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Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 1879

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Heft 3/4
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Rechenschaftsbericht des Bayer. Kunstgewerbe-Vereins für 1878
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https://doi.org/10.11588/diglit.6905#0033

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Zur Einsichtnahme der Mitglieder wurde die Abrechnung während zehn Tagen in den Vereins-
lokalitäten aufgelegt.

Herr Vorsitzender eröffnet nunmehr über diese Abrechnung die Diskussion mit der Bitte, sich hierüber
aussprechen zu wollen.

Herr pütterich, als Vereinsmitglied das Wort ergreifend, bemerkt, er erlaube sich im Namen der
Versammlung dem ersten Herrn Vorstande von Miller für dessen opferwillige Wirksamkeit, welche so erfreuliche
Resultate erzielte, den wärmsten Dank auszusprechen. Die Versammlung leistete der Aufforderung des Herrn
Pütterich, sich zum Zeichen ihrer Anerkennung von den Litzen zu erheben, einmüthig Folge.

Mit dem Ausdrucke des Dankes verbindet Herr Vorsitzender die feierliche Versicherung, all' Dasjenige,
was er gethan, sei aus Liebe zu unserer Vaterstadt München, sowie nicht minder aus Liebe für das deutsche
Aunstgewerbe geschehen.

Nachdem eine weitere Erinnerung nicht gemacht wurde, stellt Herr Vorsitzender die Frage, ob die Ver-
sammlung dem Ausschüsse Decharge ertheilen wolle. Dieselbe wurde einstimmig genehmigt.

Zur Vorlage des Budgets für das Jahr ^ 879 übergehend, dessen Einnahmen und Ausgaben auf
Jk 56,567. \5 H veranschlagt wurden, stellte Herr Vorsitzender, alle Posten der Einnahmen und Ausgaben
spezifizirend, an die Versammlung die Aufforderung, sich hierüber aussprechen zu wollen. Nachdem von keiner
Leite ein Wunsch kundgegcben wurde, fand die Frage bezüglich der Annahme des Budgetentwurfes in vor-
liegender Fassung einstimmige Genehmigung.

Zur Vervollständigung des Rechenschaftsberichtes hält sich Herr Vorsitzender für verpflichtet, der Ver-
sammlung mitzutheilen, es sei im Finanzausschüsse ein Protokoll verfaßt worden, worin über das Vereins
vermögen, beziehungsweise über die betreffenden Werthpapiere, ein genaues Verzeichniß ausgenommen wurde.
Das bezügliche Dokument befindet sich in seiner persönlichen Verwahrung.

Zur Ergänzung des Ausschusses mittelst Vornahme der Wahlen übergehend, weist Herr Vorsitzender
auf § 1,8 der Statuten hin, wonach jedes Jahr ein Dritttheil der Ausschußmitglieder auszuscheiden habe, und
zwar entscheidet in den beiden ersten Jahren nach Feststellung der neuen Statuten das Loos über diesen Aus-
tritt, in der Folge ältere Dienstzeit.

Nachdem die Gegenwart von 84 Mitgliedern durch Aushändigung der Wahlzettel konstatirt war,
wird jeder der Herren ersucht, den betreffenden Wahlzettel, welcher auf der einen Leite die austretenden Ausschuß
initglieder enthält, die unbedruckte Leite mit den Namen der zu wählenden neun Ausschußmitglieder zu beschreiben.

Der weitere Vorschlag des Herrn Vorsitzenden, drei Uommiffionen zur Vornahme der Lkrutinien zu
ernennen,-wurde gleichfalls adoptirt.

Nach Beendigung des Lkrutiniums konnte als Ergebniß der Wahlen, wofür 78 Stimmzettel abgegeben
wurden, folgendes festgestellt werden:

!. Herr Graf zu Lastcll, Lxcellenz . 65 Stimmen
2. „ Gedon, Bildhauer. . . . 6l „

o. ,, Zagemann, Ahrmacher . . 60 „

4. „ Hauberisser, Professor. . .59

5. „ Halbreiter, Professor . . .58 „

6. Herr Leitz Rudolf, Historienmaler. 57 Stimmen

7. „ Hergl, Fabrikant .... 52 „

8. „ Ltroblberger, Hofwaffensabr. 55 „

9. „ Auppclmaycr, Historienmaler 33 „

Das Resultat der Wahlen, welches Herr Vorsitzender bekannt gab, wurde von der Versammlung mit
ungetheilter Befriedigung ausgenommen.

Die Wahl von Ehrenmitgliedern anlangend, konstatirt Herr Vorsitzender, nach § 52 unserer Statuten
Hi dieses Recht der Generalversammlung zugestanden: der Münchener Aunstgewerbcverein kann hochverdienten
Männern keine höhere Auszeichnung und Anerkennung bieten, als die Würde eines Ehrenmitgliedes.

Indem der Verein durch Verleihung solcher Auszeichnung seinen Dank und seine Anerkennung für
ersprießliche Leistungen im Bereiche des Aunstgewerbes im Allgemeinen und für solche, welche den Münchener
Verein speziell berühren, ausspricht, ehrt er sich selbst und erwirbt sich hiedurch Freunde und Gönner von nicht
zu unterschätzender Bedeutung. Herr Redner bittet die Versammlung, sich hierüber aussprechen zu wollen, was
eine allgemeine Zustimmung hervorrief.

Zu Ehrenmitgliedern wurden vorgeschlagen: Die kgl. Staatsminister von pfretzschner, von Pfeuffer und
von Lutz, Violet-le-Duc, Semper, Eitelberger, Falke, Franz von Leitz.

Als nun die Namen verlesen waren, welche der Vereinsausschuß zu dieser Auszeichnung vorgeschlagen,
entwickelte der Herr Vorsitzende zunächst die großen Verdienste, welche sich die drei Herren Minister durch die
Unterstützung unserer Unternehmungen sowohl bei der Jubiläumsausstellung, als auch durch ihre sonstige warme
Theilnahme für das Aunstgewerbe erwarben, wodurch sie nicht allein den Dank unseres Vereines, sondern aller-
deutschen Aunsthandwerker sich gesichert haben. Herr Direktor von Leitz habe sich als einer der Ersten in den
Münchener Werkstätten des Aunsthandwerks angenoinmen und durch feine vielen Zeichnungen und sonstigen
 
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