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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 16.1905

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Kleine Mitteilungen
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KLEINE MITTEILUNGEN

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Erfreulicherweise scheinen die Bestrebungen, Lübeck
eine gewisse Eigenart in der Architektur zu erhalten,
die besonders durch die Fassadenkonkurrenz eine
wirksame Förderung erfuhren, das Interesse der Archi-
tekten und Bauhandwerker wieder mehr den ein-
heimischen im Museum aufbewahrten Arbeiten zuzu-
wenden. Um dieses Interesse an der heimatlichen
Kunstbetätigung noch mehr zu heben und auch dem
gesamten Kunstgewerbe nutzbar zu machen, hat es
sich der Konservator angelegen sein lassen, im Kunst-
gewerbeverein eine Gruppe für »Heimatkunst« zu
bilden, die sich zunächst mit der Erforschung, Auf-
zeichnung und Sammlung spezifisch lübeckischer
Eigenart in allen gewerblichen Arbeitsprodukten be-
faßt, um so für die praktische Verwertung ein reiches
Studienmaterial zu bieten. Die Baugewerkschule zieht
ebenfalls Nutzen aus den Sammlungen des Museums,
indem die Schüler unter Leitung der Lehrer an Ort
und Stelle skizzieren, um sodann im Zeichensaal
nach diesen Freihandskizzen
mit Maßen genaue Zeich-
nungen in wirklicher Größe
herzustellen. Die im Vor-
jahre berichteten Schwierig-
keiten, hervorgerufen durch
Platzmangel, sind noch
nicht gehoben und hemmen
die weitere Entwickelung
des Museums immer fühl-
barer, -u-

BÜCHERSCHAU

Walter, K., Die Neuge-
staltung des Zeichenunter-
richts. Ravensburg, Otto
Mair, 1903. Preis 70 Pf.

Der Verfasser schließt
sich im wesentlichen den
neueren Reformern an und
verlangt wie diese vor-
wiegendes Gedächtsnis-
zeichnen auf der unteren,
das Zeichnen ■ nach dem
Gegenstand auf der mittleren
und oberen Stufe, daneben
Drill- und Skizzierübungen.
Die Zeichenfreudigkeit soll
durch Benützung inter-

WELTAUSSTELLUNG

ST. LOUIS 1904,

ARCHITEKT RANK,

PRÄSIDIALRAUM FÜR

DAS NEUE REGIERUNGS-

GEBÄUDE IN BAYREUTH,

AUSGEFÜHRT VON

M. BALLIN, MÜNCHEN

essanter Formen, die Zeichenfertigkeit durch selb-
ständige, keinen großen Zeitaufwand erfordernde Dar-
stellung gefördert werden. Er will die Vorlage nicht
ganz aus der Schule verbannt wissen und wünscht
die Pflege des Ornaments sowohl mit Rücksicht auf
die Anforderungen des praktischen Lebens, als auch
wegen seiner Bedeutung für die erziehliche Seite des
Zeichenunterrichts. Eine übersichtliche Zusammen-
stellung des Lehrstoffes unter Zugrundelegung eines
vierjährigen Zeichenunterrichts in der Volksschule und
Andeutungen über die Behandlungsweise bilden den
Schluß des Werkchens. Mit seinen Vorschlägen sucht
der Verfasser einen vermittelnden Standpunkt einzu-
nehmen zwischen dem Zeichenunterricht wie er sich
in den württembergischen Schulen in den letzten Jahr-
zehnten entwickelt hat und den neueren Reform-
bestrebungen, wie sie insbesondere in Hamburg und
Preußen zutage treten,

M.
 
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