein sechster Saal
endlich veranschaulichte den exotischen
Schmuck und Schmuckkassetten des
Mittelalters und der Renaissance, derart,
dass in Verbindung mit den im vierten
Saale aufgestellten und oben schon er-
wähnten Schmuckschatullen des XVIII.
und XIX. Jahrhunderts die Ausstellung
neben der Geschichte des Schmuckes
auch die Geschichte der Schmuckkassette
illustrierte. So bot die Ausstellung ein
zusammenhängendes und geschlossenes
Bild der Entwicklung des menschlichen
Schmuckes, der Schmucktechnik und der
einzelnen Schmuckstücke. Der illustrierte
Katalog machte den Besucher mit den
einzelnen Gegenständen, ihrem Material,
ihrem Alter, ihrer Herkunft und ihrem
Besitzer bekannt. Er führte derart durch
mehr als 1400 Nummern, wobei nicht
selten unter einer Nummer zahlreiche
Gegenstände, ja ganze Sammlungen ver-
einigt waren.

Auf die Heranziehung fremden Museal-
besitzes war im vorhinein verzichtet wor-
den. Dagegen hatten die Straßburger
öffentlichen Sammlungen zahlreiche ein-
schlägige Gegenstände beigesteuert. Das
Hohenlohe - Kunstgewerbe - Museum figu-
rierte mit ca. 5o Nummern aus verschie-
denen Jahrhunderten; das Museum elsäs-
sischer Altertümer hatte 92 Nummern
meist vorrömischer, römischer und mero-
vingischer Zeit geliefert, und das ägyp-
tologische Institut der Universität hatte
eine Serie altägyptischen Fayence-
schmuckes geliehen. Von Privatsamm-
lungen war (ich folge hier der im Kata-
log gegebenen Reihenfolge) Dr. Forrer
mit ca. 200 Nummern vertreten, die sich
vornehmlich verteilten auf prähistorischen,
klassischen, byzantinischen, romanischen
und gotischen Gold- und Silberschmuck,
sowie auf Schmuckkassetten derselben

Epochen. Hofrat Prof. Dr. M. Rosen-
berg hatte mehr als 100 Nummern kost-
baren Schmuckes aller Zeiten beige-
steuert, darunter prächtige Serien aus
Osteuropa und Asien, ferner aus vor-
historischer, römischer und merovingischer
Zeit, vornehmlich aber aus der Renais-
sance. Carl Marfels bot in 87 Nummern
überaus wertvolle und ebenso schöne wie
seltene Taschenuhren der Renaissance, des
XVIII. Jahrhunderts und des Empire.
Herr und Frau Notar Ritleng hatten die
Ausstellung mit 70 Nummern beschickt,
welche meist elsässischen Schmuck des
XVIII. und XIX. Jahrhunderts darstellten,
daneben ganze Serien von Dosen und
ähnlichen Kostbarkeiten boten. Große
Fächersammlungen hatten die Herren
Weßner-St. Gallen, Jean Lantz-Mülhausen;
große Serien orientalischen Schmuckes
Fräulein Diener, Prof. Dr. Euting und
General Rathgen; südafrikanischen Kaf-
fernschmuck Herr Cammissar, und
Schmuck vom französischen Congo Herr
Dr. Haug zur Ausstellung gebracht. Mo-
derne Entwürfe hatten Fräulein Illing,
Paul Leschhorn und Walter Eberbach ge-
liefert, letzterer, sowie die Juweliere und
Bijouteriehandlungen C. F. Binder, Charles
Müller, Witwe Oster und Carl Meyer
auch größere Abteilungen modernen
Schmucks, letztgenannter außerdem mo-
derne Fächer ausgestellt Wertvolle Dosen
hatten besonders Jean Lantz-Mülhausen
und die Damen von Michels, A. Levy
und Sengenwald eingeliefert, prächtige
Schmuckkassetten des 18. und 19. Jahr-
hunderts Herr Ritleng, Frau von Michels,
Frau Leon Bader-Mülhausen, letztere
auch einzelne vorzügliche Schmucksachen
der Spätrenaissance. Hervorragende ein-
zelne Fächer und Schmucksachen des
18. Jahrhunderts boten die Damen Eber-
bach, Halm, Laugel, (Esinger, Picquart,
Kceberle, Schricker, Sengenwald, Camille
Binder, Müller - Wendling, A. Levy,
S. Lceb, Mathilde Bergmann und die
Herren Lazard-Metz, Jung-Leroux und
Flenri Rasp. Frau Theophile Schuler
bot interessanten Haarschmuck, Frau
 
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