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Zentral-Dombauverein <Köln> [Hrsg.]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1844 (Nr. 81-132)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1491#0056
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Zur ^rage über dm portalbau.

lVzl. Beilage zu Nr. 9t d. Bl.)

Die hier mitgelheilke Zeichnuna, die bloß nach äußerer Nnschauung, ver-
bunden mit früher vcröffentlich en amrlichen Mittheilungen, angelegt ist und
auf Meffungen an Orc und Stelle nicht beruhk, hat keinen andern Zwrck,
als mit elwaigrr bildlicher Beihülfe das über den Porkalbau an d.r Nordseite
des Domes in der Beil. zu Nr. 91 d. Bl. Gesagte für den Leser einiger Maßen
zu veranschaulichen. Si« stcllt namentlich keine Dimenffonen und Maße fest
und verbürgt di« für ihren Zweck bloß annähernd angenommenen Verhält-
niffe keinesrvegs.

Das hier im Grund- und Aufriß schwarz Angelegte stellt der außern Form
nach den Befund der Fragmenle auf der östlichen Seite des Nordportais,
vor und nach dem Abdruch der Peschkirche, dar; die etwaige Wiederholung
dieses BefundS auf der Wrstseile des NordporlalS ist in Linien angedcutet.

Zn Bezug auf die früheren amllichen Mittheilungen ist festgrhalien wor-
den, daß dir alte östüche Seiten - Eingangsthür dks Nordpvrtals früher
weiter angelegt war, als ffe jetzt, übereiustimmend mit den Thüren des
W>stportals, angelegt werden soll; und sodann, daß sich für die Mittel-
lhüc dcs Nordportals eine inntre Weite von 14'/» Fuß ergeben hat. t

Zwischen dcn Resten der früher weiler angelegten östlichen Seiten-Ein- ;
gangslhür ist punclirt die Thür angezeigt, wie ffe, übec«iastimmend mit l
den Thüren des Westportals, in innerer Weilc 6 Fuß röm. odec — 100
Fuß röm^ zu 93 Fuß rhein. — 5,58 Fuß rhein. breit und 29 Fuß röm.
oder 26,97 Fuß rhein. hoch angelegt werden soll. D!e ältere innere Äröße
der östlichen Seiten-Eingangsthür ist, nach Analogieen der sonstigen Thür-
gewände zur geraden Zahl von 9 Fuß rhein. angenommen, mag aber i

mihr vder minder bedeutend gewesen sein Jn jedim Fallc würde die künstige i

innere Weite der Seitenthür gegen di« stühere geschmälert erscheinen; nach
vbiger Annahmc siellle sich die Differenz übec 3 Fuß rhein. !

Aum Portale führen 3 Säulengänge, einrr auf jeder Seite für die nic-
drigrren Seikenschiffe und einer in der Mitt« sür das hohe Mittelschiff.
Zwischen dec Axe des äuß-rsten östiichcn Pfcilers des östlichen Seitenschiffes
und der Axe des hirr als schon vorhanden angenommenen äußersten wejili-
chen Pfeileks des westlichen SeitenschiffeS kiegt das Nordpvrtal mit
seinen zwei kleineren Seilenthüren und dec Mittelthür nebst Thürgewän-
den und sonstigen Slein-Ausfüllungen ausgebreitet. Diese Breite dtträgt
nach dem Grundriß zum gcoßen boisserse'schen Werke, von Axe zu Axe ge-
messen, für den Lstüchrn Säulengang 26, für den mittlern 50 und für
den westlichen 27, >'m Ganzen 103 Fuß rom. oder 95,79 Fuß rheinisch. . ;

Der hoch gestellte Pfeiler stcht un wiiküchen Abstande vom Kußboden
der Kirche. Ec ist eincr der vielen diagonal oder über Eck gestellten Pfeiler,
die in der höchsten Galerie dis Domes die Bedachunz unmittelbar ein-
schließcn. Eine Linie senkrecht aus seiner Mitte herabgezogen, würde von
der Linie gedickt werdcn, die aus dcr Mittr des in dcr Trankgaise noch vor-
findlichen, eden so diagonal vder über Eck gestellten östlichen EckpftilerS der
alten östüchen Seilen-Eingangsihür hinaufstiege; und «ine zwischen diesen
deiden Linien gezogcne, respecrive diese Linie verbindende, O.uerunle müßte
durch die Axen aller Säulen gehen, die flch vom Fuße dcs hohsn Langschif-
fes bi's zu dieftm äußersten Eckpftiler herziehen. Dies führte mit zu der An-
nahme, daß dieser Sckpftiler weder abweichend gebildet, noch auch ur-.richtig -

gestellt, daß viklmebr durch dl« gewählte Gkstaltung und Stellung die Ueber- ;

eiristimmung und Verbindung mik den Bildungen des Hochbaues nicht bleß
erreichk, sondern auch, bei ursprüngüchrr Anlage, recht eigentüch brabffchkigt sei.

'Die beiden AuSgangspuncte dec Säulen-Axen des mittlscn Säulengan-
ges sind hiec einstweilen auch als zusammenfallend mit den Eckpftilcrn an- f

genommcn, die dem östlichen Scilen-Eingange westüch und d-m westüchen
Deiitn-Eingange östüch zunächfl stehen. Sehr möglich ind-ß, daß hier in
dem Mitielraume zwischen den bsidcn Seiteri-Eingängen^also >n dem vor-
trelendrn Hochdaue dcs Portals, wo der BüÜ über dic 'Leikenschiffe hinaus
das Langschiff nichk sofort zu erreichen vermag, oder auch aus sonst dauücher i

Nothwendigkeit ein solches Zusammentreffen in der Wirküchkeit nicht Statt
findet. Je nachdrm ffch diese Mögiichkeir als wirküch erweis't, wcrdtn sich die
fcharftn Kanlcn dcr beiden großen Mittclpftiler !n an-
c' > dercr, wahrlchernlich größcrer Enlftrnung, von einandec /

': auscchnen und danach idis Thürgewände rc. in ihren / ;

i Brrilen zu modificiren su'n. Blömer. j - j

LerälliVoitücher Herausgcber: Jos. DuMoak. — Druck uas Csmmisfislls-Serlag des Berlege-s der Kölmschen Zeüung, M. DuMont-Schauberg.
 
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