KLEINE MITTEILUNGEN
97
VASE AUS DER KGL. POR-
ZELLANMANUFAKTUR BERLIN
der Wiener Kata-
log hat die wissen-
schaftlichen Er-
gebnisse des Trop-
pauer, welcher auf
dem genauen Stu-
dium der vom k.
k. Finanzministe-
rium zur Ver-
fügung gestellten
Akten der Porzel-
lanmanufaktur, so-
wie auf zahlreichen
einschlägigen Er-
hebungen des Mu-
seumsdirektors be-
ruht, vollinhaltlich
akzeptiert. Zu er-
wähnen ist ferner
die vom Ver-
bände österreichi-
scher Kunstge-
werbemuseen zu-
sammengestellte
Ausstellung »Die Kunst im Leben des Kindes«, so-
dann eine Ausstellung von italienischen Majoliken
des 15. bis 17. Jahrhunderts und eine Kollektion von
orientalischen Bucheinbänden des 16. bis 18. Jahr-
hunderts aus dem Besitze des k. k. Handelsmuseums.
Aus Anlaß der Konferenzen der Wiener Anthropolo-
gischen Gesellschaft in Troppau hatte das Museum
eine groß angelegte Ausstellung altschlesischer Kultur
veranstaltet, die sämtliche in dem Kronlande gemachten
prähistorischen Funde vereinigte, ferner einen Über-
blick über die Reste altschlesischer Kultur aus den
letzten Jahrhunderten zu geben versuchte und die
Grundlage für eine später herauszugebende Publi-
kation über die altschlesische Volkskunde bilden soll.
Im Sommer wurde eine große moderne Kunstgewerbe-
ausstellung eröffnet, die sich zum größten Teile aus
den Beständen des k. k. österreichischen Museums
für Kunst und Industrie in
Wien zusammensetzte und
unter anderen eine instruktive
Entwicklungsgeschichte des
für die moderne Möbeltisch-
lerei vorbildlichen englischen
Möbels gab. Das Museum
wurde im Berichtsjahre von
8134 Personen (gegen 6772
im Vorjahre), die Bibliothek
von 4797 Personen besucht.
Zu Erwerbungen für das
Museum gab besonders die
Alt-Wiener Porzellanaus-
stellung Anlaß. Die Tätigkeit
VASEN AUS DER KGL.
PORZELLANMANUFAKTUR
BERLIN
der Wiener Fabrik wird jetzt durch die Sammlung
in übersichtlicher und die meisten Typen vertretender
Weise illustriert. Entsprechend der blühenden Textil-
industrie des Landes, erfuhr auch die Textilsammlung
bedeutende Vermehrung. -u-
VENEDIG. Sechste internationale Kunstausstel-
lung der Stadt Venedig 1905. Die Ausstellung
dauert vom 22. April bis 31. Oktober und soll
Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Radierungen und
unter gewissen Bedingungen kunstgewerbliche Gegen-
stände umfassen. Die Ausstellung ist als eine nume-
risch kleine auserlesene Sammlung ausgewählter und
origineller Werke gedacht. Sie soll jeder Bestrebung
und Technik offen stehen, aber die Banalität in jeder
Form zurückweisen. Jeder Künstler kann nur zwei
Werke derselben Art ausstellen. Werke persönlich
nicht eingeladener Künstler unterliegen einer Auf-
nahmejury. Die Kommission für die deutschen Säle
bilden Hermann Hahn, Ludwig Herterich, Emanuel
Seidl. __r
BÜCHERSCHAU
Sehwartz, Chr., Neue Bahnen. Allgemeiner Teil.
Lehrplan für den Kunstunterricht an mehrklassigen
Schulen nach modernen Grundsätzen. Dritte Auf-
lage. Hamburg, Boysen & Maasch, 1903. Preis
2 Mark.
Das Schriftchen gibt einen Überblick über den
modernen Zeichenunterricht, wie er von den Ham-
burger Reformern erteilt wird. Erst werden die
leitenden Grundsätze und erstrebten Ziele hervor-
gehoben, dann die verschiedenen Übungsgruppen be-
sprochen und schließlich in tabellarischen Zusammen-
stellungen der verarbeitete Stoff gekennzeichnet. Die
Bildung richtiger Vorstellungen wird als die wichtigste
Aufgabe des Zeichenunterrichts hingestellt; keine Übung
dürfe um ihrer
selbst willen vor-
genommen werden,
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VASE AUS DER KGL. POR-
ZELLANMANUFAKTUR BERLIN
der Wiener Kata-
log hat die wissen-
schaftlichen Er-
gebnisse des Trop-
pauer, welcher auf
dem genauen Stu-
dium der vom k.
k. Finanzministe-
rium zur Ver-
fügung gestellten
Akten der Porzel-
lanmanufaktur, so-
wie auf zahlreichen
einschlägigen Er-
hebungen des Mu-
seumsdirektors be-
ruht, vollinhaltlich
akzeptiert. Zu er-
wähnen ist ferner
die vom Ver-
bände österreichi-
scher Kunstge-
werbemuseen zu-
sammengestellte
Ausstellung »Die Kunst im Leben des Kindes«, so-
dann eine Ausstellung von italienischen Majoliken
des 15. bis 17. Jahrhunderts und eine Kollektion von
orientalischen Bucheinbänden des 16. bis 18. Jahr-
hunderts aus dem Besitze des k. k. Handelsmuseums.
Aus Anlaß der Konferenzen der Wiener Anthropolo-
gischen Gesellschaft in Troppau hatte das Museum
eine groß angelegte Ausstellung altschlesischer Kultur
veranstaltet, die sämtliche in dem Kronlande gemachten
prähistorischen Funde vereinigte, ferner einen Über-
blick über die Reste altschlesischer Kultur aus den
letzten Jahrhunderten zu geben versuchte und die
Grundlage für eine später herauszugebende Publi-
kation über die altschlesische Volkskunde bilden soll.
Im Sommer wurde eine große moderne Kunstgewerbe-
ausstellung eröffnet, die sich zum größten Teile aus
den Beständen des k. k. österreichischen Museums
für Kunst und Industrie in
Wien zusammensetzte und
unter anderen eine instruktive
Entwicklungsgeschichte des
für die moderne Möbeltisch-
lerei vorbildlichen englischen
Möbels gab. Das Museum
wurde im Berichtsjahre von
8134 Personen (gegen 6772
im Vorjahre), die Bibliothek
von 4797 Personen besucht.
Zu Erwerbungen für das
Museum gab besonders die
Alt-Wiener Porzellanaus-
stellung Anlaß. Die Tätigkeit
VASEN AUS DER KGL.
PORZELLANMANUFAKTUR
BERLIN
der Wiener Fabrik wird jetzt durch die Sammlung
in übersichtlicher und die meisten Typen vertretender
Weise illustriert. Entsprechend der blühenden Textil-
industrie des Landes, erfuhr auch die Textilsammlung
bedeutende Vermehrung. -u-
VENEDIG. Sechste internationale Kunstausstel-
lung der Stadt Venedig 1905. Die Ausstellung
dauert vom 22. April bis 31. Oktober und soll
Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Radierungen und
unter gewissen Bedingungen kunstgewerbliche Gegen-
stände umfassen. Die Ausstellung ist als eine nume-
risch kleine auserlesene Sammlung ausgewählter und
origineller Werke gedacht. Sie soll jeder Bestrebung
und Technik offen stehen, aber die Banalität in jeder
Form zurückweisen. Jeder Künstler kann nur zwei
Werke derselben Art ausstellen. Werke persönlich
nicht eingeladener Künstler unterliegen einer Auf-
nahmejury. Die Kommission für die deutschen Säle
bilden Hermann Hahn, Ludwig Herterich, Emanuel
Seidl. __r
BÜCHERSCHAU
Sehwartz, Chr., Neue Bahnen. Allgemeiner Teil.
Lehrplan für den Kunstunterricht an mehrklassigen
Schulen nach modernen Grundsätzen. Dritte Auf-
lage. Hamburg, Boysen & Maasch, 1903. Preis
2 Mark.
Das Schriftchen gibt einen Überblick über den
modernen Zeichenunterricht, wie er von den Ham-
burger Reformern erteilt wird. Erst werden die
leitenden Grundsätze und erstrebten Ziele hervor-
gehoben, dann die verschiedenen Übungsgruppen be-
sprochen und schließlich in tabellarischen Zusammen-
stellungen der verarbeitete Stoff gekennzeichnet. Die
Bildung richtiger Vorstellungen wird als die wichtigste
Aufgabe des Zeichenunterrichts hingestellt; keine Übung
dürfe um ihrer
selbst willen vor-
genommen werden,