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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 16.1905

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4872#0107

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KLEINE MITTEILUNGEN

Kunstgewerbe-Museum Flensburg, w Aufnahmen
von alten Bauernstuben etc. aus der Zeit um 1500
bis 1793. Kommissionsverlag von August West-
phalen in Flensburg. Preis 1 Mark.
Das Museum, das unter der trefflichen Leitung des
leider vor kurzem verstorbenen Direktors Heinrich
Sauermann eine Reihe meist nordfriesischer Innenräume
erworben hat, bietet mit diesen zehn Aufnahmen, die
sehr gut und klar wiedergegeben sind, eine treffliche
Sammlung seiner Schätze, die jedem Kunstfreund nur
willkommen sein kann. Das Museum hat uns ge-
stattet, zwei dieser Abbildungen in diesem Hefte zu
bringen.

WETTBEWERBE

BERLIN. Preisausschreiben des Vereins für deut-
sches Kunstgewerbe um I. Entwürfe zu dem
Mobiliar eines bürgerlichen Wohnzimmers. Ein-
zuliefern bis 1. Februar 1905; II. Plastische Modelle
zu einem Eßbesteck in Silber. Einzuliefern bis 1. März
1905; III. Entwürfe zu einem Pianinogehäuse und zu
einem Notenpult. Einzuliefern bis 1. April 1905.
Für jeden Wettbewerb sind drei Preise von 150, 100
und 50 Mark ausgesetzt. Dem Preisgericht gehören
an als Ausschußmitglieder: P. Kieschke und E. Flem-
ming, als Sachverständige für I und III: Kümmel,
Maren, Solf, für II: Günther, Schley, von zur Westen.
Die Wettbewerbe sind für die Mitglieder des Vereins
und alle in Berlin und seinen Vororten wohnende
Kunsthandwerker und Künstler erlassen. -u-

ZU UNSERN BILDERN

Auf der Weltausstellung in St. Louis war die
deutsche Künstlerkeramik mit ihren Erzeugnissen sehr
stark vertreten. Ein besonderer, nach Architekt

Möhrings Plänen ausgestatteter Saal, von dem wir
im vorigen Jahrgange eine farbige Abbildung nach
dem Originalentwurf Möhrings brachten, war zur
Aufnahme dieser Arbeiten bestimmt. Einen Teil der-
selben bringt unser Heft in Abbildung. Die Kgl.
Porzellanmanufaktur Berlin hatte nicht in diesem
Saale, sondern in einem ihr besonders zugeteilten
Räume ein besonderes Ausstellungsarrangement ge-
troffen, dessen Entwurf auf Seite 92 abgebildet ist,
während die Abbildungen Seite 93 neben einem
Brunnen zwei Kartons vom artistischen Direktor der
Manufaktur, Professor Kips, zeigen, nach denen farbige
Porzellanfliesenbilder für die Ausstellung hergestellt
waren. Die wohl bedeutendsten Ausstellungsstücke
der Manufaktur, neue Porzellane von Professor
Schmuz-Baudis, können wir leider im Bilde nicht
zeigen.

Das für die württembergische Zentralstelle für
Handel und Gewerbe in Stuttgart von Professor
Bernhard Pankok entworfene Musikzimmer, das im
Stuttgarter Landesmuseum späterhin aufgestellt werden
soll, war eine der hervorragendsten Leistungen des
deutschen Kunstgewerbes auf der Ausstellung. Ins-
besondere der im Räume aufgestellte Flügel zeigte
eine bis ins einzelne gehende künstlerisch wie tech-
nisch hervorragende Arbeit. Wandverkleidung und
Möbel waren von der Stuttgarter Möbelfabrik Georg
Schöttle unter Anwendung der verschiedenartigsten
Materialien auf das sorgfältigste ausgeführt. Bei den
eigenartigen ornamentalen Füllungen der Täfelung
kam das Xylectypom-(Ausblas)-Verfahren zur An-
wendung. Der Flügel war von der Pianofortefabrik
Schiedmayer, der Vorhang von Hermine Winkler in
Stuttgart, die Stuckarbeiten von der Detmolder Stuck-
fabrik Albert Lauermann ausgeführt. Die eigenartigen
Beleuchtungskörper lieferte Paul Stotz, G. m. b. H.,
in Stuttgart. —r

WELTAUSSTELLUNG ST. LOUIS 1904, PROFESSOR B. PANKOK, MUSIKZIMMER, OBERE ENDIOUNQ DER
WANDVERKLEIDUNG — AUS DEN MITTEILUNGEN DES WÜRTTEMBERGISCHEN KUNSTGEWERBE-
VEREINS, HEFT 3, 1904/5

Herausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Professor KARL Hoffacker, Karlsruhe i. B., Moltkestraße 13

Druck von Ernst Hedrich Nachf., o. m. b. h., Leipzig
 
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