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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 5.1907

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Heft 8
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August Endell
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https://doi.org/10.11588/diglit.4704#0333

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A. ENDFXL, STUCKORNAMENT

AUGUST ENDELL

in Name, so fremd dem Ohr wie
dem Herzen des deutschen Kunst-
publikums! Vielleicht erinnert
slch dieser oder jener, einmal über
ein Möbel, ein Ornament von
Endeil kopfschüttelnd gelacht zu
haben; erinnert sich wohl auch
des von diesem^ Künstler ausgebauten Wolzogen-
theaters. Wirklich ernst aber ist Endeil noch nicht
genommen worden; selbst nicht von den Fach-
genossen. Auch diese haben seinem Streben mit
ironischer Verblüfftheit, als der Narrheit eines
wunderlichen Heiligen zugesehen.

Und doch ist es wieder einmal die Geschichte
vom „hässlichen Entlein", das nirgend im Geflügel-
hof gelitten wurde, bis es als junger Schwan davon-
zog. Endeil hat es nie verstanden, mit seinem Pfund
um Gewinn zu wuchern und hat darum deprimiert
zusehen müssen, wie die Fragerollesnaturen des
neuen Kunstgewerbes mit dem klingenden Erfolg
davongegangen sind. Aber er hat in diesem lauten
Jahrzehnt still und sehr ernst an sich selbst ge-
arbeitet. Blickt man sich unter den Führern der
neuen architektonischen Kunst um, so findet man
höchstens ein halbes Dutzend Persönlichkeiten, die
den tieferen Sinn der Bewegung erfasst haben. Van
 
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