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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 23.1925

DOI Heft:
Heft 11
DOI Artikel:
Aufseesser, Julius: Aus meinem Sammlerleben, [6]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4653#0451

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FRANZ KRÜGER, KINDERBILDNIS. SCHWARZE UND WEISSE KREIDE

AUS MEINEM SAMMLERLEBEN

VO N

JULIUS AUFSEESSER

VI

Als in den achtziger Jahren die Kunsthandlung
~£±. von R. Wagner, in weiten Kreisen durch den
Vertrieb japanischer Kunstwerke und Kunstdrucke
bekannt, noch ihr kleines, gemütliches Lokal in
der Dessauer Straße inne hatte, das, so einfach seine
Räume gegen die Ausstattung unserer Tage gehalten
waren, doch von der undefinierbaren, prickelnden
Stimmung, die wir künstlerisch nennen, als wären
wir aus dem Treiben des Alltags durch einen geheim-
nisvollen, unsichtbaren Wall in eine ganz andere At-
mosphäre versetzt, erfüllt war und nur von den besser-
situierten Kunstsammlern besucht wurde, war Herr
Hermann Pächter der Besitzer der altrenommier-
ten Firma.

Es war dies eine so ganz anders geartete Per-
sönlichkeit als die meisten Vertreter des Berliner
Kunsthandels. Von jener scharfen Intelligenz zwar,
die der Kunsthandel überhaupt erfordert, aber mit
starker persönlicher Note und ganz ohne die re-
präsentative Feierlichkeit, welche man in den vor-
nehmen führenden Kunstsalons anzutreffen gewohnt
war. Das kam vielleicht daher, daß Herr Pächter
erst Kunsthändler in zweiter Instanz geworden, und
bevor er die angesehene Kunsthandlung in Berlin er-
worben, in Bremen oder Stettin, wie man sagt, als Be-
sitzer einer Brauerei ganz anderen Idealen gelebt hatte.

So ist er unbeschwert von allen kunsttraditio-
nellen Sentimentalitäten unter die in der Dessauer

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