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Nr. 1 Dritter Jahrgang
Verlag Kunst der Nation G. m. b. Ä., Berlin W 62, Kurfürstenstr. 118. Telefon: B 5, Barbarossa 1260.
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Erste Januar-Nr., t 935
Kunst und Natur
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Nicht gegeneinander, sondern miteinander!
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Ein Jahr des Kampfes liegt hinter uns,
und wir dürfen nicht müde werden, weiter zu
kämpfen um das große herrliche Kunst-
schaffen der Deutschen. Das Leben ist immer
ein Kampf, Kampf schafft Klarheit, und noch
nie ist Großes kampflos errungen worden.
Die Zeitschrift „Kunst der Nation" kämpft
nicht um Richtungen, sondern um die
schöpferische Kunst, um die Kunst, die aus dem
Geiste des heutigen Staates, für den
Menschen des heutigen Staates geschaffen
wird. Ihr Kampf gilt denen, die nur mit
den Symbolen des nationalsozialistischen
Staates jonglieren, um Konjunktur zu
machen.
Wohlan, meine Herren, die ihr behauptet, ich
kämpfe im händlerischen Interesse, was ist
heute einträglicher, ein Bild zu loben, das
mit photographischer Treue eine national-
sozialistische Uniform wiedergibt, oder kür ein
Kunst und Kultur, für Deutschlands Ehre
und Ansehen in der Welt!
A. William König
Kunstwerk sich einzusetzen, das, weil es kein
Markenartikel, euch noch unbekannt ist? Sucht
nach dem Geiste des Führers und nicht nur
nach seinen Worten. Vielleicht ist es euch
dann leichter verständlich, daß man um Kunst
kämpfen muß, auch wenn man ein guter
Nationalsozialist ist.
Ich will nicht annehmen, daß ihr alle die
Meinung vertreten könnt, wie ein Dresdner,
der mich bekehren wollte und erklärte: „Es
gibt nur zwei Kunstrichtungen, entweder man
malt mit spitzem oder man malt mit breitem
Pinsel, etwas anderes gibt es im Dritten
Reiche nicht mehr." Nehmt es um Gottes-
willen nicht als Ironie, ich müßte euch sonst
seinen Namen nennen, und der Ärmste
meinte es wirklich so ernst.
Wohlan, nicht gegeneinander, sondern mit-
einander im neuen Jahre für die deutsche
Von
Emil Preetorius
Es ist etwas unbekanntes Gesetzliches im
Objekt, welches dem unbekannten Gesetzlichen
im Subjekt entspricht. Goethe
Daß Kunst nicht Natur ist, sondern etwas
wesentlich anderes, das dürfte Wohl niemand be-
zweifeln. Sie ist so sehr nicht Natur, daß man
es allen Ernstes unternahm, Kunst ohne Natur,
ohne das Thema ihrer mannigfaltigen Formen
zu schaffen, also gleichsam Kunst an sich: farbige
Harmonieen, Liniengefüge, kompositorische Ge-
bilde, die jenseits alles Gegenständlichen, ähnlich
der Musik, durch sich selber sprechen sollten. Denn
— so war die zunächst unwiderlegliche Logik
dieser naturfeindlichen Bestrebungen — nicht der
Baum, den Dürer, nicht der Akt, den Michel-
angelo gezeichnet, machen es ja aus, daß Baum
und Akt unsterblich sind: wieviele Bäume und
Akte sind gezeichnet, gemalt, gemeißelt worden
und längst wieder in Vergessenheit gesunken. Es
ist eben nicht das Was, sondern allein das Wie,
nicht das Dargestellte, sondern die
Dar st e llung : es ist die besondere Sprache
vergeistigter Form, in der über jene Themen von
großen Meistern gesprochen wurde, die heute
noch so vernehmlich, so bewegend zu uns spricht
wie vor Jahrhunderten. Baum und Akt haben
dabei sogar sehr wenig mitgewirkt. Denn es ist
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Gegenstände haftende Wiedergabe dieser Dinge,
die sie zu Werken ewiger Geltung erhebt. Um-
gekehrt vielmehr! Es ist die sehr freie Wieder-
gabe, geradezu die Übertragung des natürlichen
Gebildes in ein anderes, neues, in ein Gebilde
eigener Organität — kurz ein Etwas, das vor
allem von Dürer spricht, von Michelangelo und
damit von all' den mannigfachen Kräften und
Mächten, die diese Männer und ihr Schaffen mit-
bedingen, und dann erst und daneben erst von
Baum und Akt. Jedesfalls: das Naturding
scheint recht wenig, es scheint nur eine unter-
geordnete Bedeutung zu haben für das Werk, das
der Künstler daraus gemacht hat.
Und doch bleibt die Tatsache, daß all' jene Ver-
suche der abstrakten Maler, der Kubisten, der
Konstruktivisten, sich jeglichen Zwanges vor-
gegebener Formen der Natur zu entledigen, Kunst
also als solche in ungebundener, in vermeintlich
reinerer Freiheit zu schaffen — daß all' solche
Versuche sich als Fehlversuche erwiesen, daß sie
bestenfalls Produkte dekorativer Art zuwege-
brachten, eine seltsame Art angewandter Kunst,
die keine Anwendung gefunden. Woher kommt
das? Ein Grund für dies Mißlingen liegt ja
nahe, ein Grund, der zugleich ein prinzipieller
Einwand ist gegen jeden Versuch einer gegen-
standslosen Kunst. Der Einwand heißt: ein
Werk solch' geg^E^—'-^—..
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