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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 23.1925

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Heft 12
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Zucker, Paul: Bilanz der Architektur, [2]: und wir?
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https://doi.org/10.11588/diglit.4653#0490

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MICHAEL VON MUNKACSY, DER DORFHELD. STUDIE

BILANZ DER ARCHITEKTUR

VO N

PAUL ZUCKER

II
Und Wir?

Keinesfalls darf die an der Pariser Ausstellung geübte
Kritik nun so aufgefaßt werden, als ob wir, im Gegensatz
zum dort Gesehenen, von der Vollkommenheit deutscher
Architektur und deutschen Kunstgewerbes überzeugt wären I
Ganz im Gegenteil!

Zunächst müssen wir ja, wenn wir wirklich ehrlich sind,
offen zugeben, daß der ganze Bezirk dieser Fragen über-
haupt doch nur einen verschwindend geringen Bruchteil
des Volkes wirklich interessiert. Es ist damit — leider —
wie mit gewissen literarischen Problemen. Sie werden dis-
kutiert in Zeitschriften, die herausgegeben, gelesen und be-
sprochen werden lediglich von Leuten, die selbst für sie
oder zufälligerweise für das Blatt der entgegengesetzten
Richtung schreiben, die im gleichen oder im gerade ver-
feindeten Cafe verkehren. Eine geistige Inzucht schlimmster
Art versperrt die Umschau in benachbarte Kunstprovinzen,

„Ich hielt mich stets von Meistern entfernt,
Nachtreten wäre mir Schmach!

Mab' alles von mir selbst gelernt"------

„Es ist auch danach"!

läßt den Blick über die Grenzen geradezu als geistiges Wag-
nis erscheinen. Das bedeutet Verzicht auf Maßstab, frei-
willige Selbstentmannung der künstlerischen Potenz. Nur
so ist es möglich, daß bestimmte Kunstzeitschriften be-
stimmte ,,Stile" propagieren, daß alle zwei Monate die wahre
Sachlichkeit und das konstruktive Prinzip neu entdeckt
werden.

All dies wäre erträglich und harmloser Zeitvertreib eines
losen Künstlervölkchens, wenn es — und das ist das
typische Kennzeichen gerade unseres deutschen Kunstlebens —
nicht jeweilig mit einer so ungeheuren Prätention und der
Geste einer geradezu päpstlichen Unfehlbarkeit im Besitze
der alleinseligmachenden Wahrheit vorgetragen würde. Aber
Worpswede und Darmstadt, Hellerau, Wien und Weimar,
es sind zu viel Stätten, denen das Heil der Welt entspringen
sollte. Immer wieder muß die göttliche Unbefangenheit be-

47 S

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