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NORDISCHE FREILUFT-MUSEEN
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die Grundrißlösung der Oesamtanlage, nicht zu reden
von den zahllosen Verkehrtheiten der Treppen-, Fenster-,
Tür-, ja der Raumbildung überhaupt, die zumeist
zeigen, woher man sich die »Motive« geholt und
wie wenig Verständnis man im Grunde genommen
für die zu konservierenden Werke der Kunst hat.
Hazelius mußte bei den Bauernhausräumen seines
Museums die vierte Seite überhaupt ganz weglassen,
sollten die Besucher richtigen Einblick in diese origi-
nellen Stuben bekommen. Damit fiel von vornherein
gleich eines weg: die bezeichnende Schmalwand mit
Türe oder Fenster. Oberlicht anzubringen, wie es für
bestimmte nordische Häusertypen unerläßlich ist, war
ganz unmöglich. Stellten auch lebensgroße, vorzüg-
lich geschnitzte und mit Originalkostümen bekleidete
Figurengruppen das dimensionale Verhältnis zwischen
Raum und Mensch klar, so fehlte doch andererseits
mancherlei, um die Erscheinung zu einer vollstän-
digen zu machen. Von der guten Einzelheit hängt
die Richtigkeit der Totalerscheinung nicht ab. Bern-
hard Ohlsen, der hochverdiente dänische Gelehrte,
baute bei dem von ihm bald nachher begründeten
dänischen Volksmuseum zu Kopenhagen die Zimmer
bereits vollständig ein, so daß alle vier Seiten erhalten
blieben.
Hazelius stellte einen Teil seiner Sammlungen,
der Hauptsache nach erworben, ehe der Museumsbau
zur Ausführung kam, verblieben aber zum Teil am Ur-
sprungsorte bis zur Fertigstellung des Museums, wurden
also nicht einem völlig fremden Organismus coüte qui
coüte einverleibt. Zimmer aus Bauernhäusern enthält
übrigens dieses Museum gar nicht, obschon man gerade
in der Schweiz allen Grund gehabt hätte, diese Seite der
künstlerischen Entwickelungsgeschichte nicht zu übergehen,
war doch dort auf relativ kleinem Räume eine Unsumme
vorzüglichen Materials vorhanden, das von Jahr zu Jahr
mehr zusammenschmilzt.
SKANSEN, ZIMMER AUS
MORASTUGAN
vor allem gerade bäuerliche
Innenräume, auf der Pariser
Weltausstellung des Jahres
1878 aus und errang damit
einen durchschlagenden Er-
folg. Seine Sache war neu,
für jene Zeit eigenartig. Früher
schon hatte man Gebäude zer-
legt und transportiert, so die
Kirche Wang im Riesenge-
birge, dieaus Norwegen dahin-
geschafft, weiter das Haus
Franz' I., das 1828 von Moret
nach Cours-la-Reine überführt
und neu aufgestellt worden
war. Unmöglich schien es also
nicht, ein Museum mit lauter
Originalbauten auszustatten,
wenn der Abbruch und Trans-
port mit aller Vorsicht bewerk-
stelligt und die Neuaufstellung
durch Kräfte vollzogen wurde, die einesteils genügende
Spezialkenntnisse technischer Art, andererseits das nötige
Maß von Achtung vor dem Vorhandenen, Unantast-
baren besaßen1). Es durfte nichts dazu getan, noch
davon genommen, jedem überflüssigen Änderungs-
versuche mußte von vornherein ein Riegel geschoben
werden.
Als »Beitrag zur Geschichte der menschlichen
Wohnstätte« figurierten auf der nämlichen Weltaus-
stellung eine Reihe von vollständigen Originalhäusern
aus französischen Kolonien. Damit war das Pro-
gramm der natürlichen Weiterentwickelung des Mu-
seums für Volkskunst und Volkskunde gegeben: es
mußte ermöglicht werden, charakteristische Erschei-
1) Äußerst inslruktiv in dieser Beziehung sind die
Abbildungen auf Seite 150, welche den Wiederaufbau
des dänischen Doppelgehöftes von Naeß im Bauten-
museum von Lyngby bei Kopenhagen darstellen. Direk-
tor Bernhard Ohlsen machte die Arbeit zusammen
mit einem ein-
fachen, verstän-
digen Zimmer-
mann, der die
Gebäude vor
ihrem Abbruch
und Transport
gründlich stu-
diert, jedes
Werkstück be-
zeichnet hatte.
Die Abbil-
dungen sind
in liebenswür-
diger Weise
von dort zur
Verfügung ge- pu^___3___j___j___}<■« noKASTVQAti,
stellt worden. Skansen.
1 Tisoi
2. Bett
3, 501RAMK
4 VHR
5 Feversteu-e
6 KRONSTANd
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wie wenig Verständnis man im Grunde genommen
für die zu konservierenden Werke der Kunst hat.
Hazelius mußte bei den Bauernhausräumen seines
Museums die vierte Seite überhaupt ganz weglassen,
sollten die Besucher richtigen Einblick in diese origi-
nellen Stuben bekommen. Damit fiel von vornherein
gleich eines weg: die bezeichnende Schmalwand mit
Türe oder Fenster. Oberlicht anzubringen, wie es für
bestimmte nordische Häusertypen unerläßlich ist, war
ganz unmöglich. Stellten auch lebensgroße, vorzüg-
lich geschnitzte und mit Originalkostümen bekleidete
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Raum und Mensch klar, so fehlte doch andererseits
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die Richtigkeit der Totalerscheinung nicht ab. Bern-
hard Ohlsen, der hochverdiente dänische Gelehrte,
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dänischen Volksmuseum zu Kopenhagen die Zimmer
bereits vollständig ein, so daß alle vier Seiten erhalten
blieben.
Hazelius stellte einen Teil seiner Sammlungen,
der Hauptsache nach erworben, ehe der Museumsbau
zur Ausführung kam, verblieben aber zum Teil am Ur-
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also nicht einem völlig fremden Organismus coüte qui
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übrigens dieses Museum gar nicht, obschon man gerade
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künstlerischen Entwickelungsgeschichte nicht zu übergehen,
war doch dort auf relativ kleinem Räume eine Unsumme
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vor allem gerade bäuerliche
Innenräume, auf der Pariser
Weltausstellung des Jahres
1878 aus und errang damit
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für jene Zeit eigenartig. Früher
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Kirche Wang im Riesenge-
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Franz' I., das 1828 von Moret
nach Cours-la-Reine überführt
und neu aufgestellt worden
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nicht, ein Museum mit lauter
Originalbauten auszustatten,
wenn der Abbruch und Trans-
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stelligt und die Neuaufstellung
durch Kräfte vollzogen wurde, die einesteils genügende
Spezialkenntnisse technischer Art, andererseits das nötige
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baren besaßen1). Es durfte nichts dazu getan, noch
davon genommen, jedem überflüssigen Änderungs-
versuche mußte von vornherein ein Riegel geschoben
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Als »Beitrag zur Geschichte der menschlichen
Wohnstätte« figurierten auf der nämlichen Weltaus-
stellung eine Reihe von vollständigen Originalhäusern
aus französischen Kolonien. Damit war das Pro-
gramm der natürlichen Weiterentwickelung des Mu-
seums für Volkskunst und Volkskunde gegeben: es
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1) Äußerst inslruktiv in dieser Beziehung sind die
Abbildungen auf Seite 150, welche den Wiederaufbau
des dänischen Doppelgehöftes von Naeß im Bauten-
museum von Lyngby bei Kopenhagen darstellen. Direk-
tor Bernhard Ohlsen machte die Arbeit zusammen
mit einem ein-
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mann, der die
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