Ein Beitrag zur Datierung der Werke von Caspar David Friedrich
775
C. D. Friedrich, Grabfiätte des Malers Gerhard von Kügelgen
Friedrichs ilt von den erlten Anfängen
feiner Kunlt an zu ausgefprochen felblt-
fiändig und ändert fidi felbft im Laufe
von Jahrzehnten fehr wenig. Nun hat
freilich auch Blechen, von einigen Früh»
werken abgefehen, auf die er ein forg-
fähiges »C. B.« malte, feine Bilder nicht
bezeichnet. Wenn wir he dennoch, im
großen und ganzen, datieren können, fo
liegt dies an der Abwandlung, die Blechens
Stil durch feine Berührung mit Dahl und
die italienifche Reife erfahren hat. Sein
Lebenswerk wird künltlerifch durch eine
Zäfur in zwei Hälften geteilt: Die Zeit
vor und die Zeit nach der italienifchen
Reife,- auf die beiden Jahrzehnte, welche
die Jahre 1828 und 1829 einfchließen, laden
lieh unfehwer die Arbeiten Blechens aus
Itililtifchen Merkmalen heraus verteilen.
Einem geübten Auge fällt es auch leicht,
die während der italienifdien Reife im An-
gefleht der Natur aufgenommenen Studien
als folche wiederzuerkennen. Solche Mög-
lichkeiten gibt es bei Cafpar David Fried-
rieh ebenfowenig,- fomit herrfcht bis auf
den heutigen Tag die größte Unklarheit
über die Entltehungszeit feiner Werke.
Ein eigentümlicher Zultand, wenn man
bedenkt, daß Friedrich zu den bedeutend-
ften deutfdien Künftlern des 19. Jahr-
hunderts zählt.
Als die erfte und wichtiglte Aufgabe
ergibt fich fomit für die Friedrich-I^or-
fdiung, feite, unverrückbare Anhaltspunkte
hinlichtlich der Datierung Friedrichfcher
Bilder zu fuchen, ganz gleich, auf welchen
Wegen ,fie gewonnen werden. Sind nur
ein paar weit auseinanderliegende Haupt-
werke zeitlich gefiebert, fo kann die Unter-
bringung der übrigen Arbeiten keinen un-
überwindlichen Schwierigkeiten mehr be-
gegnen.
ln der älteren Literatur find nun aber
bisher unbeachtete Anhaltspunkte der ge-
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C. D. Friedrich, Grabfiätte des Malers Gerhard von Kügelgen
Friedrichs ilt von den erlten Anfängen
feiner Kunlt an zu ausgefprochen felblt-
fiändig und ändert fidi felbft im Laufe
von Jahrzehnten fehr wenig. Nun hat
freilich auch Blechen, von einigen Früh»
werken abgefehen, auf die er ein forg-
fähiges »C. B.« malte, feine Bilder nicht
bezeichnet. Wenn wir he dennoch, im
großen und ganzen, datieren können, fo
liegt dies an der Abwandlung, die Blechens
Stil durch feine Berührung mit Dahl und
die italienifche Reife erfahren hat. Sein
Lebenswerk wird künltlerifch durch eine
Zäfur in zwei Hälften geteilt: Die Zeit
vor und die Zeit nach der italienifchen
Reife,- auf die beiden Jahrzehnte, welche
die Jahre 1828 und 1829 einfchließen, laden
lieh unfehwer die Arbeiten Blechens aus
Itililtifchen Merkmalen heraus verteilen.
Einem geübten Auge fällt es auch leicht,
die während der italienifdien Reife im An-
gefleht der Natur aufgenommenen Studien
als folche wiederzuerkennen. Solche Mög-
lichkeiten gibt es bei Cafpar David Fried-
rieh ebenfowenig,- fomit herrfcht bis auf
den heutigen Tag die größte Unklarheit
über die Entltehungszeit feiner Werke.
Ein eigentümlicher Zultand, wenn man
bedenkt, daß Friedrich zu den bedeutend-
ften deutfdien Künftlern des 19. Jahr-
hunderts zählt.
Als die erfte und wichtiglte Aufgabe
ergibt fich fomit für die Friedrich-I^or-
fdiung, feite, unverrückbare Anhaltspunkte
hinlichtlich der Datierung Friedrichfcher
Bilder zu fuchen, ganz gleich, auf welchen
Wegen ,fie gewonnen werden. Sind nur
ein paar weit auseinanderliegende Haupt-
werke zeitlich gefiebert, fo kann die Unter-
bringung der übrigen Arbeiten keinen un-
überwindlichen Schwierigkeiten mehr be-
gegnen.
ln der älteren Literatur find nun aber
bisher unbeachtete Anhaltspunkte der ge-