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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 52.1901-1902

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Buchner, Georg: Über das Färben von Metallen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7007#0230

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Uber das Färben von Metallen.

Legierungen, 3. von dein
Zustande der betreffenden
Metalle, ihrer Struktur,
ihrerGberflächenbcschaffen-
heit u. s. w. So verhält
sich gegoßenes, gewalztes,
poliertes, elektrolytisch nie-
dergeschlagenes Rupfer
-ganz verschieden.

Ferner ist die Metall-
färbung abhängig von der
Reinheit der Themikalien
uitd der richligeit Zusam-
inensetzung der gemischten,
zur Färbung dienenden
Lösungen. Des weitereit
ist die Erzielung schöner
Färbungen bedingt durch
eine gewisse mechanische
Bearbeitung der Bietalle
vor, während und auch
nach dem Färben. Bei
vielen Färbungsverfahren
kommen die Gegenstände
mit einer sehr unansehn-
lichen Farbe aus deiii
Färbungsbade und erhalten
erst durch Bürsten, wieder-
holtes Färben, Nachprägen,
z. B. bei Medaillen, kurz
durch geeignete Nach-
behandlung die gewünschte
Schönheit. Mit denselben
Mitteln kann ein geschickter
Arbeiter brillante Fär-
bungen erzielen, während
ein in dieser Technik un-
geübter Arbeiter nichts da-
mit zu stände bringt.

Bon Bedeutung ist es
auch, ob man nur einen
Gegenstand zu färben hat,

auf den inan allen Fleiß und alle Runstfertigkeit ver-
wenden kann, oder ob man viele Gegenstände,
Hunderte und Tausende, z. B. Rnöpfe von genau
gleicher Färbung, ob man kleine oder große Gegen-
stände Herstellen nruß. Die Ausübung der Bietall-
färbung fetzt ein bestimmtes Misten und Rönnen
voraus. Das Misten, in welcher Meise es gelingt,
die Metalle mit festhaftenden schönen Färbungen zu
versehen, und das Rönnen, dieses Misten in die
Thal umzusetzen. Mer die Metallfärbung nur aus
Büchern kennt, wird ebenso wenig günstige Resultate

3<(6. Privathaus in München; Entwurf von Fr. v. Thiersch, Bildhauerarbeit von

<E. Pfeifer, München.

bei der Metallfärbung erzielen als ein Roch, der
ein Rochbuch studiert, aber niemals gekocht hat.

Die erfolgreiche Ausübung der Metallfärbung
hat folgende Voraussetzungen: s. Specialkenntnisse
in der Themie der Metalle, auch in der Elektro-
cheniie überhaupt, in der Metallfärbung inr speciellen,
2. eine gewisse mechanische Handfertigkeit, 5. einen
küitstlerischeit Geschmack. Diese drei Eigenschaften
sollen sich vereint finden auf unserem Gebiete, und
darin liegt die Schwierigkeit dieser Technik. Auch
erfordert die Metallfärbung eigene Einrichtungen,
 
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