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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 16.1905

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Kleine Mitteilungen
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KLEINE MITTEILUNGEN

CHRISTIANIA, KUNSTINDUSTRIE-MUSEUM, MODERN NORWEGISCHER RAUM

des Vortrages bildete die vortreffliche Darstellung, die
der Redner der Entwickelung der Ausstellungsarchi-
tektur zuteil werden ließ. Eine ganze Menge von
Lichtbildern — Grundrisse, Aufrisse, Innenräume und
Gesamtansichten, erläuterten das gesprochene Wort.
Wie sich die baulichen Typen bis zu den heute üb-
lichen Anlagen entwickelten, wie man aus Erfahrungen,
die man an einem Orte machte, bei folgenden Gelegen-
heiten die Nutz-
anwendung
zog, das wurde
alles klar und
anschaulich dar-
getan. In drei
große Gruppen
teilt sich die
Architektur un-
serer Ausstel-
lungen. Der
EinheitsbaubW-
det den frühe-
sten Typus;
London bringt
ihn 1851 zum
erstenmale in
großem Maß-
stabe. Ein lang-
gestreckter Bau
ist es mit einem

LILLEHAMMER,
DIE LAGE DES
BAUTEN-
MUSEUMS

mittleren Gange, von dem
aus man die einzelnen Aus-
stellungsräume betritt. Das
Bedürfnis nach einer schär-
feren Trennung der Ausstel-
lungsobjekte nach Nationen
und Branchen brachte den
sogenannten Hallenbau her-
vor, der an den Hauptbau
selbständige Nebenbauten
angliederte, und schließlich
V - gingen dann aus demselben
\Y Bedürfnis die Sonderbauten
hervor, die z. B. eine Ma-
schinenhalle, eine Kunst-
halle, eine Industriehalle als
selbständige Gebäude hin-
stellten. Hinsichtlich der
Qualität und des Stiles der
Bauten stehen die Sym-
pathien des Redners begreif-
licherweise bei Anlagen, wie
die Pariser Ausstellungen
von 1878 und 1889. Da
hat man einfach und solid
mit Eisen und Glas gebaut
und nach Formen gerungen, die mit dem Zwecke
des Gebäudes einen inneren Zusammenhang hatten.
Jetzt greift man gerne wieder zu den ausgelebten
Renaissanceformen und baut in unechtem Material.
Besonders ist das bei der Ausstellung in Paris 1900
und in St. Louis 1904 aufgefallen. Da standen nur
wenige massive Häuser. Über landläufige Holzkon-
struktionen hat man Pflaster von Gips und Pappe


 
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