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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 16.1905

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Plehn, Anna L.: Vom gebogenen Holz
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https://doi.org/10.11588/diglit.4872#0054

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VOM GEBOGENEN HOLZ

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verstecken, wie Cäsar den
Kahlkopf unter dem Blu-
menkranz. Von dieser Ge-
heimniskrämerei ist auch
in den modernen franzö-
sischen Kunsthandwerkern
noch viel. Die de Feure
und Gautier stehen in
unbedingtem Zusammen-
hang mit ihrer Landes-
tradition und darum häu-
fen sie ihr Ornament mit
Vorliebe über die Kon-
struktionsstellen derMöbel.
Dagegen betont ein ge-
rechter Handwerkerstolz
bei uns zu Lande wieder
mehr die Verbindungs-
punkte am Holz, und zu-
weilen bekommt das Gerät
besonders bei Riemer-
schmid dadurch einen in-
dividuell knorrigen Cha-
rakter, der von Leichtig-
keit sehr weit entfernt ist.
Wo ein Glied in dem
anderen verzapftist,schließt
sich der haltende Teil
förmlich wie eine Kelch-
form um das, was daraus
hervorwächst, um nach-
drücklich zu zeigen, hier
werde etwas befestigt.

Solches Herübergreifen
einer Form über die an-
dere, nebst der Verstär-
kung, die sie um der
Dauerhaftigkeit willen an-
nehmen müssen, fallen bei
den Möbeln aus gebo-
genem Holz von selber
fort. Die Verbindungen
werden, wo sie notwendig
sind, nicht mit einem
Holzende im anderen,
sondern vermittelst Schrau-
ben an Stellen vorge-
nommen, wo zwei Stab-
enden mit ihren äußeren
Konturen nebeneinander
herlaufen. Der einzelne
Stab wird dadurch nicht
an Umfang zunehmen.
Das getischlerte Gerät
zeichnete sich durch Ab-
wechselung der Material-
stärken aus. Jetzt liegt
kein Grund vor, mit dem
Maß zu wechseln, wenig-
stens kann es sich nur
um geringere Schwan-

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