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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 23.1925

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Heft 4
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Scheffler, Karl: Lautrec: Ausstellung in der Galerie Matthiesen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4653#0156

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H. DE TOULOUSE-LAUTREC, DIE STRASSENBEKANNTSCHAFT. TEMPERA

LAUTREC

AUSSTELLUNG IN DER GALERIE MATTHIESEN

KARL SCHEFFLER

"TAie Ausstellung von Bildern und Zeichnungen Henri de
-^-^ Toulouse-Lautrecs in der Berliner Galerie Matthiesen ver-
dient nachdrücklichen Hinweis. Die Unternehmungslust der
Kunstsalons ist durch unendliche Schwirigkeiten und durch
kaum einzubringende Unkosten so erschüttert, daß Ausstel-
lungen, die über den Rahmen des Gelegentlichen und Ge-
schäftsmäßigen hinausgehen, sehr selten geworden sind. Um
so beachtenswerter ist diese Ausstellung. Sie erinnert an die
guten Zeiten des Berliner Kunstlebens; sie wäre nicht zu-
stande gekommen, wenn der Inhaber der Galerie Matthiesen
seinen Beruf nicht mit jener Liebe zur Sache ausübte, ohne
den das Ungewöhnliche überhaupt nicht geleistet werden
kann. Es ist gelungen eine Sammlung von Bildern Lautrecs
zusammenzubringen, wie sie in Berlin, in Deutschland noch
nicht gesehen worden ist. Da der Euphorion-Verlag vor
kurzem Lithographien Lautrecs gezeigt hat, rundet diese
Ausstellung das Bild ab: Die ganze Künstlerpersönlichkeit
Lautrecs kann wieder einmal gesehen werden, und sie ist
so beschaffen, daß unsere Zeit sich daran prüfen kann.

Das wird besonders deutlich, weil zur selben Zeit eine Dix-
Ausstellung im Kronprinzenpalais stattfindet. Neben dem
Genuß, den die Lautrec-Ausstellung bietet, hat sie erzieheri-
schen Wert.

Die Zahl der Bilder, die Lautrec gemalt hat, ist nicht so
klein, wie es den Anschein hat; bekannt sind freilich nur
verhältnismäßig wenige Bilder. Lautrec ist mit seinen Ar-
beiten sehr sorglos umgegangen — Julius Elias erzählt da-
von aus eigener Anschauung in dem reizend geschriebenen
Vorwort des Katalogs —; er hat die Bilder seinen Freun-
den vom Theater, vom Variete und vom Sportbetrieb über-
lassen, oder er hat sie seinen Freudinnen im Tanzlokal
und Bordell geschenkt. Was von dem Geretteten jetzt aus-
gestellt war, macht es wieder deutlich, daß Lautrec auch
als Maler ein Zeichner war, daß er Pinsel und Ölfarbe
nicht viel anders gebraucht hat wie die lithographische
Kreide oder den Aquarellpinsel. Dennoch sind die Bilder
Zeugnisse einer starken Malerbegabung. Ein großes Talent
macht nie vor den Grenzen einer Technik halt. Jedem

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