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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1844 (Nr. 81-132)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1491#0193
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s-


Kölver

Bmklicht RitttzrilaagkN kes Leakrsl-Domvaa.Brretss,

ruit gefchkchtlLche», artkftkfche« Zrnd lkterarifchsa Bekträge»,

herausgegeben vom Vorstande.

Rr. 127._Köln, SonnLag 24. November_1844.

Das „KLlne» Domblatt" «rscheint jeden Sonutag als GratiS-Asgabe zur „Kölsischen Aeitung", wird außerdem aber auch bessnderS
auSgegeben und (jedoch erA Montag«) versandt. Der PränumerattonL-Preis für die Mnzel-XusgÄe, deren Reinertrag der Dombsu-Bereins-Laffe zufließr.
bettägt hke« btt der Srpedktion der „Kölnischen Aeitung" wie ausrvärt« btt allen k. preuß. Postsnstsltea 10 Egr. fur deo Jahrgang.

«LeIuschttsten an den Central-Berttn werden ofsen ode« onterKreuzband, mit derRubttkr „>llgemeine Angelegenheiten d«S vombau-
Berein« zuKöln", s» «ie Sttdsendungen mi» de«Bezttchnungr „Geldbeitrage sür den Dombau »u Köln", erbeten.

Amtliche Mittheilungen.

E i n l a - u n g.

Aufolge §. 22 der Statuten und tz. 9 der Geschästsordnung be-
ehrr ich mich, die Herren Borstands-Mitglieder des Central-Dom-
bau-Vereins zu der auf Donnerstag den 28. November Nachmittags
3 Uhr, im hieflgen großen Rathhaussaale anberaumtm ordentlichen
VorstandS-Versammlung ganz ergebenst einzuiaden.

A»ln, 14. Nvvember 1844.

Der PrLsident beS BorstandeS.

Jn drffen Abwesenheit, von Wittgenstein.

Dir im nächsten Frühjahre in Köln Statt fiadende Hauptversamm-
lung der Veretnsgenoffen, als erste Srjnnerungsftirr des dreijährigen
Bestehens des Dombau-Vereirs, hat eine Beschlußnahme üder die Aa-
ferligung der Vereins-Eedenkzeichen (tz. 13 des Statuts) nöthlg ge-
macht, die in den Vorstands-Sitzungen vom 30. Sepk. und 29. Oct.
d. I. erfolgt ist.

Jn Vollziehung dieser Beschlußnahmr ist im Allgemeinen festgesitz!
worden:

daß das Vereins-Gedenkzeichen in der Form einrr Mrdallle von
1'/» bis l'/, Aoll Durchmrffer, aus Britannia- (weiß) Metall
oder Bronze bestehen, auf der ei'nen Seite eine Anflcht deS kölner
Dvm?s oder eines Theües drSselben, auf der Rückseite eine Legendr
in «rhabener. gothischer Schrift enthalttn, und in einer Anzahl vori
8000 bi's 12,000 Sxrwplarm zugleich mit dem Stempe', wrlchsr
Eigrnthum deS Vireins bleibt, abgel'iefirt wrrden soll.

Der «nterzeichnete Verwaltungs-Ausschuß ersucht demnach alle Künst-
ler deS Zn- und Auslandes, welche bei ditser Anfertigung conrurrirm
wollen, ihre schriftlichen Ancrbielen an das Sccretariat deS Dombau-
Verelns zu Köln unter der Rudrik: „Allgemeine Angrlrgenheiten dis
Dombau-VereinS zu Köln", längstens

bis z«m 1S. December d. A.

gelangen zu lassin, und darindieKosten dcr beschriebenen Medaille in dem
einen und andern Metalle i>er Stück odir xsr 1000 Stück anzugeben.

Die Vollendung und Rblieferung muß binnrn drri Monaten nach
dem Iuschlage, mit wclchrm dem Künstler sofort die genaue Zeichnung
und Legende der Medaille angegeben wird, «rfolgt sein.

Wir hoffen im Jntereffe der Sache, die wir vertretm, auf zahlreiche
Bewerbung tüchtiger Künstler.

Köln, 14. Nvvember 1844.

Der Verwaltungs-Ausschuß des Central-
Dombau-Vereins.

Literaritches.

DLe Kunst, auf Glaö zu malen uud die hierzu nöthigen Pigmente
und Flußmittel zu berekten, nebft einer Anweisung zur Con-
struction deö Ofens und Leitung des Schmelzbrandes. Für
Künstler und Dilettanten, von v. M. A. Gessert, Bersasser
der Geschichte der Glasmalerei. Stuttgart, >842, bei Ebner
und Seubert.

Besprschen von Pau.l Franck *).

Der Vekfaffer deulet in ftmer Vorred« an, wie die schöne Kunst ber
„Vlasma lerei" zu unftrsr Arit nichk allein in Scc ganzen Wlle ih.
«r alien Pracht und Herrüchkeik wleder erstande.i, sondern auch durch
die Rieftnforischritt« der Ch-mie und den nruen Anfschwung der zeich-
nenoen KunA «inen Umfarrg an technischen und ästhetischen
Mitteln gewonnen hrbe, der alles übrrtrefse, was sie «e in dieser Art
aufzuLiitm vermochce. Diffen unqeachtel sei sir noch'lange nicht so
vrrbrritet, wie ste der trefflichen Effccte wezen, deren fie fthig, auch
serdiene und in Slterer Znt, ungeachket der größern B-schrSnktheik ihrer
Mittel, auch in Ler That war. Er findet die G.ünde dieser besch ränk-
ten Verbreitung weniger in den religiösen AustänLen unserer Aeit ge-
gcnüdec jenea dec verledten Zahrhunderte und in ber Boraussetzung,
alS vb diese Kunst sich ausschließlich nur zur Darstellung heiliger Ge-
genstärrd« eigne, darum abrr an dcm fcivolen Slnne der Gegenwart
schritern müffe; denn gerade die treffiichsten Meister d:r Nachblü-
thezert eiwieftn iri ihren Werken, daß dre GlaSmalerei auch außrr
drm Dienste der Äirchr rhrer wnndervollen Wirkung wezen drn mehr
welklichm Lnfordcrungen unftres Aeitalters nicht mrnder zu entspre-
ch-n im Stande stt, als d«m ftvmmen Sinne des Mittilalters. Vi'el-
mrhr wären die MomeNft, welchr der wei'tern Ausbreitung dirser herr-
lichen Kunst und darum auch dem allgemeinen Begehren nach ihr
hemmend entgegengeirtten, nicht sowohl an ihr selbst zu suchrn, aks
an jenen, in drren Hrnden sie ruhe, die Schuld läge wenigeran
der Kunst, als vielmehr an drrr Künstlern. Er macht ftrner Larauf
aufmerksam, wie zu dem ftühern gänzlichen Verfall« drr Glasmrlerei
weftntüch beigetragen, daß die Meister derftlbrn ihr fteili'ch nur müh-
sam auf dem dornigen Weg« vieljährig fortgesetzter Versirch« «rrunge-
neS Wiffen bloß alS ein persönliches Sigenthum angesehen, als dk«

*) Die geehrten Leser des „Domblattes" mo'gen entschuldigen, daß
«ir von der vorliegenden Bchrift, deren Jahalt stch nicht bloß
im Gebiete der schöaen Kunst bewegt, sondern auch hinüberspielt
in jenes der chemischen Kunst und Wrssenschast, kein dürreS^
oberslächliches Referat gelr'efert, oder nach löblicher Receu-
sentrn-Manier nur angcgeben die Ueberschrift der Capitel, die
Seitenzahl, die Beschaffenhert des Druck», Papiers und ähnli-
cher wichtiger Sigenschasten, sondern ein wenig tiefer m
die dort vorkommenden Materien eingedrungen find. Sachver-
ständige und wohlwollende Leser «srden uns dieseS tiesere Ein-
dringen desto eher nachsehen, wenn sie erfahren, daß «ir die
Ehemie z« unsern LiedlingS-Wissenschaften zähle».
 
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