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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 16.1905

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Kleine Mitteilungen
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236

KLEINE MITTEILUNGEN

tiert, wie auch andererseits die
Tätigkeit der Beamten des In-
stituts hinsichtlich der Erstattung
von Gutachten und der Abhal-
tung von Vorträgen stark in
Anspruch genommen wurde.
Das Patentbureau wurde von
1205 Personen besucht; in 106
Fällen wurden 403Bände Patent-
schriften und in 30 Fällen ein-
zelne Nummern ausgeliehen.
Die Ausarbeitung von Patent-
und Gebrauchsmusterbewerbun-
gen mit den erforderlichen
Zeichnungen und Beschrei-
bungen erfolgte in 62 Fällen
(darunter 14 Auslandspatente),
von Werkzeichenanmeldungen
in 6 Fällen; außerdem wurden
46 Zeichnungen und Licht-
pausen verschiedener Art her-
gestellt, sowie mehrere Gutachten
abgegeben. -u-

VEREINE

LEIPZIG. Die ordentliche
Generalversammlung des
Kunstgewerbevereins fand
am 20. Juni statt. Sie wurde
in Abwesenheit des Vorsitzen-
den und seines Stellvertreters
von dem Schatzmeister des Ver-
eins, Herrn Hellinger, geleitet.
Zu Punkt 1 der Tagesordnung:
Geschäftsbericht und Rechnungs-
legung gab Herr Direktor Dr.
Graul einen Rückblick auf das
verflossene Jahr, das durch die
Übernahme des Kunstgewerbe-
museums in städtische Verwal-
tung grundlegende Verände-
rungen im Wesen und in den
Zielen des Vereins mit sich
brachte. Hatte er bisher die
Verwaltung und den Ausbau
des von ihm gegründeten Mu-
seums als seine Hauptaufgabe
betrachtet, so trat mit der Um-
wandlung die Pflege und För-
derung des heimischen Kunst-
gewerbes in den Vordergrund
seiner Wirksamkeit. Dieser
Wechsel des Programms be-
dingte die Aufstellung neuer
Satzungen, die vom Vorstand
ausgearbeitet und in der außer-
ordentlichen Generalversamm-
lung am 29. September ein-
stimmig angenommen wurden. HOLZSCHNITZEREIEN NACH ENTWÜRFEN
Der Verein erhielt zugleich an VON E. HAUFFE AUSGEFÜHRT VON DER

SCHNITZEREISCHULE IN FURTWANGEN

Stelle der Benennung »Verein
Kunstgewerbemuseum zu Leip-
zig« den Namen »Kunstgewerbe-
verein zu Leipzig«. Seine
Zwecke wird er vornehmlich
durch regelmäßige Versamm-
lungen, Veranstaltung von Vor-
trägen, Ausstellungen, Wett-
bewerben, gemeinschaftlichen
Studienausflügen, Erteilung von
Rat und Auskünften zu erreichen
suchen. Neben diesen Aufgaben
wird er aber auch in Zukunft
dem Gedeihen des Museums
seine Aufmerksamkeit schenken
und über die wichtigsten Er-
eignisse im Museumsleben all-
jährlich Bericht erstatten.

Der Mitbegründer und lang-
jährige Vorsitzende des Vereins,
Herr Justizrat Dr. Gensei, legte
in der vorjährigen Generalver-
sammlung sein Amt, das er seit
Bestehen des Vereins mit uner-
müdlichem Eifer verwaltete, aus
Gesundheitsrücksichten nieder
und wurde in dankbarer Aner-
kennung seiner Verdienste um
den Verein zum Ehrenpräsiden-
ten ernannt. Durch eine noch
in Ausführung begriffene Ehren-
urkunde soll dem Danke des
Vereins ihm gegenüber sicht-
barer Ausdruck verliehen wer-
den. In gleicher Weise gedenkt
der Verein sein neues Ehren-
mitglied, Herrn Oberregierungs-
rat Dr. Demiani, dem sowohl
der Verein als auch das Museum
wiederholte Beweise seines Wohl-
wollens zu verdanken haben,
durch Überreichung einer Pla-
kette auszuzeichnen.

Die Neuregelung der Ver-
hältnisse wirkte im Berichtsjahre
hemmend auf die Vereinstätig-
keit. Neben 11 Vorstandssitzun-
gen sind fünf Vorträge und
mehrere Führungen durch die
Sonderausstellungen des Mu-
seums, sowie eine Reihe von
Diskussionsabenden über kunst-
gewerbliche Tagesfragen gehal-
ten worden. Auf dem 14. Dele-
giertentage des Verbandes deut-
scher Kunstgewerbevereine am
20. März in Braunschweig war
der Verein durch die Herren
Professor Seliger und Dr. Graul
vertreten. Einen erweiterten
Bericht über das Referat des
 
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