Baalbek
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einen fechseckigen Vorhof, den eine Säulenhalle mit dahinter liegenden Exedren
umfchloß, und weiter in den gewaltigen rechteckigen Haupthof, der, über 100 m
lang wie breit, einer riefigen Menlchenmenge Raum bieten follte. Denn in-
mitten des Platzes befand fich der Opferaltar, und für zahlreichen Verkehr
von Gläubigen zeugen die beiden langgeftreckten Luftrationswalferbecken, deren
niedrige Brüftungen mit dekorativem Relieffchmuck überzogen find und in
deren Mitte fich wie ein fchlankes Rundtempelchen je ein Brunnenhaus erhob.
Der große Hof war an drei Seiten wiederum mit Säulenhallen umgeben,
hinter denen abwechfelnd runde und eckige Exedren mit reichen zweigeichoffigen
Abb. 2, Die Ruine des großen Tempels
TabernakeUFaffaden lagen. Die vierte, weltliche Hoffeite aber beherrfchte
überwältigend der Tempel felblt <Abb. 2>,- mit einer Säulenhöhe von 20 m
und einem Flächeninhalt von 85x45 m näherte er fich in den Maßen den
Riefenbauten Joniens. Aber gerade er hat unter den fpäteren Schickfalsfdhlägen
weit mehr gelitten als alle übrigen Bauten Baalbeks. Nur eine Gruppe von
fechs Säulen mit dem Gebälk darüber ift an der füdlichen Langfeite liehen
geblieben, alles übrige ift fo gründlich zerfrört und geplündert worden, daß
nur für den äußeren Aufbau eine zeichnerifche Wiederherftellung möglich war.
Über die Geltaltung des Inneren laden fich nur Vermutungen anftellen.
Von den drei Gottheiten kennen wir genauer nur den »Juppiter optimus
maximus Heliopolitanus« durch eine Reihe von Nachbildungen feines Kult-
bildes, die, in den verfchiedenften Teilen des römifchen Reiches gefunden, von
der weiten Verbreitung feiner Verehrung zeugen. Wir dürfen ihn uns —
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einen fechseckigen Vorhof, den eine Säulenhalle mit dahinter liegenden Exedren
umfchloß, und weiter in den gewaltigen rechteckigen Haupthof, der, über 100 m
lang wie breit, einer riefigen Menlchenmenge Raum bieten follte. Denn in-
mitten des Platzes befand fich der Opferaltar, und für zahlreichen Verkehr
von Gläubigen zeugen die beiden langgeftreckten Luftrationswalferbecken, deren
niedrige Brüftungen mit dekorativem Relieffchmuck überzogen find und in
deren Mitte fich wie ein fchlankes Rundtempelchen je ein Brunnenhaus erhob.
Der große Hof war an drei Seiten wiederum mit Säulenhallen umgeben,
hinter denen abwechfelnd runde und eckige Exedren mit reichen zweigeichoffigen
Abb. 2, Die Ruine des großen Tempels
TabernakeUFaffaden lagen. Die vierte, weltliche Hoffeite aber beherrfchte
überwältigend der Tempel felblt <Abb. 2>,- mit einer Säulenhöhe von 20 m
und einem Flächeninhalt von 85x45 m näherte er fich in den Maßen den
Riefenbauten Joniens. Aber gerade er hat unter den fpäteren Schickfalsfdhlägen
weit mehr gelitten als alle übrigen Bauten Baalbeks. Nur eine Gruppe von
fechs Säulen mit dem Gebälk darüber ift an der füdlichen Langfeite liehen
geblieben, alles übrige ift fo gründlich zerfrört und geplündert worden, daß
nur für den äußeren Aufbau eine zeichnerifche Wiederherftellung möglich war.
Über die Geltaltung des Inneren laden fich nur Vermutungen anftellen.
Von den drei Gottheiten kennen wir genauer nur den »Juppiter optimus
maximus Heliopolitanus« durch eine Reihe von Nachbildungen feines Kult-
bildes, die, in den verfchiedenften Teilen des römifchen Reiches gefunden, von
der weiten Verbreitung feiner Verehrung zeugen. Wir dürfen ihn uns —