m. liebermann, häuser in scheveningen
erunsinseuicEfc
|es vergesse". «[-
als ob dieWeltteir:
1 it hätte, sondemnffif
es kein inner»*
.jne Erscheinung. *
rtssiertd»^.
nicht, wohin«?*.
, „bald*
Viele unserer.
' ■ vernäh
<*■ S vhinTe^
• j ftbelbatt JCi
W- A t von "
et***?*
rne^jV
sie etwas Falsches machen wollten! Das wäre doch wenig-
stens Etwas, was nicht von der Maschine geleistet wird,
sondern vom Menschen!
Der Maler soll also Seele besitzen. So unklar und
vieldeutig dieser Ausdruck sein mag, so ist er doch gut
für den Anfang tieferer Erwägungen. Was heisst es
aber,dass er Seele besitzen soll? Er soll die Erscheinungen
gliedern, disponieren, gruppieren, vorhandene wichtige
Eindrücke verstärken und unwichtige verwischen, er
soll aus einem Gemisch von Färbungen die massgebende
Farbe herauserkennen, kurz, er soll die Erscheinungen
charakterisieren. Das Sehen ist eine Arbeit, eine Ge-
staltungsarbeit. Man sagt, dass der Maler mit seinem
Stoffe ringt, um ihn zu bewältigen. Er betrachtet die
Welt der Erscheinungen als seine Materie, er aber will
Herr der Materie werden.....
Der Maler ist der Philosoph der Sichtbarkeiten. Ich
habe diesen Gedanken durch einen Maler in aller seiner
Fülle verkörpert gefunden, um dessen Arbeiten sich
jetzt das künstlerische Berlin sammelt. Max Liebermann
ist keinem Besucher der Berliner Sezession fremd und
auch ein Teil seiner in Privatbesitz befindlichen Gemälde
war mir bekannt; aber durch die Sammlung der Lieber-
mannschen Bilder in der diesjährigen Sezession tritt er
in seiner Gesamtwirkung vor uns. Er will nichts sein
als Auge und Hand. Er ist kein gläubiger Maler nach
alter Art und ohne belehrende Absicht. Das ist die
Grundlage, auf der sich eine Wirkung erhebt, als ob er
— eine gewaltige Tendenz hätte. Als ob man Kant liest!
Er wird zum Lehrmeister, weil er nichts ist als Wirklich-
keitssucher.
Liebermann malt nicht schön. Es gibt Maler, die
viel mehr lyrische Harmonien in ihren Seelen tragen.
Er ist, um so zu sagen, nicht melodiös. Auch malt er
nicht prächtig. Wie selten ist bei ihm ein starkes Rot
oder Blau! Er findet keine dekorative Welt, weil er sie
nicht sucht. Ihm fehlt das flutende Rot und das wogende
Gewand der dramatischen Malerei. Er ist kein Maler
für Schillersche Dichtungen. Wie wenig ist er auch ein
Kind der Sonne! Er kennt den Glanz nicht, den die
goldene Sonne bereitet. Und doch und trotzdem ist er
so stark. Man kann ihn als einen glanzlosen Rembrandt
bezeichnen. Er hat vom Rembrandt das eine nicht,
nämlich die Freude am blinkenden Kleinkram und die
Lust am Licht, das in die Nacht scheint. Diese roman-
tischen Elemente fehlen. Was er aber mit Rembrandt
gemeinsam hat, ist das Andere und grössere; er erlebt
die Bewegungen und Gestaltungen, als sei er selbst in
ihnen drin. Er fühlt den Tritt des Pferdes, als ob er im
Pferdekopf sässe. Die Welle ist ihm kein Theater, sondern
iS sie etwa*
4»7
erunsinseuicEfc
|es vergesse". «[-
als ob dieWeltteir:
1 it hätte, sondemnffif
es kein inner»*
.jne Erscheinung. *
rtssiertd»^.
nicht, wohin«?*.
, „bald*
Viele unserer.
' ■ vernäh
<*■ S vhinTe^
• j ftbelbatt JCi
W- A t von "
et***?*
rne^jV
sie etwas Falsches machen wollten! Das wäre doch wenig-
stens Etwas, was nicht von der Maschine geleistet wird,
sondern vom Menschen!
Der Maler soll also Seele besitzen. So unklar und
vieldeutig dieser Ausdruck sein mag, so ist er doch gut
für den Anfang tieferer Erwägungen. Was heisst es
aber,dass er Seele besitzen soll? Er soll die Erscheinungen
gliedern, disponieren, gruppieren, vorhandene wichtige
Eindrücke verstärken und unwichtige verwischen, er
soll aus einem Gemisch von Färbungen die massgebende
Farbe herauserkennen, kurz, er soll die Erscheinungen
charakterisieren. Das Sehen ist eine Arbeit, eine Ge-
staltungsarbeit. Man sagt, dass der Maler mit seinem
Stoffe ringt, um ihn zu bewältigen. Er betrachtet die
Welt der Erscheinungen als seine Materie, er aber will
Herr der Materie werden.....
Der Maler ist der Philosoph der Sichtbarkeiten. Ich
habe diesen Gedanken durch einen Maler in aller seiner
Fülle verkörpert gefunden, um dessen Arbeiten sich
jetzt das künstlerische Berlin sammelt. Max Liebermann
ist keinem Besucher der Berliner Sezession fremd und
auch ein Teil seiner in Privatbesitz befindlichen Gemälde
war mir bekannt; aber durch die Sammlung der Lieber-
mannschen Bilder in der diesjährigen Sezession tritt er
in seiner Gesamtwirkung vor uns. Er will nichts sein
als Auge und Hand. Er ist kein gläubiger Maler nach
alter Art und ohne belehrende Absicht. Das ist die
Grundlage, auf der sich eine Wirkung erhebt, als ob er
— eine gewaltige Tendenz hätte. Als ob man Kant liest!
Er wird zum Lehrmeister, weil er nichts ist als Wirklich-
keitssucher.
Liebermann malt nicht schön. Es gibt Maler, die
viel mehr lyrische Harmonien in ihren Seelen tragen.
Er ist, um so zu sagen, nicht melodiös. Auch malt er
nicht prächtig. Wie selten ist bei ihm ein starkes Rot
oder Blau! Er findet keine dekorative Welt, weil er sie
nicht sucht. Ihm fehlt das flutende Rot und das wogende
Gewand der dramatischen Malerei. Er ist kein Maler
für Schillersche Dichtungen. Wie wenig ist er auch ein
Kind der Sonne! Er kennt den Glanz nicht, den die
goldene Sonne bereitet. Und doch und trotzdem ist er
so stark. Man kann ihn als einen glanzlosen Rembrandt
bezeichnen. Er hat vom Rembrandt das eine nicht,
nämlich die Freude am blinkenden Kleinkram und die
Lust am Licht, das in die Nacht scheint. Diese roman-
tischen Elemente fehlen. Was er aber mit Rembrandt
gemeinsam hat, ist das Andere und grössere; er erlebt
die Bewegungen und Gestaltungen, als sei er selbst in
ihnen drin. Er fühlt den Tritt des Pferdes, als ob er im
Pferdekopf sässe. Die Welle ist ihm kein Theater, sondern
iS sie etwa*
4»7