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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1844 (Nr. 81-132)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1491#0018
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38. Bon dem HülfSvereine zu Siegburg als erste
Beitrags-Emzahlung xro 1843 .........

36. Von dem Hülfsvereine zu Coesfeld

». alS R-ste aus 1842 ...... 4„26„—

b. als erste Einzahlung xro 1843 . . 7Ü„10„—

37. Beitcag von Hrn. A. Keller in Mainz xro 1844

38. Beürag von N. N. aus KLnigSdorf „

39. Von dem HülfSvereine zu Effern alS Beitrags-Ein-
zahlung *) pro 1843 ............

40. Von Hrn. Eaxlan Thisse» in Jülich als Er-
löS für die bisher durch ihn verkauften Exemplare der zum
Besten des Dombaues in Druck hecausgegebenen Predigt
des Hrn. Eaplan Neukirchen in Aachen . . . .

41. Von dem königlich preuß. Conjul in Bordeaux,
Hrn. Michaelsen, dievon mehren dortwohnenden Deut-
schen pro 1843 gezahltenBeiträge, 160 Frcs.**) . . .

42. Durch Hrn. Lehrer Statz in Lechenich der Ec-
trag einer in der dortigen Knabenschule sür den Dombau
pro 1843 abgehaltenen Sammlung .......

43. Ainsenbetrag vro 1843 von den bei dem Ban-
quierhauseA. Schaasshausen hierselbst hinterlegten Ver-
einSgeldern ................

44. Von dem Hülfsvereine zu Bergheim als zwei'te
Britrags-Einzahlung xro 1843***) .......

45. Statutenmäßige Beiträge dec Vereinsmitglieder:
1) Hcn. Notariats-Candidat Eiler in Bonn, 2) Hrn.
Afm. Drand in Ruhrort, 3) Hrn. Lehrer Wein-
garten m NetteSheim ........ ..

Summa .

Hierzu der Bekrag der 17 vorhergehenden Verzeich:

Lhlr.Sg.Pf
330 —

75 —

2 10
3-

63-

3 -

42 20

707 12 10
279 28 —

3285 12 3

79303 19 7

82589 1 10

niffe (vgl. Nr. 81 d. Bl.) miL.

Jm Ganzsn
v. An Gefchenken:

1. Von Hrn. Lamb. Faßbinder hierselbst die als jährlichen Bei-
trag zum Dombaue bestimmten 12 Malter besten oberrheinischen Kal-
kes xro 1843. (Wrrth 9 Thlr. 27 Sgr.)

2. Von Hrn. I. E. Groß, Lehrer des Hufbeschlags an der königl.
Thier-Arzneischule zu Stuttgwrt ein Feuer-Esse-Apparat zur An-
wendung erhitzter Luft in Verbindung mit Wassrrdämpsen bei
Schmiede-Essen. (Werth 35—40 Fl.)

Köln, den 31. Januar 1844.

Der Verwaltungs-Ausschuß bes Central-
Dombau-Vereins.

Jülich, 31. December 1843.

Jn der am 27. October d. I. gehaltenen Si'tzung des Vorstandes
des hicstgen Hülfsvcreins wurden gcmäß tz. 11 der Statuten die Herren:
Ober-Pfarrer und Landdechant Hennes zum Ehren-Präses,
Bürgermeister Züsfen zum Dirigenten,

Empfänger Klein zum Eassirer und

Caplarr und Lehrer Thissen zum Secretar des Veceins gewählt.

: Und zwar, unter Anrechnung eincs direct eirigezahlten Beitrags von

2 Thlrn., s. für die Gemeiude Effern 44„6„—, b.' für die Gemeinde
Kriel 20„24„—.

**) Gemäß deffen Schreiben vom 23. Za». v, welches wir seinem weseutli-
cheu Zrchalte nach hier mitzuheilen uns bechren:

„Einem Wohllöblicheu Dorstande beehre ich mich, hierdurch er-
gebenst anzuzcigerr, daß ich, durch dcn Herrn Grafen Hcrmann rur
Lippe-Biesterfeld, Mitglied deS Central-Dsmbau-Lereins, zur Grurr-
dung eineS hiefigen Hülfsvercins für den Fsrtbau des DomeS zu
Kölu aufgefordcrt, in me.'nen desfallflgen Bemühungen zwar schei-
terte, indesse» durch Subsmption einige lleine Beiträge sammelte,
dre ich dem Herrn Grafen, der im Herbst auf selner Reise Bor-
deaur berühren wollie, einzuhSudigen gedachte.

„Da mir inzwischen die Ehre seines Besuchs nicht zn Theil wurde,
so fthe ich mich veranlaßt, Einem Wohllöbl. Borstande ernltegend
die Liste der Subscribenteu, wonach bei mir 160 FrcS. eingingen,
so wie eine Anweisung von gleicher Höhe auf Herrn I. H. Steiu
dort zur Ausgleichung dieses Gegenstandes zu überreichen, und biite,
mir den rrchtigerr Tmpfang gewogentlichst bescheinrgen zu wollen.

„3ch hoffe, dsß eknige hiefige Deutsche ßch auch ftrner veran-
laßt finden werden, ein llcmes Scherflein zn dcm ersten, wirkiich
uatronaleu deutschen Werke beizusteuern, und werde nicht erman-
gelrr, Einen Wohllöbl. Borstaude von Zeit zu Zeit davou unter-
richtet zu halten.

„Der königl. preußische Consul, I. Michaelsen."

***) Die Angabe der einzelnen Gemeinde-Berträge ist ia dem in einer der
nächsten Nrn. d. Bl. mitzutheileuden Protocolle des dorttgc» BereinS-
Borstandes vom 2S. Janvar v. enthalten.

Herr Rotar Matzerath von Linnich zeigte durch Runbschreiben
vom 16. Oxkober sernen Auskritt aus unserm Hülfsvereine an, weil er
dem in seinem Wohnvrte gegründetm Hü.ssvereine beigetreken sei. An
dessen Stelle trilk, gemäß in der Gmeral-Versammlung v«m 4. Sept.
v. erhaltmer Stimmmzahl, der Herr wsa. o. Rep zu Aldenhoven
als Vsrstandsmitglied ein.

LunÜ und Alterthum an Nhein und Ähr.

Frag-ment aus dem Tagebuche dcs Jahres 1834.

Bon Prisac.

(Forts. S. Nr. 83 d. Bl.)

Jn Remagen wurde auf ein paar Stundm Halt gernachk. Wir
setzlm uns zu Tifch und gingen demnächst sämmtlich, das merkwürdige
Thor zu sehm, das stch an dem dertigen Pfarrhofe bcfindet, so wie eS
im Jahre 1824 nach vorhandenm Ueberrestm hergestellt wordm. Der
Prof. Hundeshagm, der sich um die altdeuksche Baukunst manches
Verdienst erwörben, und zwar zu einer Zeit, wo die Theilnahme für
jrnm Zweig vakerländischer Kunst so allgemeiir noch rricht war, hält
jene Baureste für Ueberdleibsel des alten PalasteS. Seaoilaro. WaS es
damit für Bewandtniß habe, kann ich wahrlich nicht sagen. Die auf
dm Bausteinm angebrachtm Bi'ldm'ffc in Reiief stnd so seltsame und
eigenthümliche Erzeugnisss deutscher Phantaffe, daß es schwec hält, ihre
Entcäthselung auch nur mit der Hoffnung ei'ni'gec Wahrscheirrlichkeit
zu versuchen. Da sind nicht bloß Seemännchen, Sesweibchen, Greife,
svndern auch, nach «ltperstscher und ägyptischer Symbolik, menschlrche
Gestalrm, die in Thiere, nammrlich Vög'el, endm oder räthselhafte
Handlungm verrichtm. Aber auch sonst unttrscheiden sich jene Gestal-
ten wesmtlich von dm Bildern, wie fle dec Dom zu Köln i'n so man-
nigfachm Formcn liefert. Die Figuren an dem Thore zu Remagm
find yiehr symbolisch, währmd jene an dem Dome zu KSln allegorisch
sind. Es walkct bei den Figurm, welche den letztern, und zwar nicht
alS Relief, sondecn als Statuen, umgeben, ein doppeltcs System vor.
Einige dimen als Karyakidm und Lastträger, welche unter der Bürde,
die ihnen aufgelegt, ächzen, oder einem svnstigen niedern Bedürfniffe
als Wasserableiter, andere dagegm mehr zum Schmucks und zur Ver-
herrlichung. Erstere sind die durch die Macht Gottes gcbä'ndigten DZ-
monen oLer verworftne Menschm, die auch wider Willen den guten
Zweckm des Schöpftrs dienm müffen, durch gute Engel bestegte böfe
Geister in Luft und Ecde, verzweiftlte Geschöpfe, welche die hohs Be-
stimmung ihres Daseins verfthlt und zu einer ewigm Unterdrückung,
gegm die ffe sich vsrgebens sträuben, verurtheilt sind, währmd die
anderen, welche dem Dome mehr zum Schmucke und zur Verherrli-
chung beigegebm sind, untcr ihren Baldachinm und über Thronen als
Sieger und glückliche Kämpfer an dkr Herriichkert Gottes Theil neh-
mm. Sie stehm um den Baum des Lcbms in der Skadt Gottes, dem
himmlischm Jerusalem, dem neu geöffneten Paradiese, und verkündm
in ihrer eigmen Herrlichkeit die Herrlichkeit und Größe dcs Schöpfers.

Jn Remagen nahmen wir neue Pftrde, lenkten rechts ab und fuh-
ren ins Ahrthal. Bei unserer Ankunst in Bodmdorf waren die Win-
zer allmthalben mit der Lese beschäftigt. Bodendocf hat eine vorkreff-
liche Lage. Die Weinberge sind ganz nach Süden geneigk, keinen schäd-
lichen Windm ausgesetzt, und wir merkten gleich einen bedeutenden
Unterschied zwischen dcr Temperatur des Rheinkhales, wo die Zuglust
ein freieres Spiel hat, und dem Unterahrihale, wo sich die Wärme
mehr concentrirt. Die Trauben wacen süß, wis Horrig, mit einer har-
ten, drckm Rinde überzvgen, voll klebriger Flüssigkeit, welches Zcichm
einer hohen Reife und einer gegründeten Hoffnung von der. Vortcess-
lichkeit deS zu erwartmdcn Weines sind. Von Bodmdorf kamen wir
dm Ruinm der im Anfange des 13. Jahrhunderts durch Bcuno von
Altma zum Schutze des Erzstifts gegründeten Brirg Landskron, dem
heppinger Brunnen vorbei gegm Abend nach Ahrweiler. Ahcweiler ist
eine alte Stadt; ehemals dem Erzstiste Köln angehörend, hat auch fle
an den Bewegungcn, die sich im Anfange des 13. Jahrhunderts zu-
erst zwischm dm Erzbifchöfen von Köln und den dmtfchen Kaisern,
dann gegen Ausgang des Jahrhunderks zwischen jmen und der heil.
Stadt erhobm, mannigfachen Antheil gmvmmen. Jme ecstern Kriege,
die zu.Ende deS 12. und im Anfange dcS 13. ZahrhundertS während
deS SchiSma, worin Deutschland zwei Kaiser und die Erzdiözefe zwei
Erzbischöfe hatte, waren für das Erzstift Köln und seine kirchlichm
Bauwerkr von einem höchst verderblichen Einflusse. Wahrscheinlich hakte
enm Kriegm auch di'e Burg von Landskron ihrm Urfprung zu dan-
ken. Aber was an Burgen gebaut ward, wurde an Städtm und Kir-
chm zerstört. Land und Städte wurden in r'hnen auf so gräßliche Weise
vecheert, wie man sei't dm Tagen der normannischm Zerstörungm nicht
grhört hatte. Besonders galt der Krirg der Geistlichkeit und i'hrm Be-
'itzungm. Die gräßlichm Dinge, die unS der Mönch Godofredus, ein
Zeitgenosse dieser Begebmheltm, von dem wilden und gottvergessenm
Trcibm der Krieger Philipp's von Schwabm erzählt, übersteigen alle
Begriffe. Dennoch scheint die Erschöpfung und jme Venvilderung nicht
von so langer Dauer und so gründlich geweftn zu sein, wie sie nach
dem drei'ßigjährigm Kriege und während desftlbm in Deutschland Skatt
and. Oder war der Reichthum rheinischer Städte und Geistlichkeit zu
bedeutmd, alS daß er sich durch einen Kn'eg von etwa 10 bis 12 Zah-
 
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