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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 1.1902-1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.3547#0413

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RICHARD LUKSCH, TANZGROTE>Kt:.N, IN BLEI BEGOSSEN

W1KNER SECESSION

List, Metzner, Moll, Nowak, Orlik, Roller,
Schmutzer, Stöhr und Tichy, jeder Künstler In
einem eigenen Raum, ihre Kollektionen ausstellen.
Sehr gut ist die Plastik vertreten; neben Metzner
stehen Canciani, Luksch und Engelhart in vor-
derster Reihe. Das Ver Sacrum-Zimmer füllen,
wie gewöhnlich, graphische und kunstgewerbliche
Arbeiten.

In der Frühjahrsaussrellung im Hagenbmmd wird,
wie immer, Kunst des guten Durchschnitts ge-
boten, den einzelne überragen, manche nicht er-
reichen. Die Stützen des Bundes: Ameseder,
Bamberger, Konopa, Luntz, Peyer, Ranzoni,
S'uppantschitsch, Wiet sind mit Landscharten voll-
zählig erschienen. Walther Hampel giebt neue
Proben seines aparten koloristischen Geschmacks,
voll ma erischer Kraft sind die Zügelschüler von
Hayek und Hegenbarth. Als Gäste des Hagen-
bundes haben sich Uprka mit zwei wunderbar
tonigen Bildern, Hudecek mit Landschaft und
Marine, Slavicek mit einem Pastell eingestellt.
Unter den Piasrikern fällt diesmal Josef Heu auf.

Im Kunstsalon Pisko haben jung-ungarische jMaler
ausgestellt, die, daheim verlacht und verspottet,
zu uns gekommen sind, um es sich bestätigen zu
lassen, dass ihre ernsten Bestrebungen im Einklang
mit den Zielen der modernen europäischen Kunst
stehen. Die Kritik kann diesen Zusammenhang -
mit einigem Vorbehalt — konstatieren. Unter den

28 Namen hat mancher künstlerische Bedeutung.
Nim einem Toren sprechen die jungen Leute mit
Begeisterung: von Paal Las/Io, der dreissigjährig
1879 im Irrsinn starb. Sie nennen ihn ihren
grössten Landschafter. Und in seinen Bildern,
die ausgesrellr sind, erkennt man die zwei Erleb-
nisse seines kur/en tragischen Lebens: die Freund-
Schaft mit Munkacsy und den Aufenthalt in
Barbizon.

Das Künstlcrhaus sinkt immer mehr zum Ma-
gazin herab. Hugo Haberfeld.

IONDON

In weiten Kreisen Interesse fiir die Kunst zu
erwecken, ist der Zweck der Whirechapel-Aus-
stellung, welche alljährlich im Frühjahr stattfindet.
Der Eintritt ist frei, und den ganzen Tag — be-
sonders in der Mittagsstunde, sind die Räume von
der armen Bevölkerung dieser Gegend stark be-
sucht. Es ist die einzige Ausstellung in London,
in der alle einheimischen Künstlergruppen ver-
treten sind: die Akademiker, die Freisinnigen,
die Glasgow-Schule und die Mitglieder des New
Englisfa Art Clubs sind unter einem Dach vereinigt*
Hier treffen «vir alte Bekannte unter den besten

Bildern des Jahres, auch die von früher, welche

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