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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 16.1905

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Berlepsch-Valendas, Hans E. von: Nordische Freiluft-Museen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4872#0120

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NORDISCHE FREILUFT-MUSEEN

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spjäll, verschließbar, um
den Abzug der warmen
Stubenluft, war das Feuer
erloschen, zu vermeiden.
Oft ist auch, wie bei Horn-
borgastugan, auf dem Kamin
ein beweglicher Steindeckel,
der mittelst einer langen,
damit in Verbindung stehen-
den Stange, Spjällstangen,
vom Hof aus geöffnet oder
verschlossen wurde. Mit
der Feuerstelle ist hier ein
gußeiserner Ofen ohne be-
sonderen Rauchabzug in Ver-
bindung gebracht, dessen
reich reliefierte Platten aus
Süddeutschland, dem Elsaß,
stammen. Diese Art von
Heizkörpern — Bylegger —
finden sich überall bis hin-
unter an die Elbe; die dabei
in Verwendung gekomme-
nen, immer mit Szenen aus
der biblischen Geschichte
oder dem Neuen Testament
gezierten Gußplatten zählen
nach Tausenden verschie-
dener Entwürfe, die offen-
bar einer ziemlich einheit-

FEflM vor. OkTo^rsGärpen

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lieh arbeitenden Schule
entstammen.

Das ganze Haus ist nicht
allein nur durch die klar
ersichtliche Entstehungs-
weise eine äußerst charak-
teristische Erscheinung, auch
in bezug auf die Ausrüstung
ist das gleiche der Fall.
Nicht nur die Anordnung
des feststehenden einzelnen
Wandbettes — Sängloft —
in der großen Stube, wie
der eingebauten Doppelbett-
stelle mit dazwischen be-
findlichem Schrank (in den
Anbauten) ist bezeichnend,
sondern auch die »Lang-
oder Hochbank«, die bei
festlichen Gelegenheiten mit
bunt gestickten Kissen —
bänka dynor oder hynen
— belegt waren. Davor
stand an der Giebelseite der
Stube der »stora bord«,
der »Großtisch«, der nur
ausnahmsweisebenutztwird.
Bei der Einnahme der Mahl-
zeiten diente ein kleineres,
an der Längswand stehendes
 
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