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KLEINE MITTEILUNGEN
In den gut und sorgfältig wiedergegebenen Vor-
lagen kann sich der Dekorationsmaler manche An-
regung holen. Vorteilhaft für das Werk wäre eine
etwas strengere Unterscheidung und Auffassung zwi-
schen dem modernen und Empire-Stil. Die Entwürfe
sind zum Teil zu gleichwertig in Farbe und Zeichnung
gehalten. E.
Handwörterbuch der Textilkunde aller Zeiten und
Völker für Studierende, Fabrikanten, Kaufleute,
Sammler und Zeichner der Gewerbe usw., bearbeitet
von Max Heiden, Berlin. Mit 16 Tafeln und 356
in den Text gedruckten Abbildungen. Stuttgart,
Verlag von Ferdinand Enke. Preis 20 M.
Der Verfasser, der durch seine nahezu dreißigjährige
Tätigkeit als Verwalter der Stoffsammlung des Kunst-
gewerbemuseums in Berlin über eine reiche Erfahrung
und Kenntnis auf dem einschlägigen Gebiete verfügt,
bietet in dem Werke ein Nachschlagebuch, das auf
den verschiedensten Gebieten der Textilindustrie, der
Weberei, des Zeugdrucks, der Wirkerei, Stickerei,
Spitzenklöppelei usw., Aufschluß über die besonderen
Stilformen, die Technik, die historische Entwickelung
gibt. In diesem Werke sind nicht nur alle größeren
Orte der Welt, in denen textile Erzeugnisse herge-
stellt werden, aufgeführt, auch die gebräuchlichsten
Fachausdrücke der verschiedenen textilen Techniken
sind angegeben, wie ferner die Stilkunde im Bereiche
dieser Arbeiten, unterstützt durch gut gewählte und
ausgeführte Abbildungen, besondere Berücksichtigung
erfahren hat. —r
ZU UNSERN BILDERN
Die auf Seite 179 abgebildeten Uhrenschilde sind
speziell für die Bedürfnisse der Schwarzwälder Uhren-
industrie von dem Assistenten an der großh. Landes-
gewerbeschule in Furtwangen, Herrn Eugen Hauffe,
entworfen und in der großh. Schnitzereischule in
Furtwangen ausgeführt worden. Die Uhrenfabrik
Gordian Hettich Sohn fabriziert Uhren mit diesen
Schildern und hat die Muster erworben und sich ge-
setzlich schützen lassen. Die Uhrenindustrie gehl
sonst meist nicht über die naturalistisch gehaltenen,
bekannten Motive, wie wir sie an den Kuckucksuhren
überall zu sehen gewohnt sind, in ihren geschnitzten
Uhrenschilden hinaus. Es verdient daher alle Aner-
kennung, wenn, wie im vorliegenden Falle, der
Künstler und der Industrielle sich zusammenfinden,
um neue, geläutertem Geschmack Rechnung tragende
Muster zur Ausführung zu bringen, die trotz allem
den Bedingungen verhältnismäßig leichter und billiger
Herstellung, Bedingungen, welche die betreffende In-
dustrie zu stellen gezwungen ist, Rechnung tragen.
Muß doch ein Holzschnitzer, wenn er auf seine Rech-
nung kommen will, 3 bis 4 Stück solcher Schilder
in einem Tage fertigen können, Bedingungen, denen
auch der entwerfende Künstler Rechnung tragen muß.
Bei dem Schild mit der Eule wurde, um auch
über die Ausführung etwas zu sagen, eine Beize ver-
wendet, wobei das Tier ausgespart wurde und so im
Naturholzton wirkt, während der andere Schild ge-
räuchert und das Eichhörnchen braunrot gebeizt
wurde. —r.
BRUNNENSKIZZE
VON ARCHITEKT
AUGUST SCHIFFER,
PRAG-WEINBERGE
Herausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Professor Karl Hoffacker, Karlsruhe i. B., Moltkestraße 13
Druck von Ernst Hedrich Nachf., q. m. b. h., Leipzig
KLEINE MITTEILUNGEN
In den gut und sorgfältig wiedergegebenen Vor-
lagen kann sich der Dekorationsmaler manche An-
regung holen. Vorteilhaft für das Werk wäre eine
etwas strengere Unterscheidung und Auffassung zwi-
schen dem modernen und Empire-Stil. Die Entwürfe
sind zum Teil zu gleichwertig in Farbe und Zeichnung
gehalten. E.
Handwörterbuch der Textilkunde aller Zeiten und
Völker für Studierende, Fabrikanten, Kaufleute,
Sammler und Zeichner der Gewerbe usw., bearbeitet
von Max Heiden, Berlin. Mit 16 Tafeln und 356
in den Text gedruckten Abbildungen. Stuttgart,
Verlag von Ferdinand Enke. Preis 20 M.
Der Verfasser, der durch seine nahezu dreißigjährige
Tätigkeit als Verwalter der Stoffsammlung des Kunst-
gewerbemuseums in Berlin über eine reiche Erfahrung
und Kenntnis auf dem einschlägigen Gebiete verfügt,
bietet in dem Werke ein Nachschlagebuch, das auf
den verschiedensten Gebieten der Textilindustrie, der
Weberei, des Zeugdrucks, der Wirkerei, Stickerei,
Spitzenklöppelei usw., Aufschluß über die besonderen
Stilformen, die Technik, die historische Entwickelung
gibt. In diesem Werke sind nicht nur alle größeren
Orte der Welt, in denen textile Erzeugnisse herge-
stellt werden, aufgeführt, auch die gebräuchlichsten
Fachausdrücke der verschiedenen textilen Techniken
sind angegeben, wie ferner die Stilkunde im Bereiche
dieser Arbeiten, unterstützt durch gut gewählte und
ausgeführte Abbildungen, besondere Berücksichtigung
erfahren hat. —r
ZU UNSERN BILDERN
Die auf Seite 179 abgebildeten Uhrenschilde sind
speziell für die Bedürfnisse der Schwarzwälder Uhren-
industrie von dem Assistenten an der großh. Landes-
gewerbeschule in Furtwangen, Herrn Eugen Hauffe,
entworfen und in der großh. Schnitzereischule in
Furtwangen ausgeführt worden. Die Uhrenfabrik
Gordian Hettich Sohn fabriziert Uhren mit diesen
Schildern und hat die Muster erworben und sich ge-
setzlich schützen lassen. Die Uhrenindustrie gehl
sonst meist nicht über die naturalistisch gehaltenen,
bekannten Motive, wie wir sie an den Kuckucksuhren
überall zu sehen gewohnt sind, in ihren geschnitzten
Uhrenschilden hinaus. Es verdient daher alle Aner-
kennung, wenn, wie im vorliegenden Falle, der
Künstler und der Industrielle sich zusammenfinden,
um neue, geläutertem Geschmack Rechnung tragende
Muster zur Ausführung zu bringen, die trotz allem
den Bedingungen verhältnismäßig leichter und billiger
Herstellung, Bedingungen, welche die betreffende In-
dustrie zu stellen gezwungen ist, Rechnung tragen.
Muß doch ein Holzschnitzer, wenn er auf seine Rech-
nung kommen will, 3 bis 4 Stück solcher Schilder
in einem Tage fertigen können, Bedingungen, denen
auch der entwerfende Künstler Rechnung tragen muß.
Bei dem Schild mit der Eule wurde, um auch
über die Ausführung etwas zu sagen, eine Beize ver-
wendet, wobei das Tier ausgespart wurde und so im
Naturholzton wirkt, während der andere Schild ge-
räuchert und das Eichhörnchen braunrot gebeizt
wurde. —r.
BRUNNENSKIZZE
VON ARCHITEKT
AUGUST SCHIFFER,
PRAG-WEINBERGE
Herausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Professor Karl Hoffacker, Karlsruhe i. B., Moltkestraße 13
Druck von Ernst Hedrich Nachf., q. m. b. h., Leipzig