««n G. G. Kallmbach.) Wi'r hoffen bald auf das W«rk >'n ditstn
Llatteru znrückzukommm.
ASln, 9. Juni 1844. Kreufer.
Ein paar Ülorte über die portal-^rage.
Wmn nicht die mei'stm Stimmm, welche in Jhrer Portalbau-Fragt
fich hören ließm, von vorn herein, ja, zuweilen über die größere Hälfre
ihrer Artikel hinaus verfichern möchten, wi« si« nur drr heiligen Sache
zu di'men suchen, fern von jeder PersSnlichkeit, so wäre ich leicht ver-
leilet worden, ebm Persönlichkeiten zu fürchtm, welche fich nur hinkcr
der guten Sache zu verschanzen suchen.
Gern gebe ich daher diesen Argwohn auf, nicht aher die klare Ekn-
ficht, daß in dieser Anqelegmheit altkirchlicher Baukunst fich manche
Stimme» vernehmen ließen, welchen für die vorliegend« Frage gerade das
Wesentlichste abgeht, nämlich die tiefere KennMiß dieser Baukunst.
OefterS wird eineS einigen Meisters gedacht, aus dessen Seelr das
ganz« Echöpfungswerk mit all seinen kleinstm Thcilen wie aus Einrm
Suff« hervorquoll. Zn welcher Zeit, feage ich, soll dieser Meister ge-
lebt haben? Um die Mitt« des 13. Jahrhunderts wurde der Grund.
stei« zu Ahrem Dome gelegt. Die L orentwickelung für die gothische
Baukunst hatte bis dahin allerdings so viele Fottschritte gemacht, daß
fie di« Fundammte für da« ganze Werk, wie wir heuke solcheS sehen,
bestimmm konntr; für den Aufriß jedoch, wie wir ihn heute anstaunen,
fehlten damal« noch durchaus alle Begriffe. Nach meiner festm Ueber-
zeugung hatte vielmehr derjmige Meister, welcher die Capellen und nie-
deren Chortheile aufführte, auck cin viel masfivereS Bild von der Art,
wie der Chor in seiner obern Hälfte «ndigcn sollte, und ebm die Aelt
um 1300, wrlcht diese oberen Chortheile schuf, fand an ihnen Gele-
gmheit, den Styl seiner höchsten Bollendunq allmählich entgcgen zu
führm. Ob die obersten Theile in ihren Prosilen diese Vollendung be-
reitS lragm, karm ich mich nicht mehr erinnern, jedenfalls trägt dage-
gen der Lhurmbau daS Gepräge der höchsten Entfaltung, wie solche
nur in der Zeit von 1300 abwärtS zu finden ist. Ob aber der Thurm-
lbau in seiner gar reichen Haltung mit dem mehr massmhaftm Unlern
der Schiff« aufs allervollkommenste csrrespondirm wird, ist eineFrage,
«elche ich zu vorschnell nicht beantworten mag.
Habm nun die Baumeister der Aeit von 1250 biS 1350, «ie es an
allm übrigen Bautm deS Mittelalter« geschah, zwar dies «inmal für
die Flächen - Ausdehnung Maß und Formen gebende Fundament bei-
behalten, dem Aufzuge aber die immer mehr stch mtfaltende Kunst
auss paffendste zuzufügen gewußt, nicht daran zu denken, daß auch die
Meister der späler sinkenden Kunst ihre Künsteleim dem Werke aufzu-
prägm suchtm: so frag« ich «ohl mit Recht, welcher Meister als dec
absolut formmgebmde bri dem fraglichm Portalbaue gemeint sein
soll! —
ZedmfallS wärr der Portalbau, HLtte man ihn zur Zeit des Thurm-
baue« grgeben, ein durchauS anderer geworden, als wmn er mit dem
Chore zugleich zum Aufzuge gediehm wäre, und hier eben begegnen wir
einer so großm künstlerischen Freiheit und eben so großen Schwierig-
keit für die Herstellung der Querschiffe, daß wohl nur der Mann von
Fach den vorliegenden Aufgaben gewachsen sein dürfte, und glücklich
gepriesm werdm kann, wmn sein Werk dermaßen gelingt, daß später«
Geschlechter, welche in die Tiefe dieser Kunst hellere Blicke werfen wer-
dm, als unsere Aeit e« vermag, nicht gerade wesentliche Fehler finden
wöchtm.
Wmn man die Pfeiler-Anlage am südlichen Querschiff tadelt, so
frage ich weiter: was ist dmn eigmtlich der gothische Firstbau anders,
alS gerade ein Pfeilerbau? Und wo ist am ganzen Dome ein Thril,
«elcher drr Pfeiler alS Streben mlbehrt? Durch di'ese Pfeiler aber,
«elche in angemeffener Höhe fich vttjüngen und auf ihrm Absätzm so-
«ohl, als auf ihrer Endigung in Thürmchm auslaufen, wird di« py-
ramidale Form gewonnm, welche dem Chore und drn Langschiffen so-
«ohl, alS dem Thurmbaue doch Niemand absprechm dürft«, und di«
als wesmtlicher Charakter auch der Giebelseite der Querschiffe nicht
ganz entzogm werden darf. Ob diese Pfeiler nun auf dem Fußboden
der Kirche ansangen oder aw nördlichen Querschiff oben zwischen drn
Portalen fich mtwickeln, an welch letzterer Weise den altm Meister wie
den hrutrgm zu vnhindern noch Niemand gedacht hat, wird so wenig
deträchtlich sein, als die Verschiedenheit der Portale; denn «in und der-
selbe mittelalterliche Meister baute stäts nach ein und demselben Prin-
rip und hat doch nie zwei Kirchen von gleicher Form gebaut. Avf die«
Princip also kommt eS hier eben an, und dies muß man kennen, um
den alten Meistem nahe zu stehm.
Hält man rndlich die verschiedmartige Gestaltung aus einander, welche
«ir zwijchm dem Chore und dm Echiffen einerseits und dem Thurm-
baue andererseitS wahrnehmm, s» liegt wohl zuletzt die Frage sehr
r,ahe, welchen Theilen verwandt der Neubau ausgefühtt werden solle.
Zedmfall« würde eine Weise, welche zwischen allen Theilen die
Mitte HLlt, nach meiner Meinung die glücklichst« sein, der obere Theil
tzer QuerschiffSgiebel aber immer rineS großen Reichthums bedürfen,
«eil in dieser HSHe das ganze Werk sich in dm grSßten Reichthum
auflöst.
Berlin, im Mai 1844. , .
Georg Gottfried Kallenbach.
E o r r e tp o n d e n; - N a ch r i ch t.
Köln, 17. Juni. Schon früher ist uns durch dieses Blatt gemeldet
wordm, daß sich in Neckarsteinach ekn Dombau-Dereln fast ganz
wie ein hiesiger grbildek und bereitS einm namhaften Beitrag an die
Caff« des Central-Vereins abgelirfett habe. Jn Nr. 104 d. Bl. sehr»
wir nun daS Statut des VireinS, wo es im h. 2 also heißt:
„Mitglied des VereinS ist jeder, welcher di'eseS Statut unterzeich-
nct und bei seinem jedeSmaligen Erscheinm in der Gesellschaft
einen Kreuzer in die jedm Freilag aufgestellte Büchse gibt oder
stch zu einem Jahresbeitrag verpflichtet."
Wir stnd km Stande, dm tz. 2 des Statuts des kölner geselligen
Dom-Vereins dagegen zu haltm, und erlauben unS, ihn anzufüh-
ren; er lautet:
„Der wöchentliche Beitrag eineS jedm Mitgkiede« ist auf sechs
Pfennigr festgestellt, und die von den bisherigen Mitgliedern
mit einem Silbergroschen bezahlten Einschreibegebührm find von
hrute 2. April 1Ä3 ab von den ferner aufzunehmenden Mitglie-
dern mit 2f/, Sgr. zu entrichten."
So sehen wir bmn zwei Vereine in einer Weise gebildet, welche
selbst den weniger Bemiltelten es möglich macht, den Fortbau deS
qcmeinsamen Werk.S, des Domes, fördern zu helfen. Und das gerade
ist cs, wsrauf «s hier ss besonderS ankomml: Wege zu finden, welche
die Masse des Volkes in den Kreis der Helfer hereinziehm. Es ist in
dieser Hinstcht MancheS «rwähnt, manches gute Miltel in Vorschlag
gebrachc worden. Wi'r erinnern nur an eines, an die «inst so «irksame,
in unseren Tagen so vft genannte St. PeterS-Bruderschaft. Doch
diese Bruderschaft, welche, wiederum errichtet, die herrlichsten Früchte
tragen würde, fl« ist nicht da, und eS muß unS wundern, daß ste nicht
da ist. Uar so mehr darf «s uns fceuen, daß sich Veceine, wie die
vorhin genannken, so ganz im Geiste des Volkes mit gmautt Berück-
flchrigung der gewöhnlichm Kräfte ohne höheres Zuthun gebildet
habm. Möchte dec warme, fruchtbare Sinn, der dies« Vereine so sehr
belebt, immec mebr Theilnabme findm und zu ähnlichen, gleich schönen
Erfcheinungen möglichst wccken und aufmuntern! tt.
Literaritche An;eigen.
Das so eben zum Beften der vonner Münsterkirche «rschimm«:
Riederrheinische Iahrbuch
kür Gefchirhte und Kuntt
Aweiter Jahrgang.
Herausgegeben von 0. 8. 8ersch*).
WelcheS mannigfache Beiträge zur kölmschen Geschichte, so wie zur Ge-
schichte ver rheinischen Kunst enthält, ist für die verehrlichm Subscribenten
in Köln aof dcm Secretariate des Ccntral-Dombauvereins (R rthhauSplatzl
niedergelegt worden. Eine fernereAnzahlvonErempl.ist daselbstauf kurzcZeit
zn dem Subscriptionspreise von 1 Thlr. zu haben. Später tritt eine Er-
höhung von 20 Sgr. ein.
«) Vgl. Nr. 83 d. Bl.
Jn der literarisch artistischen Lnstalt in Mänchen erscheint und
ist bei DnMont-Schauberg in Köln so wie in alle» Buchhandlungen
zu haben:
(Die erste Lieferung ist bereits auSgegeben.)
Anfichterr, Nifse und einzelue Theile
-es Domes von Aöln,
mit Ergänzungen nach dem Entwurf des Meisters,
nebst eiuer
Geschichte un- Beschreibung
-es Gebäu-es,
von
Sulpi) Äoisseree.
1« Kupfertaseln in Nopal-Folio mit dem Tert i« Quart.
Zweite, im Preise ermäßigte AuSgabe.
Jn vier Liefemngen von je vier Blatt Kupfer».
(D«r Text wird mit der letzten Lieferung auSgegeben.)
Preis einer jeden Lieferung ? Thlr.
Preis des ganzen Werkes 28 Thkr.
Die LerlagShandlung, um die allgemeinere Verbreitung dieses Werkes zu
fördem, -at durch Zusammenlegen dcr größeren Blättcr und durch die Wahl
eines verhältmßmäßigen PapierS das Format auf die Hälste der ersten
AuSgabe beschränkt; dadurch und durch die Zugabe des TerteS in Quart
unterscheidet fich diese neue AuSgabe wescntlich von jener erstm (welche
noch fortwährend zu dem alten Preise von 68 Thlrn. zu beziehen ist), in»
deffeo bietet fie gegen daS, was ihr an Pracht abgeht, eine größere Be-
quemlichkeit für den Gebrauch dar. _ _
Verantwortlicher HerauSgeber: Zos. DuMont.
Dmck und Commisflons-Verlag des Verlegers der KSlnischen Zeituno,
M. DuMont-Schauberg.
Llatteru znrückzukommm.
ASln, 9. Juni 1844. Kreufer.
Ein paar Ülorte über die portal-^rage.
Wmn nicht die mei'stm Stimmm, welche in Jhrer Portalbau-Fragt
fich hören ließm, von vorn herein, ja, zuweilen über die größere Hälfre
ihrer Artikel hinaus verfichern möchten, wi« si« nur drr heiligen Sache
zu di'men suchen, fern von jeder PersSnlichkeit, so wäre ich leicht ver-
leilet worden, ebm Persönlichkeiten zu fürchtm, welche fich nur hinkcr
der guten Sache zu verschanzen suchen.
Gern gebe ich daher diesen Argwohn auf, nicht aher die klare Ekn-
ficht, daß in dieser Anqelegmheit altkirchlicher Baukunst fich manche
Stimme» vernehmen ließen, welchen für die vorliegend« Frage gerade das
Wesentlichste abgeht, nämlich die tiefere KennMiß dieser Baukunst.
OefterS wird eineS einigen Meisters gedacht, aus dessen Seelr das
ganz« Echöpfungswerk mit all seinen kleinstm Thcilen wie aus Einrm
Suff« hervorquoll. Zn welcher Zeit, feage ich, soll dieser Meister ge-
lebt haben? Um die Mitt« des 13. Jahrhunderts wurde der Grund.
stei« zu Ahrem Dome gelegt. Die L orentwickelung für die gothische
Baukunst hatte bis dahin allerdings so viele Fottschritte gemacht, daß
fie di« Fundammte für da« ganze Werk, wie wir heuke solcheS sehen,
bestimmm konntr; für den Aufriß jedoch, wie wir ihn heute anstaunen,
fehlten damal« noch durchaus alle Begriffe. Nach meiner festm Ueber-
zeugung hatte vielmehr derjmige Meister, welcher die Capellen und nie-
deren Chortheile aufführte, auck cin viel masfivereS Bild von der Art,
wie der Chor in seiner obern Hälfte «ndigcn sollte, und ebm die Aelt
um 1300, wrlcht diese oberen Chortheile schuf, fand an ihnen Gele-
gmheit, den Styl seiner höchsten Bollendunq allmählich entgcgen zu
führm. Ob die obersten Theile in ihren Prosilen diese Vollendung be-
reitS lragm, karm ich mich nicht mehr erinnern, jedenfalls trägt dage-
gen der Lhurmbau daS Gepräge der höchsten Entfaltung, wie solche
nur in der Zeit von 1300 abwärtS zu finden ist. Ob aber der Thurm-
lbau in seiner gar reichen Haltung mit dem mehr massmhaftm Unlern
der Schiff« aufs allervollkommenste csrrespondirm wird, ist eineFrage,
«elche ich zu vorschnell nicht beantworten mag.
Habm nun die Baumeister der Aeit von 1250 biS 1350, «ie es an
allm übrigen Bautm deS Mittelalter« geschah, zwar dies «inmal für
die Flächen - Ausdehnung Maß und Formen gebende Fundament bei-
behalten, dem Aufzuge aber die immer mehr stch mtfaltende Kunst
auss paffendste zuzufügen gewußt, nicht daran zu denken, daß auch die
Meister der späler sinkenden Kunst ihre Künsteleim dem Werke aufzu-
prägm suchtm: so frag« ich «ohl mit Recht, welcher Meister als dec
absolut formmgebmde bri dem fraglichm Portalbaue gemeint sein
soll! —
ZedmfallS wärr der Portalbau, HLtte man ihn zur Zeit des Thurm-
baue« grgeben, ein durchauS anderer geworden, als wmn er mit dem
Chore zugleich zum Aufzuge gediehm wäre, und hier eben begegnen wir
einer so großm künstlerischen Freiheit und eben so großen Schwierig-
keit für die Herstellung der Querschiffe, daß wohl nur der Mann von
Fach den vorliegenden Aufgaben gewachsen sein dürfte, und glücklich
gepriesm werdm kann, wmn sein Werk dermaßen gelingt, daß später«
Geschlechter, welche in die Tiefe dieser Kunst hellere Blicke werfen wer-
dm, als unsere Aeit e« vermag, nicht gerade wesentliche Fehler finden
wöchtm.
Wmn man die Pfeiler-Anlage am südlichen Querschiff tadelt, so
frage ich weiter: was ist dmn eigmtlich der gothische Firstbau anders,
alS gerade ein Pfeilerbau? Und wo ist am ganzen Dome ein Thril,
«elcher drr Pfeiler alS Streben mlbehrt? Durch di'ese Pfeiler aber,
«elche in angemeffener Höhe fich vttjüngen und auf ihrm Absätzm so-
«ohl, als auf ihrer Endigung in Thürmchm auslaufen, wird di« py-
ramidale Form gewonnm, welche dem Chore und drn Langschiffen so-
«ohl, alS dem Thurmbaue doch Niemand absprechm dürft«, und di«
als wesmtlicher Charakter auch der Giebelseite der Querschiffe nicht
ganz entzogm werden darf. Ob diese Pfeiler nun auf dem Fußboden
der Kirche ansangen oder aw nördlichen Querschiff oben zwischen drn
Portalen fich mtwickeln, an welch letzterer Weise den altm Meister wie
den hrutrgm zu vnhindern noch Niemand gedacht hat, wird so wenig
deträchtlich sein, als die Verschiedenheit der Portale; denn «in und der-
selbe mittelalterliche Meister baute stäts nach ein und demselben Prin-
rip und hat doch nie zwei Kirchen von gleicher Form gebaut. Avf die«
Princip also kommt eS hier eben an, und dies muß man kennen, um
den alten Meistem nahe zu stehm.
Hält man rndlich die verschiedmartige Gestaltung aus einander, welche
«ir zwijchm dem Chore und dm Echiffen einerseits und dem Thurm-
baue andererseitS wahrnehmm, s» liegt wohl zuletzt die Frage sehr
r,ahe, welchen Theilen verwandt der Neubau ausgefühtt werden solle.
Zedmfall« würde eine Weise, welche zwischen allen Theilen die
Mitte HLlt, nach meiner Meinung die glücklichst« sein, der obere Theil
tzer QuerschiffSgiebel aber immer rineS großen Reichthums bedürfen,
«eil in dieser HSHe das ganze Werk sich in dm grSßten Reichthum
auflöst.
Berlin, im Mai 1844. , .
Georg Gottfried Kallenbach.
E o r r e tp o n d e n; - N a ch r i ch t.
Köln, 17. Juni. Schon früher ist uns durch dieses Blatt gemeldet
wordm, daß sich in Neckarsteinach ekn Dombau-Dereln fast ganz
wie ein hiesiger grbildek und bereitS einm namhaften Beitrag an die
Caff« des Central-Vereins abgelirfett habe. Jn Nr. 104 d. Bl. sehr»
wir nun daS Statut des VireinS, wo es im h. 2 also heißt:
„Mitglied des VereinS ist jeder, welcher di'eseS Statut unterzeich-
nct und bei seinem jedeSmaligen Erscheinm in der Gesellschaft
einen Kreuzer in die jedm Freilag aufgestellte Büchse gibt oder
stch zu einem Jahresbeitrag verpflichtet."
Wir stnd km Stande, dm tz. 2 des Statuts des kölner geselligen
Dom-Vereins dagegen zu haltm, und erlauben unS, ihn anzufüh-
ren; er lautet:
„Der wöchentliche Beitrag eineS jedm Mitgkiede« ist auf sechs
Pfennigr festgestellt, und die von den bisherigen Mitgliedern
mit einem Silbergroschen bezahlten Einschreibegebührm find von
hrute 2. April 1Ä3 ab von den ferner aufzunehmenden Mitglie-
dern mit 2f/, Sgr. zu entrichten."
So sehen wir bmn zwei Vereine in einer Weise gebildet, welche
selbst den weniger Bemiltelten es möglich macht, den Fortbau deS
qcmeinsamen Werk.S, des Domes, fördern zu helfen. Und das gerade
ist cs, wsrauf «s hier ss besonderS ankomml: Wege zu finden, welche
die Masse des Volkes in den Kreis der Helfer hereinziehm. Es ist in
dieser Hinstcht MancheS «rwähnt, manches gute Miltel in Vorschlag
gebrachc worden. Wi'r erinnern nur an eines, an die «inst so «irksame,
in unseren Tagen so vft genannte St. PeterS-Bruderschaft. Doch
diese Bruderschaft, welche, wiederum errichtet, die herrlichsten Früchte
tragen würde, fl« ist nicht da, und eS muß unS wundern, daß ste nicht
da ist. Uar so mehr darf «s uns fceuen, daß sich Veceine, wie die
vorhin genannken, so ganz im Geiste des Volkes mit gmautt Berück-
flchrigung der gewöhnlichm Kräfte ohne höheres Zuthun gebildet
habm. Möchte dec warme, fruchtbare Sinn, der dies« Vereine so sehr
belebt, immec mebr Theilnabme findm und zu ähnlichen, gleich schönen
Erfcheinungen möglichst wccken und aufmuntern! tt.
Literaritche An;eigen.
Das so eben zum Beften der vonner Münsterkirche «rschimm«:
Riederrheinische Iahrbuch
kür Gefchirhte und Kuntt
Aweiter Jahrgang.
Herausgegeben von 0. 8. 8ersch*).
WelcheS mannigfache Beiträge zur kölmschen Geschichte, so wie zur Ge-
schichte ver rheinischen Kunst enthält, ist für die verehrlichm Subscribenten
in Köln aof dcm Secretariate des Ccntral-Dombauvereins (R rthhauSplatzl
niedergelegt worden. Eine fernereAnzahlvonErempl.ist daselbstauf kurzcZeit
zn dem Subscriptionspreise von 1 Thlr. zu haben. Später tritt eine Er-
höhung von 20 Sgr. ein.
«) Vgl. Nr. 83 d. Bl.
Jn der literarisch artistischen Lnstalt in Mänchen erscheint und
ist bei DnMont-Schauberg in Köln so wie in alle» Buchhandlungen
zu haben:
(Die erste Lieferung ist bereits auSgegeben.)
Anfichterr, Nifse und einzelue Theile
-es Domes von Aöln,
mit Ergänzungen nach dem Entwurf des Meisters,
nebst eiuer
Geschichte un- Beschreibung
-es Gebäu-es,
von
Sulpi) Äoisseree.
1« Kupfertaseln in Nopal-Folio mit dem Tert i« Quart.
Zweite, im Preise ermäßigte AuSgabe.
Jn vier Liefemngen von je vier Blatt Kupfer».
(D«r Text wird mit der letzten Lieferung auSgegeben.)
Preis einer jeden Lieferung ? Thlr.
Preis des ganzen Werkes 28 Thkr.
Die LerlagShandlung, um die allgemeinere Verbreitung dieses Werkes zu
fördem, -at durch Zusammenlegen dcr größeren Blättcr und durch die Wahl
eines verhältmßmäßigen PapierS das Format auf die Hälste der ersten
AuSgabe beschränkt; dadurch und durch die Zugabe des TerteS in Quart
unterscheidet fich diese neue AuSgabe wescntlich von jener erstm (welche
noch fortwährend zu dem alten Preise von 68 Thlrn. zu beziehen ist), in»
deffeo bietet fie gegen daS, was ihr an Pracht abgeht, eine größere Be-
quemlichkeit für den Gebrauch dar. _ _
Verantwortlicher HerauSgeber: Zos. DuMont.
Dmck und Commisflons-Verlag des Verlegers der KSlnischen Zeituno,
M. DuMont-Schauberg.