Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 16.1905

DOI Artikel:
Kleine Mitteilungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4872#0060

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
KLEINE MITTEILUNGEN

53

WELTAUSSTELLUNO ST. LOUIS 1904, BRUNO PAUL, ARBEITSZIMMER DES REGIERUNGSPRÄSIDENTEN IN
BAYREUTH, AUSGEF. VON DEN VEREINIGTEN WERKSTÄTTEN FÜR KUNST IM HANDWERK, MÜNCHEN

MUSEEN

BREMEN. Dem Bericht über die Tätigkeit des
Gewerbemuseums im Jahre 1Q03 zufolge waren
am 1. Mai 1903 dreißig Jahre verflossen, als das
Museum als »Technische Anstalt für Gewerbetreibende«
von der Gewerbekammer errichtet wurde. Das Be-
richtsjahr selbst war für das Museum zum großen
Teil eine Zeit des Interims. Die Beratungen über
die Wiederbesetzung der Direktorstelle, sowie über
die Veränderung der Organisation nahmen die Arbeit
der Behörde für das Gewerbemuseum in besonderem
Maße in Anspruch. Größere Studien- und Einkaufs-
reisen mußten unter den besonderen Umständen unter-
bleiben. Um den Besitz der Sammlungeu noch mehr
als bisher nutzbar zu machen, wurden im letzten
Winterhalbjahre zum erstenmal erläuternde Führungen
veranstaltet. Während bisher nur gelegentlich Gruppen
von Freunden alter Kunst oder einzelne Klassen des
Technikums oder der Volksschulen unter Führung
ihrer Lehrer die sachverständigen Erläuterungen der
Beamten in Anspruch nahmen, fanden sich nun

Gruppen von Handwerkern ein, mit denen an sechs
Sonntagvormittagen entsprechend ihren Berufsinter-
essen ausgewählte Teile der Sammlungen durch-
gesprochen wurden. Im gleichen Sinne wie die
Führungen wurde auch das Thema der öffentlichen
Vorträge im Winter wieder in engem Anschluß an
den Museumsbesitz gewählt. Die Hauptarbeit für die
»Mustersammlung« bestand in der Einordnung der
zahlreichen, am Schlüsse des vergangenen Berichts-
jahres erworbenen Arbeiten aus der Sammlung Jungk.
Obwohl es sich dabei meist nur um Kleinkunstwerke
und nur um wenige größere Möbelstücke handelte,
so wurde doch infolge des sehr beengten Raumes
in allen Teilen der Sammlung ein gründlicher Ein-
griff in die ganze Anordnung nötig, wenn das Prinzip
der zusammengehörigen Stilgruppen in der Anord-
nung einigermaßen beibehalten werden sollte. Die
Zahl der Zugänge zu der Sammlung kunstgewerb-
licher Altertümer betrug in dem Berichtsjahre nur
66 Nummern. Ihr Ankauf geschah nicht sowohl
auf Reisen, sondern einesteils durch Aufträge zur
systematischen Ergänzung von vorhandenen Gruppen,
 
Annotationen