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Kunst der Nation — 3.1935

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Pietzsch, Gerhard: "Der Günstling" von Rudolf Wagner-Régeny: eine neue Oper
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Eckstein, Hans: 20 Jahre Münchner neue Sezession
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Strack, Josef: Otto Pankoks "elementare" Kunst
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Hetsch, Rolf: Deutsches Edelzinn im Wandel der Stilgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.66551#0022

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4

Kunst der Nation

Wilhelm Heckrvtt

Imme Rinder, Stadtmuseum Dresden (Souderraum „Entartete Kunst")

.»^^.Arieii in: cirsien Akt, von denen " do! beiden e rsten

Otta Pankvk

Ebenso stark ist diese Verbundenheit musikalisch in
der Szene des Erasmus ausgedrückt, wenn zu
seiner Bitte an Gott um Hilfe (von Bläsern, Trom
peten, Hörnern und Posaunen) ein Choral intoniert
wird, der von irgendwoher, gleichsam aus dem
Unendlichen zu ertönen scheint. Noch einmal wird
später — im Monolog des Renard — der Bläser
klang in ähnlicher Weise (Blechbläser allein und in

und den einfachen Arbeiter zu eiuer Gemeinschaft
zusanunenschnnedet. Ter sich von ihr Absondernde
aber, der Einzelgänger aus Eigennutz wird getötet.
Durch eine solche einfache und klare Handlung, die
ewige Gesetze spiegelt, kann auch der schaffende
Musiker wieder den Weg zu einer neuen Gemeinde
finden, die nun nicht mehr durch kleine intellek-
tualistische Gruppen und Grüppchen wie in der
Zeit des „Kart pour bart", sondern durch das Volk
in seiner Gesamtheit, die Volksgemeinschaft, ge-
bildet werden kann.
Es ist deshalb kein Zufall, daß diese Oper von
zwei größeren Chorsätzen umrahmt wird, in denen
sich der Chor und das Solistenensemble zusammen
mit deut Chor selbst an den Hörer wendet und ihn
in die Handlung miteinbezieht, und daß musikalisch
daritt alte Satztechniken als Ausdruck dieser geistigen
Gemeinschaft' und Geschlossenheit neu aufleben.

und allzu großer Bescheidenheit gefeiert wird.
Die beideit anderen Gruppen mußten diesmal
zurückstehen. Doch sollen ans den Reihen der
(alten) Sezession, die sich glücklich verjüngt hat,
wenigstens noch die farbenfrohen, lebendig emp-
fundenen Malereien von G ü n t h er Groß-
mann, die schönen Winterlandschaften von
Wolf Panizza, auch die oft etwas trockenen
neu und zu sehr ans dekorative Effekte abge-
stellten Landschaften von Adolf Jntz, von
dem man auch bemerkenswerte Porträts sicht,
schließlich noch die Plastik von G c o r g Mül-
ler hervorgehoben werden. — Im großen
Ganzen am wenigsten erfreulich sind die aus-
gestellten Entwürfe und Kartons für Wand-
malereien. Doch soll von der Problematik
einer heutigen Monnmentalknnst hier nicht mehr
die Rede sein. Klan 8 Eckstein.

Pankok ist weder Redner noch dogmatischer Kunst
theoretiker. Seine gelegentlichen Aussprüche sind
Aphorismen, elementar hingekeilte Bruchstücke eines
schon mehr dichterisch gedrängten AusdrnckbegehrensiS
Es hat sich denn auch mehr iu Bildwerken als in
Worten Luft gemacht.
Eiu neuer Zyklus Bilder ans den Masuren,
Landschaften und Motive aus dem ostpreußischen
Bauernleben ist entstanden, iu denen der Künstler
sein altes Bekenntnis restlos in die Bildgestalt
kleidet. Es zeigt sich, daß seine Art im strengsten
Gegensatz zur konstruktivistischen steht. Sein ganzen
Schaffen ist, wenn man dafür eine Bezeichnung
wählen darf, die weder mit Richtung noch Absicht
etwas zu tun hat, einfach elementare Kunst. Das
ist gewiß etwas anderes als etwa primitive Kunst,
die vor und neben der Picasso Manier künstlich
gezüchtet wurde. Pankvk ist ein moderner Mensch.
Echte primitive Menschen nnd Künstler hat es in
archäologischer Vorzeit gegeben vor der Berührung
durch zivilisierte Kulturen. Wichtiger und wahr
hastiger als primitive Gebärde nwderner Menschen
und Künstler ist die Erhaltung des Elementaren
im Gegensatz znm Manierlichen. Das Primitive
an und für sich ist äußerlich und geht durch äußer-
liche Entwicklungen verloren. Das Elementare
ist innerlich und ist denn modernen Menschen genau
so gegeben wie einst dem Primitiven. Man kann
es zeitweise künstlich zudecken, aber es bricht sich
immer wieder seinen Weg durch die künstliche Decke,
weil es etwas Lebendiges ist, das sich selbst erhält.
Dem Element, dem Wesen der Natur so nahe zu
kommen wie eben möglich, das ist die Aufgabe
des in zivilisierter Manier verstrickten Menschen
von heute, und es ist die Aufgabe, die sich auch
der Künstler Pankok gestellt hat. — Es war ein
langer Weg, bis er in seiner Kunst die heutige
Naturnähe erreichte, ein Weg der Kämpfe und
inneren Unruhe, die sich deutlich in seinen früheren
Bildern spiegelte. Nunmehr nahe am Ziel, drückt
sich in allen seinen Arbeiten (es sind etwa vierzig
Bilder der ostprcußischen Landschaft) innere Ruhe
und weisere Heiterkeit aus. Tas eigene Gesetz hat
sich durchgerungen. Pankok malt mit Kohle auf
Papier oder Kartou. Teu sinnlicheren Reiz bunter
Farben kann er nicht sehen. Um so mehr kann er
sich den elementaren Kontrastbildnngen zwischen
schwarz nnd weiß nähern. Trotzdem wirken seine
Bilder, soweit sie nicht beabsichtigte Zeichnungen
sind, malerisch und suggerieren dmn Beschauer
nicht unschwer farbige Vorstellungen. Einen ganz
eigenen Charakter, früher noch an van Gogh an-
lehnend, trägt heute das zeichnerische Ornament,
besonders, wenn Einzeldinge, Bäume, Sträucher,
Blumeu zu behandeln sind. Nicht Zuletzt ist den:
Künstler gelungen, in seinem, neuen Zyklus den
typischen Charakter der deutschen Ostlandschaft zu
betonen und Mensch, Tier und Landschaft in ihrer
Zusammengehörigkeit zur Bildeinheit zu gestalten,
sioset' 8 krack.

Und damit kommen wir zu einem letzten, sehr
wesentlichen Punkt der Stimmgestaltung. Die
Stimme bekommt hier nicht mehr von: Orchester
und Instrument her ihre Linie diktiert und ver-
deutlicht nicht mehr das orchestrale Geschehen
durch Sprechgesang, sondern schwingt und singt
sich ganz frei aus. Sie ist wieder elementarer Aus-
druck einer von Reflexionen unbeschwerten Stim-

Deutsches Edelzinn
im Wandel der Stilgeschichte

mung, ähnlich wie in der Oper vor Gluck und wie
dann nur uoch einmal in vielleicht mrerreichbarer
Vollendung bei W. A. Mozart. Nicht das Wort
ist der Antrieb der gesanglichen Linie, sondern die
auch dem Wort zugrundeliegende und durch das
Wort nur rational erfaßte Stimmung, die innere
seelische Haltung, die sich in Ton und Bewegung
am ursprünglichsten äußert, gibt der: Impuls "zum
Sich-Aussingen. Das wird gerade an der eben ge-
nannten Arie besonders deutlich, nicht minder aber
an der Serenade des Fabiano, an der Schluß-
arie des Gil im 1. Akt und an der Arie der Königin
im 2. Akt, die auf ihr Duett nut Renard folgt.
Und das, was die menschliche Ltnnme durch
den ihr eigc'nen Klaneieiz ausdrückt, ^öen WNNmen
Zustand, das spiegelt auch das Orchester. Aber
nicht mehr nur mit der Stimme in Wettbewerb
zu treten, sondern um diese elementaren seelischen
Energien durch äußerste Konzentration des Be-
wegungsimpulses zu steigern. Tas Orchester leistet
deshalb bewußt Verzicht auf sinnlichen Klangreiz.
Es spricht nur „durch Linien und rhythmische
Energien". So wird hier ein neuer Stil gewonnen,
der im ersten Augenblick durch seine starke Motorik
vielleicht als äußerliche, „gewollte" Abkehr von:
klangbetonten Musizieren der letzten Generationen
wirken könnte, der aber so logisch und folgerichtig
aus den: neuen Verhältnis zu Stimme und Hand-
lung hervorgegangen ist, daß er selbstverständlich
und überzeugend wirkt. In ihm dürfen wir wohl
den Beginn eines neuen, entwicklungsfähigen
Opernschaffens erblicken.
Oerbnrck Liet^sck.

Aus Anlaß der Sonderschau „Altes und neues Zinn"
im Kunstgewerbemuseum zu Dresden.
Der Einklang Volt Kunst und Kultur, d. h. die
Tatsache, daß eilt jedes Kunstwerk letzterdings Ge-
stalt gewordener Ausdruck seiner Zeit und Genera-
tion, seiner historischen und soziologischen Situation,
in der es erschaffen wurde, ist, findet seinen Wider-
hall nicht minder in den Schöpfungen der hohen
Kunst wie in denen der niederen, namentlich des
Kunsthandwerkes. Und dieser Einklang, wie die
Einheit der Künste untereinander überhaupt, die
bei aller erdenklichen Differenzierung doch eine
so innige ist, daß man schlechthin von „deutscher
Kunst", „Kunst der Gotik" :yw. oder in einer anderen
übergeordneten Gruppierung und Summierung
sprechest kann, hat zu allen Zeiten, in allen Stil-
epochen bestanden. Sie läßt die fruchtbare Wechsel
beziehung, den vielfältig anregenden Austausch an
Ideen und Formengut, die zwischen den einzellten
Gattungen der bildenden Kunst walten, deutlich
erkennen, sie allein bietet das reiche organisch ge-
wachsene Bild, als das uns die Geschichte der
Architektur und Plastik, der Malerei und Graphik
erscheint, und an ihr hat auch eine so alte handwerk-
liche Tradition, wie sie sich im deutschen Edelzinn
verkörpert, sichtbaren Anteil.
Während noch das Zinn der Gotik, zu deren
vorzüglichsten Arbeiten das 1328 datierte Tauf-
becken der Mainzer Liebfrauenkirche zu rechnen
ist, dadurch eine eiudeutige Prägung aufweist,
daß es im wesentlichen Erzeugnisse sakraler Natur
enthält, macht sich um die Wende des 15. zum
16. Jahrhundert ein neuer geistiger Gehalt auch
in der Zinnkunst bemerkbar, die mit dem Beginn
der Renaissance eine unvergleichliche Blüte er-
lebt, jene Zeit der „Entdeckung der Welt und des
Menschen", in der sich die großen ideellen Um-
wälzungen durch den Humanismus und die Re-

Verbindung mit Holz) nut verblüffender Wirkung
verwandt.
Aber stets ist auch hier die menschliche Stimme
der Ausgangspunkt. Besonders deutlich wird dies
jedoch bei der Charakterisierung der einzelnen
Personen. Der Titelheld, ein Abenteurer, ist als
leichter, beweglicher Teuor gegeben. Sein Leicht-
sinn und seine Skrupellosigkeit sind musikalisch
gleich bei seiuem ersten Auftritt durch seiue Serenade
uniibertrefflich geschildert. Neben ihn: steht Gil,
der Mann aus dem Volke, schwerfällig, erdge-
bnnden; ein lyrischer Bariton, der aber die Fähig-
keit besitzt, in Momenten höchster Leidenschaftlichkeit
ins HAdische überzuglciten Auch m ist Ruch seine
unerschütterliche Ruhe und Wärme, die letzte
äußerste Gespanntheit und Schlagkraft im Affekt
ausdrückt, musikalisch fest umrissen. Ergänzt werden
diese beiden Männerstimmen durch den Baß (Re-
nard), der die eigentliche Triebkraft der dramatischen
Handlung istRnd die ganze Oper beherrscht. Auch

Zungen, auswärtsstrebcnden, künstlerischen Krusten
Wirknngsniöqlichkeiten zn schaffen, ist eine wesentliche
Rnfquhe der-Kustnruemeinde DieNnu
oer ärsirrnsth im ist' o«na " in Kans genomin(nTv?WW
(Ans den Mitteilmigsblätieru der Gankultnrabteilmm Essen)

Otto stankokö
„elementare" Kunst
... „Du sollst eineu Baunr für wichtiger halten
als eine Erfindung von Picasso..." Dieser Aus
spruch Pankoks ist bezeichnend gewesen für seine
Haltung in jenen hinter uns liegenden Jahren,
als Picassos flächiger Konstruktivismus allerorten
zur Nachahmung und Verherrlichung reizte, worüber
sich der Nachgeahmte nicht wenig „amüsierte".
Die meisten jungen Künstler haben das nicht ge-
wußt, ebensowenig wußten sie, daß ihr Patriarch
Picasso bereit war, seine konstruktiven Erfindungen
jederzeit zu wechseln und aufzugeben. — Jeden-
falls gehörte im „Bau" viel Mut dazu, ein Bekennt
nis wie das von Pankok auszusprechen, denn die
Manier Picassos war in Deutschland bereits aka
demisches Lehrfach geworden. Pankok stand in
jenen Jahren mit nicht vielen Gleichgearteten ziem
lich abseits vom herrschenden Einfluß der Braques
und Picassos, ohne daß diesen Künstlern ein Vor
Wurf trifft. Nicht sie sondern ihre Nachahmer be-,
gründeten ihre Richtung! — Picasso soll sich ein
mal geäußert haben, daß er es komisch finde, warum
die Leute, die in Deutschland über Kunst schreiben,
so viel Wichtiges und Geheimnisvolles in seiner
spielerischen Manier sähen. Das dürfte wohl allen
Picassoisten, soweit es solche uoch gibt, die Lehre
geben, daß ihre Manier nicht zur Kunst führt.
Auch die Umsetzung dieser Manier in brauchbare
Muster für dekorative Flächen in Gewebe, Schmuck,
Tapeten, Plakate usw. ist ziemlich abgetreten.
Pankoks Warnung vor Jahren hatte also ihre Be
Deutung und entsprang einer ehrlichen Grund-
anschauung von: Wesen künstlerischen Schaffens.
Künstler sollen zwar wenig reden, sondern bilden.

Das Schwein
darin weicht der Komponist von der Gepflogen-
heit der letzten Generationen ab, die vorwiegend
den Bariton als den spiritus rectvr der drama-
tischen Handlung kannten und den Baß lediglich
zn einer Charakterfigur stempelten.
Ihnen gegenüber stehen die beiden Frauen,
die Königin und Jane, die Braut Gils. Die Köni-
gin ist ein dramatischer Mezzosopran voll leiden-
schaftlicher Ausdruckskraft, der sich aufbäumt gegen
das Schicksal und sich dann doch seinen: unerbitt-
lichen Lauf fügen und den: Willen der Genreinschaft
einordnen muß. Zu ihr bildet der zarte lyrische
Sopran der Jane einen, wirkungsvollen Gegensatz.
Alles ist hier auf Innigkeit, Schlichtheit und stille
Fröhlichkeit gestellt, die nur in der letzten Arie
„Ich gehe zu ihn: und fach ihm, er sei frei" in einer
wahrhaft tänzerischen Beschwingtheit auch nach
außen durchbricht.

Vie neue Oper
„Der Günstling"
Fortsetzung Non Seite t
grundlegend herausgestellt hatte. Leider wurde
diese Absicht in Deutschland nicht immer erkannt.
Leider verwechselten aber auch viele unserer
jungen Musiker das Mittel zum Zweck mit dem
Zweck selbst uud schuitten sich damit jede Möglichkeit
zur Weiterentwicklung ab.
Was schot: damals die Einsichtsvolleren ahnten
und aussprachen, hat sich jetzt unwiderlegbar heraus-
gestellt: der Expressionismus und die neue Sach-
lichkeit waren nicht Beginn einer neuen: Kunst,
sondern letzte Zerfaserung, Auflösung einer Kunst,
die die lebensnotwendige Verbindung mit der
Geineinschaft selbst aufgegeben hatte. Nnd in
Deutschland, den: Land der Mitte, in den: sich
die Musikkultur des 19. Jahrhunderts am längsten
erhalten hatte, andererseits die Einflüsse des west-
lichen Individualismus mit den: östlichen .Kollek-
tivismus kreuzten, wurde der Kampf ausgetragen,
dessen letztes Aufflackern eben der Expressionis-
mus war.
Diese Auseinandersetzung hat uns nur eins
gezeigt, daß nämlich von: Instrumentalen her kein
Weg zur neuen Oper führt. Vielmehr muß die
menschliche Stimme, die durch eine falsch ver-
standene Wagner-Nachfolge immer weiter zurück-
gedrängt worden war, wieder in ihre alten Rechte
eingesetzt werden. Nur wenn sie als primärer
Antrieb zu Spiel und Handlung wieder erfaßt
wird, kam: man auf eine Gesundung und Weiter-
entwicklung in: Opernschafsen hoffen, und ebei:
dies scheint uns in den beiden Opern von Ernst
Richter und Rudolf Wagner Regenh angebahnt
zu sein.
Wenn Wagner-RLgeny in seiner Autobiographie
schreibt, „daß der singende Mensch in: Mittelpunkt
der Opernbiihne zu stehen und die Stimmgattung
die Personen zu charakterisieren habe", so ist damit
etwas ganz Wesentliches über die Oper gesagt.
Damit ist aber zugleich angedeutet, daß der Anteil
des Orchesters an der Handlung energisch zurück-
gedrängt wird und ganz neue (oder ganz alte?)
Ausgaben erhält; sei es nuu, daß es die Singstimme
nur zu stützen, ihr die Melodie zuzureichen oder
allgemein die Stimmung zu charakterisieren hat.
Das heißt aber auch, daß der literarische Vorwurf
nicht mehr im Vordergrund zu stehen hat und
die Form der durchkomponierten Oper als Norm
überwunden ist. Wenn dabei ältere Opernformen
als Vorbilder benutzt werden, so ist das gegenüber
der grundsätzlich neuen Einstellung völlig belanglos.
Tas Wesentliche ist, daß diese Vorbilder zu Eigenem
umgeschmolzen werden und daß die Stimm-
erfassung aus einem neuen Erlebnis des Phänomens
der menschlichen Stimme, das stets von einem
innigen Verhältnis zur Gemeinschaft getraae >
.-"Geü winm-MM,», >,»>, - >
So ist auch Wagner-Negenys Oper „Ter*'
Günstling" eine Oper, die von starken: Gemein-
schaftsgefühl durchflutet ist. Alle individuellen
Regungen werden in der Handlung zurückgedrängt
und überwunden durch das Schicksal, das die Königin
und das Mädchen aus den: Volk, den Minister
 
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