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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 11.1900

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Wettbewerbe. — Denkmäler. — Sammlungen und Ausstellungen.

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Weimar. Professor G. A. Sartorio in Weimar ist aus
dem Verbände der Grossherzogl. S. Kunstschule ausgetreten
und hat seinen dauernden Aufenthalt wieder in Rom ge-
nommen.

WETTBEWERBE

Strassburg. Wettbewerb um das Goethe-Denkmal. Auf
Ansuchen der Bildhauer-Vereinigung des Vereins Berliner
Künstler und der Allgemeinen deutschen Kunstgenossen-
schaft hat der Ausschluss für die Errichtung eines Denk-
mals des jungen Goethe beschlossen, in dem Wettbewerb
in Artikel 7 den Satz: Dem Preisgericht bleibt vorbehalten,
falls es den ersten Preis nicht erteilen kann, den Betrag
von 3000 M. für mehrere Preise zu verwenden und in
Artikel 10 den Satz: »Die preisgekrönten Entwürfe werden
Eigentum des Denkmal-Ausschusses« zu streichen, -u-

Berlin. Das Stipendium der Adolf Menzel-Stiftung ist
für das Jahr 1899/1900 dem Maler Paul Vowe aus Elber-
feld verliehen worden. -u-

DENKMÄLER

Köln. Der Ausschuss für die Errichtung des Kaiser
Friedrich-Denkmals hat die Ausführung nach dem Entwürfe
des Bildhauers Albermann in Köln beschlossen. -u-

Bonn. Nachdem die Stadtvertretung für das zu er-
richtende Simrock-Denkmal einen Beitrag von 5000 M. be-
willigt hat, ist die Ausführung des auf 22000 M. veran-
schlagten Denkmals jetzt gesichert. -u-

San Francisco. Das Goethe-Schilter-Denkmal wird dem-
nächst in Golden Gate Park enthüllt werden. Das Werk
wurde unter der Leitung von Rudolf Siemering in Berlin
nach dem Modell des RietschePschen Denkmals in Weimar
ausgeführt. -u-

Leipzig. Die Stadtvertretung hat für die Errichtung
eines Luise Otto - Peters-Denkmals einen Platz auf dem
alten Johannis-Friedhofe bewilligt. -u-

Paris. Vom Bildhauer de Saint-Marceaux ist der Ent-
wurf des grossen Denkmals für Alexandre Dumas vollendet.
Der Dichter ist sitzend beim Schreiben dargestellt und
scheint den Eingebungen halbverschleierter Frauengestalten
zu lauschen, die sich ihm von hinten her nahen und als
die Heldinnen seiner Dichtungen charakterisiert sind, -u-

SAMMLUNOEN UND AUSSTELLUNGEN

Berlin. Die Jahrcsaussiellung der Gesellschaft deutscher
Aquarellisten findet vom 20. Januar bis zum 12. Februar
statt. Der bisherige Vorstand F. Skarbina, Max Fritz, Flans
Herrmann, A. Kampf und Hans von Bartels wurden auf
fünf Jahre wiedergewählt. -u-

Berlin. Die Anmeldungen der in der deutschen Kunst-
abteilung auf der Pariser Weltausstellung auszustellenden
Kunstwerke sind abgeschlossen. Es gelangen zur Ausstellung
aus Berlin 45 Maler und Radierer mit 49 Werken, Dresden

32 Maler und Radierer mit 32 Werken, Düsseldorf 27 Maler
und Radierer mit 27 Werken, Karlsruhe 12 Maler und Ra-
dierer mit 12 Werken, München 65 Maler und Radierer
mit 85 Werken. Die übrigen Kunstorte haben sich jenen
angeschlossen. Aus ganz Deutschland stellen noch aus

33 Bildhauer mit 70 Werken und 47 Architekten. -u-

Frankfurt a. M. Ende November wurde im Kunst-
gewerbe-Museum eine Buchausstellung eröffnet. Dieselbe
sucht in grossen Zügen die innere Buchausstattung vom
Mittelalter bis in die neueste Zeit zu veranschaulichen.
Durch die Beteiligung von verschiedenen Instituten, Vcr-
lagshandlungen und Privaten ist ein sehr reichhaltiges
Material zusammengekommen, das die wichtigsten Epochen

in der Entwicklung der Buchausstattung charakterisiert.
So hat die Frankfurter Stadtbibliothek u. a. eine Pergament-
handschrift der Divina Commedia aus dem 15. Jahrhundert,
die in Mainz von P. Schöffer im Jahre 1468 auf Pergament
gedruckten Institutiones Justinian's, die Reformation der
Stadt Frankfurt vom Jahre 1509, ferner den Theuerdank
mit Holzschnitten von H. Schäuffelin (1517) und eine
deutsche Bibel mit kolorierten Holzschnitten von Virgil
Solis (1560) zur Ausstellung gebracht. Vom Frankfurter
Städtischen Historischen Museum wurde eine reichhaltige
Initialensammlung zur Verfügung gestellt, welche durch
die Baron v. Bethmann'sche Sammlung eine wertvolle Er-
gänzung erfuhr. Die deutsche Renaissance ist durch Dürer-
Drucke von der Cornill-d'Orville'schen Bibliothek zur Dar-
stellung gebracht. Das Kgl. Kunstgewerbe - Museum in
Berlin sandte Einzelblätter, welche den Buchdruck und
| Buchschmuck von seinen Anfängen bis in die neueste Zeit
umfassen. Ein besonders reichhaltiges Material stellte das
Antiquariat von Joseph Baer & Co. zur Verfügung, während
aus verschiedenem Frankfurter Privatbesitz vor allem die
Abteilung der Manuskripte und Miniaturen (livres d'heures)
sowie die der Buchillustration des 19. Jahrhunderts wesent-
lich bereichert wurde. -u-

Brünri. Das Maehrische Gewerbe-Museum, das in den
letzten Jahren zahlreiche, viel besprochene Sonderausstel-
lungen veranstaltet und kürzlich erst eine sehenswerte
»Ausstellung historischer Trachten vorgeführt hat, eröffnete
am 21. Dezember 1899, abermals im Anschluss an einen
Vortragskurs und zwar über die Geschichte des Möbels ,
eine reizvolle Interieur-Ausstellung , in welcher in sieben
vollkommen eingerichteten Zimmern das Mobiliar und der
gesamte Hausrat (Uhren, Bilder, Gobelins, Gewebe und
Stickereien, Metallarbeiten, Gefässe in Glas, Steingut, Ma-
jolika und Porzellan, Beleuchtungskörper u. dgl. mehr) vom
gotischen bis zum Empirestil, u. zw. teils aus den reichen
Sammlungen des veranstaltenden Museums selbst, teils von
den fürstlich Liechtensteinischen Schlössern, aus der Burg
Kreuzenstein des Grafen Wilczek und aus anderem Privat-
besitz, vorgeführt werden. Die Ausstellung, über welche ein
ausführlicher Katalog vorliegt, dauert bis Ende Januar 1900.

Mailand. Von den 70 Arbeiten auf der Segantini-Aus-
stellung ist ein Teil für die Pariser Ausstellung bestimmt.
Darunter befindet sich das symbolische Gemälde Die
Natur , das mittlere Bild des Triptychons, mit welchem
der Meister bis zu seinem Tode beschäftigt war. Das
Leben , das rechtsseitige Bild, ist fast vollendet, während
das linksseitige, Der Tod<, nur die Umrisse zeigt. Von
den anderen Bildern sind besonders hervorzuheben Für
unsere Todten aus dem Jahre 1884 und Das Christen-
thum , gemalt im Jahre 188g. -u-

Athen. Das Kultusministerium beabsichtigt die Grün-
dung einer griechischen Pinakothek, in welcher die von aus-
wärtigen Griechen hinterlassenen und sonst dem Staate
geschenkten Gemälde aufbewahrt werden sollen. -u-

Colmar. Im Museum hat der Kunstkenner C. Hofstede
de Groot ein Damenbildnis von der Hand Rembrandt's
entdeckt. Das Kunstwerk ist z. Zt., nachdem es durch den
Restaurator der kgl. Gemäldegalerie, Prof. Hauser, gereinigt
ist, in der kgl. Gemäldegaleric zu Berlin ausgestellt, -r-

Berlin. Ein berühmter Musiker hat einmal gesagt, von
einer Sängerin verlange er vor allem drei Dinge, erstens
Stimme, zweitens Stimme und drittens Stimme. Es liegt
nahe, diesen Ausspruch zu variieren und auf die Schwester-
kunst, die Malerei, zu übertragen und zwar besonders auf
die lyrische, die Landschaftsmalerei. Erstens Stimmung,
zweitens Stimmung, drittens Stimmung. — Das ist es!
Diese Vorbedingung erfüllen, wie wenig andere, die Worps-
 
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